So gewinnen Sie
Ihr Herzblatt wieder für sich!


Geistiges Insiderwissen,
gepaart mit psychologisch wirksamen Verhaltensstrategien




Kapitel 73

Bei der Sexualität geht es ums Wir

Auf die Sexualität in der Partnerschaft sind wir bereits in Kapitel 60 kurz eingegangen. Wenn Sie dorthin zurückklicken, sehen Sie, dass Sex und Geld gleich hintereinander genannt werden.

Beides sind "heiße Themen".

Diese beiden Bereiche nehmen in unserem Denken einen großen Raum ein.

Wir widmen uns deshalb in diesem Kapitel der Sexualität, und im übernächsten dem Bereich Geld.

a) Die Sexualität kann uns vom Wir-Gefühl entfernen ....


In den Anfangsstadien der Beziehung sind beide Partner in der Regel meist sexuell aufgeschlossener.

Dies deshalb, weil die Beziehung noch nicht durch "emotionales Gepäck" belastet ist.

Im Laufe der Zeit pendeln sich Häufigkeit und Art der sexuellen Beziehungen auf ein "Normalmaß" ein.

Ein Problem dabei ist, dass wohl in keiner Partnerschaft beide Personen dieselben Wünsche hinsichtlich der Häufigkeit und sonstigen Gepflogenheiten haben. Hier dürfte es immer unterschiedliche Vorlieben geben.

Was geschieht nun, wenn Sie abends um 8.00 Interesse an einer sexuellen Begegnung haben, Ihr Herzblatt aber nicht (oder umgekehrt)?

Eine Möglichkeit ist, dass Sie zu streiten beginnen.

Das führt zu Abbuchungen vom Beziehungskonto. Gerade die sexuelle Selbstachtung wird wesentlich persönlicher empfunden als andere Bereiche der Selbstachtung. Diese Abbuchungen können im Laufe der Zeit dazu führen, dass Ihr Beziehungskonto ernsthaft in die Gefahrenzone abrutscht. Gesunde Aussprachen über die Sexualität werden dann immer seltener und verschwinden letztendlich ganz.

Was bleibt ist gegenseitiges Anschweigen und Streitereien.

b) Die Sexualität verhilft uns zu einem besseren Wir-Gefühl ...


Die sexuelle Beziehung ist jedoch eines der verbindendsten Elemente einer Partnerschaft. Sie kann eine Quelle der Intimität sein ...

aber auch eine Qual!

Die Sexualität kann ein tief empfundenes Wir-Gefühl entstehen lassen. Aufgrund der Banalisierung des Sexuellen in unserer Gesellschaft wird dieser Aspekte jedoch häufig übersehen.

Wir lassen uns von Zeitschriften, von der Werbung, Kinofilmen, seichten Serien und anderen Bereichen vormachen, dass es lediglich um den Sexakt ginge. Solche Begegnungen halten unseren Erwartungen jedoch nicht statt.

Der mediengerecht verpackte Sex hat mit der wahren Sexualität nichts zu tun.

Wahre Sexualität hat ein wesentich größeres Potenzial!


Die Energie der Sexualität

Leider fließt die sexuelle Energie nur selten so wie sie es sollte. Die meisten Menschen scheinen in diesem Bereich Blockaden und Hemmungen zu haben. Häufig aus früheren Erfahrungen im Leben.

Nur wenige von uns wachsen in einem Umfeld auf, in dem sie einen gesunden Umgang mit der Sexualität erlernen.

Viele schämen sich wegen scheinbarer körperlicher Mängel oder Unzulänglichkeiten oder leiden unter Komplexen.

Dies kann zu widersprüchlichen Folgen führen: Einige haben dadurch Probleme, sich dem sexuellen Erleben hinzugeben - andere wollen diese Schamgefühle überkompensieren und reden scheinbar von nichts anderem.

Der tradionelle Ansatz der Sexualtherapie bringt meist auch keine Heilung. Hier wird versucht, das sexuelle Interesse des "Lustloseren" aufzumöbeln, meist durch künstliche Erregungshilfen, zum Beispiel:
  • provozierendere Kleidung
  • pornographische Filme oder Druckwerke
  • ein sportlicheres Aussehen ...

Dabei wir eines übersehen:

Dass die sexuellen Energie blockiert ist, hat einen Grund!


Äußere Veränderungen sind hier nur Augenwischerei!

Was könnte die Antwort sein?

Da die Sexualität sowohl ein Bindemittel für das Wir ist - aber auch ein Nebeneffekt des Wir-Gefühls - wollen wir uns zunächst ansehen, wie es mit diesem Wir bestellt ist.

Ist Ihr Wir-Gefühl in Ordnung?

Herlichen Glückwunsch! Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dann auch Ihre Sexualität in Ordnung.

Wenn nicht, sollten Sie sich als erstes ansehen, welche Probleme Sie mit dem Wir-Gefühl haben. Die Sexualität kommt erst danach!

Einige Punkte:

In Kapitel 60 haben wir gesagt:

1. Wenn Sie heiß sind, sind Sie heiß - wenn nicht, dann nicht.

Dies ist ein zentraler Punkt für gesunder Grenzen:
Wenn Sie nicht Nein sagen können, können Sie auch nicht Ja sagen.

Erst wenn Sie auf den Wunsch nach Sexualität Nein sagen dürfen, haben Sie die Freiheit, sich voll und ganz in das sexuelle Erleben einzubringen.

2. Die Sexualität wächst im Laufe der Partnerschaft.

Was viele Paare als ein Abflauen ihrer Beziehung interpretieren, ist eigentlich eine Vertiefung ihrer Partnerschaft.

Vielleicht hat sich die körperliche Intensität ja abgeschwächt, die seelische Verbindung ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit inniger geworden.

Im Laufe der Zeit lernt ein Paar, was in der Beziehung funktioniert. Diese gewachsene Vertrautheit schafft die Voraussetzung, damit sich die Intimität vertiefen kann.

3. "Öfter mal was anderes" kann zu einer künstlichen Steigerung der Erregung führen.

Vielleicht macht die Abwechslung ja Spaß - aber es führt Sie auf einen Irrweg.

Auf diese Weise verwechseln Sie das Sahnehäubchen mit dem Kuchen.

4. Lieber langsamer!

Ein Quickie dürfte als Standard nicht befriedigend sein. Die Sexualität braucht Zeit. Nicht nur der eigentliche Akt, sondern auch Zeit, um die notwendige Verbindung aufzubauen.

Das Gegenteil kann jedoch auch der Fall sein. Sie brauchen nicht unbedingt die ganze Nacht. Wenn Sie abwarten bis dies einmal der Fall ist, warten Sie wahrscheinlich sehr, sehr lange!

5. Mann und Frau sind unterschiedlich.

Mit Verallgemeinerungen muss man immer zurückhaltend sein. Aber es scheint so zu sein, dass Männer den sexuellen Bereich eher für den Aufbau der Beziehung für nötig halten, Frauen aber als Folge der Beziehung betrachten.

Ob das für Ihre Beziehung zutrifft, können Sie nur im vertrauensvollen Gespräch ermitteln. Dies bringt uns zum nächsten Punkt:

6. Reden Sie über Ihre sexuelle Beziehung!

Und zwar dann, wenn Sie nicht gerade mitten in einem Konflikt stecken. Da Konflikte über Sexuelles häufig bei der Sexualität selbst entstehen, sollten Sie solche Gespräche zu anderen konfliktfreien Zeiten führen.

Solche Gespräche sind äußerst intim. Sie setzen voraus, dass Sie sich beide öffnen und über Bereiche reden, die im Alltag meist nicht zur Sprache kommen.

7. Die Sexualität ist mehr als Geschlechtsverkehr!

Der eigentliche Akt ist lediglich ein Teil der erweiterten Sexualität. Diese umfasst eine große Skala:

Lesen Sie hierzu bitte folgenden Romantiktipp.

Wenn Sie das Sexuelle auf den Geschlechtsakt begrenzen, versäumen Sie phantastische Zeiten der Gemeinsamkeit. Am Morgen zu kuscheln oder sich händchenhaltend auf dem Sofa zu räkeln, auch das gehört in den Bereich der Sexualität.

Es trägt dazu bei, dass Ihre sexuelle Energie zu fließen beginnt. Das Ziel ist nicht mehr der Orgasmus.Das Ziel ist die intime Verbindung: Das gemeinsame Wir!

Nun, man kann alles übertreiben und man kann alles untertreiben. Die Bedürfnisse von Mann und Frau sind in den meisten Fällen verschieden. Das ist schlichtweg Fakt.

Denken Sie nochmals an die Paradigmen. Dieses Konzept hilft Ihnen auch hier:

Ihre Sexualität ist nicht die einzige richtige. Die Ihres Herzblattes ebenso wenig. Die eine Sichtweise ist nicht besser und nicht schlechter als die andere. Es ist lediglich eine von vielen.

Ihre Aufgabe besteht darin, herauszufinden, welche sexuelle Beziehung für Sie beide befriedigend ist. Eine Sexualität zu finden, die Sie näher an das Wir heranführt.