Die Wissenschaft
des Reichwerdens



von Wallace D. Wattles


Enthalten im Taschenbuch mit 30teiligem Erklärungsteil

Wenn Sie auf wissenschaftliche Weise reich werden wollen, versuchen Sie nicht, Ihre Willenskraft auf irgendetwas außerhalb von sich selbst zu lenken. Hierzu haben Sie ohnedies kein Recht. Es ist unrecht, andere Menschen mit der Absicht beeinflussen zu wollen, dass diese Ihren Wünschen entsprechend vorgehen!

Es ist genauso falsch, andere Menschen über geistige Kräfte zu nötigen wie auf physischem Wege. Wenn die Zwangsausübung durch körperliche Kraftanwendung andere zu Sklaven reduziert, bedeutet die Zwangsausübung durch geistige Methoden haargenau dasselbe. Der einzige Unterschied besteht in der Methode. Wenn das Entwenden durch körperliche Kraftanwendung Diebstahl ist, ist das Entwenden auf geistigem Wege ebenfalls Diebstahl. Das Prinzip ist dasselbe.

Sie haben keinerlei Recht, einem anderen Menschen Ihren Willen aufzuzwingen, auch nicht, wenn „es zu seinem Besten“ ist, denn Sie können nicht wissen, was zu seinem Besten ist. Die Wissenschaft des Reichwerdens verlangt in keiner Weise irgendeine Zwangsausübung auf andere Menschen. Hierzu besteht nicht die geringste Notwendigkeit. Der Versuch, andere Ihrem Willen zu unterwerfen, trägt eher zu einer Vereitelung Ihrer Bemühungen bei.

Sie brauchen keinerlei Willensanstrengung vorzunehmen, um andere Menschen herbeizuzwingen. Dies käme einer Nötigung Gottes gleich. Es wäre töricht und sinnlos.

Sie haben es ebenso wenig nötig, Gott zu nötigen, Ihnen Gutes zukommenzulassen, wie Sie es nötig haben, die Sonne durch Krafteinwirkung zum Aufgehen zu veranlassen.

Sie brauchen keine feindlich gesonnene Gottheit zu bezwingen oder sturre und rebellische Kräfte zu bemühen. Die Substanz ist Ihnen freundlich gesonnen und gibt Ihnen freiwillig, was Sie sich wünschen.

Um reich zu werden, brauchen Sie Kraft lediglich an sich selbst anzuwenden.

Wenn Sie wissen, was Sie denken und tun, müssen Sie Ihren Willen einsetzen, um sich selbst dazu zu zwingen, das Rechte zu denken und zu tun. Das ist der legitime Einsatz des Willens, um zu erhalten, was Sie ersehen, um sich selbst auf dem richtigen Kurs zu halten.

Nutzen Sie Ihren Willen, um sich selbst zu einem erfolgsüberzeugten Denken und Tun zu bringen.

Versuchen Sie gar nicht erst, Ihren Willen, Ihre Gedanken oder Ihren Geist dazu einsetzen, dass andere Menschen auf gewisse Weise handeln. Lassen Sie Ihren Geist bei sich selbst wirken. Dort kann er mehr bewirken als bei anderen.

Malen Sie sich ein Vorstellungsbild dessen aus, was Sie sich wünschen und halten Sie vertrauens- und absichtsvoll an diesem Bild fest. Und verwenden Sie Ihren Willen, damit Ihr Denken erfolgsüberzeugt abläuft.

Je selbstverständlicher und folgerichtiger Ihr Glaube und Ihre Absicht, um so schneller werden Sie reich, da Sie nur positiv auf die Substanz einwirken und diese Einwirkung nicht durch negative Schwingungen neutralisiert wird.

Das vertrauens- und erwartungsvoll im Geiste gehaltene Bild Ihrer Wünsche wird von der formlosen Substanz aufgenommen und nach allen, was wir wissen, über weite Entfernungen im Universum weitergetragen.

In dem Maße, in dem sich diese Einprägung ausbreitet, wird alles in Bewegung gesetzt, damit sich dieses Vorstellungsbild verwirklicht. Jedes Lebewesen, jedes unbeseelte Wesen und die noch nicht geschaffenen Dinge wirken allesamt darauf hin, dass das Gewünschte Gestalt annimmt. Alle Kräfte beginnen auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Überall wird das Denken der Menschen dahingehend beeinflusst, dass sie sich unbewusst so verhalten, dass Ihre Wünsche verwirklicht werden.

Diese Vorgänge können Sie aber jederzeit zum Erliegen bringen, wenn Sie negativ auf die formlose Substanz einwirken. Zweifel oder Ungläubigkeit lenken diese Bewegung ebenso sicher wieder von Ihnen ab, wie Glaube und Absicht die Bewegung auf Sie hinlenken.

Dem Nichtverständnis dieses Umstands verdanken die meisten Menschen ihre Misserfolge. Jede Stunde, die Sie mit Sorgen verbringen, jede Stunde, in der Ihre Seele von Zweifeln geplagt wird, zieht das Wirken der intelligenten Substanz von Ihnen ab. Alle Verheißungen fließen dem Gläubigen zu - nur diesem!

Da die Glaubensfähigkeit eine so große Rolle spielt, ist es Ihre Aufgabe, Ihr Denken zu schützen, und da Ihre Glaubenshaltung in einem hohen Maße von den Dingen beeinflusst wird, die Sie beobachten und über die Sie nachdenken, ist es von allergrößter Wichtigkeit, dass Sie sehr darauf achten, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken. Und hier setzt der Wille ein, denn über Ihren Willen können Sie bestimmen, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken wollen.

Wenn Sie reich werden wollen,
dürfen Sie sich nicht dem Studium der Armut widmen.


Die Dinge entstehen nicht, indem man über das Gegenteil nachdenkt. Gesundheit wird niemals durch das Studium von Krankheiten und durch das Nachdenken über Beschwerden erlangt; die Rechtschaffenheit ist nicht die Folge des Nachdenkens über Sünde und Reichtum ist nicht die Folge des Studiums und Nachdenkens über Armut.

Die Medizin hat als Krankheitswissenschaft zu mehr Krankheit geführt; die Religion hat als Sündenwissenschaft zu einer größeren Verbreitung der Sündhaftigkeit geführt und die Volkswirtschaft hat als Studium von Armut das Elend gefördert.

Sprechen Sie nicht über Armut, untersuchen Sie sie nicht, verwenden Sie keine Energie darauf. Was auch immer ihre Ursachen sein mögen, Sie haben damit nichts zu tun.

Sie befassen sich vielmehr mit der Abhilfe und Heilung.

Verbringen Sie keine Zeit mit so genannten Wohltätigkeitszwecken; die meisten tragen lediglich zu einer Aufrechterhaltung des Elends, das sie auszumerzen vorhaben, bei. Damit sage ich nicht, dass Sie hartherzig werden und sich dem Ruf der Bedürftigen verschließen sollen, Sie dürfen aber die Armut nicht auf konventionelle Weise bekämpfen wollen. Lassen Sie die Armut, und alles was dazu gehört, hinter sich.

Werden Sie reich.
Das ist die beste Art und Weise, in der Sie den Armen helfen können.

Solange Ihr Denken mit Bildern der Armut und ihren Begleiterscheinungen angefüllt ist, werden Sie sich kein Vorstellungsbild ausmalen können, das Sie reich machen soll. Lesen Sie keine Bücher oder Zeitungen, in denen die elenden Umstände von Sozialwohnungsinsassen, die Schrecken der Kindesarbeit und dergleichen beschrieben werden. Lesen Sie nichts, was Ihr Denken mit düsteren Bildern der Bedürftigkeit und des Leids anfüllt.

Den Armen ist nicht im geringsten damit geholfen, dass Sie über diese Dinge Bescheid wissen und die Verbreitung solcher Nachrichten beseitigt keinesfalls die Armut.

Was die Armut beseitigt, ist, dass keine Bilder der Armut in Ihr Denkengelangen, und dass das Denken der Armen mit Bildern des Reichtums, des Wohlstands und der Chancen angefüllt wird.

Sie lassen die Armen keineswegs im Stich, wenn Sie sich weigern, Ihr Bewusstsein mit Bildern des Elends zu füllen.

Die Armut lässt sich beseitigen, aber nicht, indem mehr besser Gestellte über Armut nachdenken, sondern indem mehr Arme beabsichtigen, reich zu werden.

Die Armen brauchen keine Wohltätigkeit, sie brauchen Inspiration.

Die Wohltätigkeit bringt ihnen lediglich einen Laib Brot, der sie weiterhin in ihrem Elend lässt oder lenkt sie etwas ab, wodurch sie das Elend eine kurze Zeit vergessen. Inspiration aber hat die Kraft, sie aus dem Elend zu erlösen. Wenn Sie den Armen helfen wollen, zeigen Sie ihnen einen Weg, wie sie reich werden können. Fangen Sie bei sich selbst an und beweisen Sie, dass es geht!

Die einzige Art und Weise, in der die Armut von diesem Planeten verschwinden kann, besteht darin, dass immer mehr Menschen die Lehren aus diesem Buch praktizieren.

Die Menschen müssen lernen, durch Erschaffen reich zu werden - und nicht durch Konkurrieren.

Jeder Mensch, der auf dem Wege des Konkurrierens reich wird, stellt sich selbst ein Bein und zieht seinen Mitmenschen die Leiter des Erfolgs weg. Jeder Mensch aber, der durch Erschaffen reich wird, eröffnet Tausenden einen Weg und ist für diese eine Inspiration.

Sie sind keineswegs hartherzig, wenn Sie die Armen nicht bedauern, wenn Sie sich weigern, Armut zu sehen, darüber zu lesen, darüber nachzudenken, zu reden oder anderen zuzuhören, die sich darüber auslassen. Benutzen Sie Ihren Willen, um dem Thema Armut den Eintritt zu verwehren und konzentrieren Sie sich gläubig und vertrauensvoll auf das, was Sie sich wünschen - und was Sie sich erschaffen.