Kursreihe
Reichsein will gelernt sein


Kursteil 15
Die Prägung




Sprechen wir ein bisschen über Visionen. Die Bedeutung dieses Wortes hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt beziehungsweise aufgefächert. Wenn wir uns Wikipedia ansehen, finden wir eine Unterscheidung in vier Bedeutungen:

a) Zukunftsvisionen
b) religiöse Erscheinungen
c) Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und
d) die Motivation oder Überzeugung, in eine Sache zu investieren.

Wie erhalten Sie eine Vision im Sinne von Punkt a)?

Sie werden staunen, Sie haben sie bereits!

Das, woran Sie den lieben langen Tag denken, alles worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken, womit Sie sich geistig beschäftigen, worin Sie Gefühle investieren, all das zusammen ist Ihre momentane Vision.

Und damit haben wir auch schon beschrieben, worauf es ankommt, wenn Sie Ihre Vision der formlosen Substanz einprägen wollen. Auf:

  • konzentrierte Aufmerksamkeit
  • Glaube
  • Gefühl.

Wenn Sie in irgendeine Sache diese drei Eigenschaften einbringen, prägen Sie es der formlosen Substanz ein - auch dann, wenn Sie diese Sache nicht wollen!

Deshalb verwenden wir hier jetzt auch den neutraleren Ausdruck "Vision", ein "Wunschbild" wäre nur das, was Sie sich wünschen, nicht aber auch das Gegenteil.

Diese Vision ist bei den meisten eine ziemlich konfuse Angelegenheit, ein chaotisches Gebilde aus Vorwürfen, Ressentiments, Sorgen und Klagen. Eine Menge Negativität eben.

Aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Sie hatten im Rahmen der bisherigen Lektionen bereits Gelegenheit, sich klarer zu werden und bewusster durchs Leben zu gehen. Sie sind jetzt wacher und wachsamer. Sie wissen nun bereits, was Ihr Herzenswunsch ist und Sie wissen, dass Sie eine Wahlmöglichkeit haben. Sie brauchen nicht alles in sich hineinzulassen und selbst wenn es schon in Ihnen ist, können Sie es noch neutralisieren.

Wie erschaffen wir nun ein klares Bild, das uns und anderen zugute kommt, das den Namen "Wunschbild" auch wieder verdient?

Stufe 1
Sehen wir uns hierzu wieder an, was Wattles dazu zu sagen hatte. In Kapitel 8 äußert er sich hierzu folgendermaßen:


Sie müssen sich ein klares und präzises Vorstellungsbild des von Ihnen Gewünschten machen.


und an anderer Stelle im selben Kapitel:


Nehmen Sie sich Ihre Wünsche so vor wie der Mann, der durch sein Haus gegangen ist. Verschaffen Sie sich ein klares geistiges Bild dessen, was Sie wollen, damit Sie es dann, wenn Sie es erhalten, auch erkennen.

Dieses klar umrissene Bild muss ständig in Ihren Gedanken sein! So wie ein Seemann den Zielhafen ständig im Kopf hat, während er sein Schiff steuert, müssen auch Sie zielgerichtet denken.


Haben Sie schon mal etwas von Anfang an gebaut oder gebastelt, ein Bücherregal zum Beispiel? Zuerst machen Sie sich Gedanken darüber, wie es aussehen soll. Was soll hineinpassen? Taschenbücher oder auch Aktenordner? Soll es Schubladen enthalten? Dinge dieser Art.

Dann fertigen Sie eine Skizze an. "Nein, das sieht nicht gut aus. Lieber höher und nicht so breit." Und so nimmt das Ganze nach und nach Gestalt an. Falls Sie es wirklich bauen wollen, macht Ihnen diese Bastelei Spaß. Sie genießen jeden Augenblick. Selbst wenn es nicht preisverdächtig sein sollte, werden Sie stolz auf Ihre "Marke Eigenbau" sein. Sie wussten, was Sie wollten. Sie hatten ein "klares und präzises Bild" davon.

Erst dann fingen Sie mit dem Bauen an.

Sich ein klares und präzises Bild zu formen, ist ein Prozess. Das ist Ihr Anteil am Schöpfungsprozess!

Wattles gibt mehrere Tipps zu diesem Ablauf:


Sie können eine Vorstellung nur dann weitergeben, wenn Sie diese zunächst selbst besitzen...

Viele Menschen sind deshalb nicht in der Lage, auf die denkende Substanz einzuwirken, weil sie selbst nur eine schwammige und vage Vorstellung von den Dingen haben, die sie tun, haben oder sein wollen.



Oder

Ein allgemeiner Wunsch nach mehr Reichtum ist nicht ausreichend. Solche Wünsche hat jeder.
Es reicht nicht aus, dass Sie gerne reisen würden ... auch solche Wünsche hat fast jeder.


Es kommt also auf die Detailgenauigkeit an.

Die einzelnen Details lösen das Gefühl aus. Denken Sie bitte daran, dass es das Gefühl ist, das den Schöpfungsprozess in Gang bringt. Der Gedanke kommt zuvor, aber ohne das Gefühl bewirkt er nichts.

Stufe 2



Verbringen Sie möglichst viel Muße und Freizeit mit der Betrachtung Ihres Vorstellungsbildes ...
fühlen Sie sich solange in Ihr Bild hinein, bis es klar und eindeutig ist.


Sie beginnen mit Ihrem Herzenswunsch. Dann investieren Sie soviel Zeit wie nötig, bis Sie eine klare Vorstellung davon haben. Das ist so wie die Bestellung eines Essens im Restaurant. Sie sagen dem Kellner nicht bloß: "Bringen Sie mir irgendetwas zum Essen." Sie sagen ihm klipp und klar, was Sie wollen und je klarer Sie das zum Ausdruck bringen, umso wahrscheinlicher erhalten Sie genau das, was Sie gerne essen.

Wallace gibt uns also den Ratschlag, uns häufig in unser bereits erreichtes Wunschbild hineinzufühlen und möglichst viel unserer Freizeit dazu zu benutzen. Er spricht auch davon, dass wir dieses Wunschbild ständig vor Augen halten sollten und möglichst viel Energie darin einbringen sollten.

Er sagt aber nicht, dass wir uns verbohren oder verkrampfen sollen. Manche Leute begehen diesen Fehler und handeln sich damit nur Enttäuchungen ein.

Was bedeutet "hineinfühlen"?

Doch nichts anderes, als seine Aufmerksamkeit (Gedanken und Gefühle) auf etwas Bestimmtes zu lenken. Ohne Stress!

Sehr wichtig ist auch, dass Sie sich immer auf das konzentrieren, was Sie wollen, nieauf das Unerwünschte!

In Kapitel 4 sagt Wallace, dass Denkarbeit die härteste Arbeit überhaupt sei. Dies gelte vor allem, wenn die Wahrheit dem Anschein widerspreche.

Das ist die "Denke", die wir manchmal brauchen, um uns bei nachlassendem Glauben, bei einem "Durchhänger" oder in einer physischen Talsohle wieder auf den rechten Weg zu bringen.
Wenn wir uns auf unser Wunschbild konzentrieren, brauchen wir keine Verrenkungen zu machen, wir brauchen die Zähne nicht zusammenzubeißen, ganz im Gegenteil:

Loslassen!
Locker bleiben!
Geschehen lassen.

Wir fühlen uns in unser Wunschbild hinein und lassen dann los.


Ihr Part besteht darin, Ihren Wunsch zunächst intelligent zu formulieren, diesen Wunsch in ein zusammenhängendes Ganzes zu bringen und dann der formlosen Substanz, welche die Macht hat, Ihnen das Gewünschte zukommen zu lassen, einzuprägen.
(Kapitel 8)


Es ist nicht Ihre Aufgabe, diesen schöpferischen Prozess zu überwachen!
(Kapitel 11)

Und das könnten Sie auch gar nicht! Sie können nur Ihren Teil beitragen. Im E-Book "Erfolgswissen für Fortgeschrittene" ist es wie folgt formuliert:


Sie tragen Ihren Teil bei, das heißt, Sie stimmen sich harmonisch ein, indem Sie an Ihrem Wunschbild festhalten und lassen die schöpferische Energie fließen. Sobald Sie einen "unbändigen Handlungsdruck" verspüren, werden Sie aktiv. Solange Sie noch nicht wissen, wie diese Aktivität aussehen soll, tun Sie vorerst noch nichts. Das würde nur in Aktionismus ausarten und bestenfalls zu nichts führen. Schlechtestensfalls würde es alles wieder zunichte machen. Vielleicht möchten Sie in diesem Zusammenhang auch unsere Broschüre "Sich regen bringt Segen? Von wegen!" lesen?

Wie machen es die meisten Leute? Grundverkehrt!

Diese Leute versuchen ständig, die Dinge in ihrem Sinne hinzubiegen, sind ständig am Machen und Werkeln. Ja, auch damit kann man ans Ziel gelangen.

Das Problem dabei?

Wenn Sie diese Machertour bevorzugen, statt den schöpferischen Weg zu wählen, müssen Sie immer wieder auf dieser Tour weiterreiten. Das bedeutet Druck. Und es bedeutet Stress. Diese Leute sind ausgelaugt, sie wittern überall Konkurrenz. Das ist auf Dauer unbefriedigend und ungesund.

Wattles empfiehlt, sichin den Mußestunden und in der Freizeit solange in das Wunschbild hineinzufühlen, bises so fest und detailliert im Denken verankert ist, dass der bloße Gedanke daran sofort ein Gefühl der Vorfreude und Begeisterung auslöst und Sie sich sofort in diesem Bild sehen.

Sofort!

Übersetzt bedeutet dass, dass Sie Ihr Wunschbild vor Ihrem inneren Auge sehen und sofort hören, riechen, sehen, schmecken und fühlen Sie alle Einzelheiten. Damit ist Ihre Aufgabe erledigt.

Und dennoch fällt das vielen Menschen schwer.

Viele tun sich hart damit, sich Ihr Wunschbild auszumalen und als wunderbares Erlebnis auf der inneren Leinwand plastisch vorzustellen. Manchmal fehlt es schlichtweg an der Übung, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen; um diesen Vorgang aber deutlicher zu beschreiben, wollen wir kurz ausholen. Zäumen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf:

Wir stellen uns etwas Unerwünschtes vor: Sorgen. (Ausführlich behandelt auch im Buch "Interessiert daran, die Dinge im Schlaf zum Guten zu wenden?"

Wer kennt sie nicht? Das ist doch wesentlich leichter vorzustellen, nicht wahr? Denken Sie also mal einen Augenblick lang an etwas, das Ihnen Kummer bereitet und das Sie einfach nicht aus Ihrem Kopf kriegen können. Eine leidige Angelegenheit. Fürchterlich.

Was haben Sie jetzt getan?

Schlicht und einfach das: Sie haben sich ein klares und präzises Bild ausgemalt. Zwar in diesem Fall von etwas, das Sie auf keinen Fall wollen oder das Sie befürchten, aber die Tatsache bleibt bestehen. Sie sind durchaus in der Lage, Ihre Energien in ein geistiges Bild zu stecken. Der kleinste Anstoss genügt bereits, um dieses Bild in Ihnen auszulösen. Vielleicht haben Sie vor einer Minute noch gutgelaunt ein paar Zeilen weiter oben gelesen, aber jetzt ist diese verflixte Bild auf einmal da.

Den Ablauf kennen Sie also bereits. Jetzt müssen wir ihn nur noch von der richtigen Seite her anpacken. Erinnern Sie sich noch daran, als Sie frisch verliebt waren? Hals über Kopf, Mann, das waren noch Zeiten!

Jetzt sind Sie wieder auf dem positiven Dampfer! Willkommen an Bord!

Stufe 3


Nehmen Sie geistig vom Gewünschten Besitz. Zweifeln Sie auch nicht einen Augenblick lang an der Verwirklichung.
(Kapitel 8)

Im Klartext:

Verhalten Sie sich jetzt bereits so als ob Ihr sehnlicher Wunsch bereits Fakt wäre.


Leben Sie geistig bereits in Ihrem neuen Haus, bis die physische Umsetzung nur noch eine Frage der Zeit ist. Im geistigen Bereich können Sie die gewünschten Dinge und Zustände bereits uneingeschränkt genießen.
Sehen Sie das Gewünschte so, als wäre es bereits ständig bei Ihnen. Stellen Sie sich vor, dass es Ihnen gehöre und Sie es benutzten. So als ob es bereits physisch anwesend wäre.


Von Schwarzenegger kann man halten, was man will. Aber eines muss man ihm lassen: die hier beschriebenen Prinzipien hat er verstanden. Und sehr erfolgreich umgesetzt.

1976 war er als Bodybuilder abgetreten und hatte als Schauspieler noch keine Erfahrung. In einem Interview antwortete auf die Frage: "Was haben Sie als Nächstes vor?"

"Ich werde der Hollywood-Star Nr. 1 sein." Hmm. Er hatte einen für die Amerikaner schwer aussprechbaren Namen, einen ausländischen Akzent und noch keinen einzigen Film gedreht. Also wollte der Reporter wissen, wie er das denn anstellen wollte.

"Genauso, wie ich es beim Bodybuilding gemacht habe. Zuerst baut man sich seine Vision auf - so will ich sein. Und dann lebt man sich so in dieses Bild hinein als ob es bereits Wirklichkeit wäre."

Solche Beispiele gibt es viele.

Im vormals bei uns erschienen E-Book "So erreichen Sie 100 Ziele in 100 Tagen" hieß es:

Verhalten Sie sich so, als ob.
Verhalten Sie sich so, als ob es ein Spiel wäre, das Spaß macht.
Verhalten Sie sich so, als ob Sie bereits hätten, was Sie sich wünschen.
Verhalten Sie sich so, als wäre das Gewünschte bereits auf dem Weg zu Ihnen.
Verhalten Sie sich so, als ob sich die Welt verschwöre, um Ihnen Gutes zu bringen.
Verhalten Sie sich so, als sei der Erfolg bereits eingetreten.
Verhalten Sie sich so - und es wird sich alles ändern!


Dies schrieb jemand, der innerhalb von sechs Jahren vom Gelegenheitsarbeiter zum bekanntesten englischen Toptrainer emporgestiegen ist.

Skeptiker könnten jetzt einwenden, dass man sich damit doch an der Nase herumführe. Nun gut, Skeptiker hätten wahrscheinlich nicht bis hierher gelesen. Das Gesetz der Anziehung hätte sie bereits seit langem woanders hin gezogen.

Leute, die ihren Traum leben, werden dies nicht behaupten. Man macht sich damit nichts vor, sondern sieht über seine momentanen Umstände hinaus!

Sich wirklich etwas vorzumachen, heißt auf die kleine Stimme zu hören, die einem Begrenzungen einzureden versucht. Das kleine Ich, das einem nichts zutraut, das alles beim Alten belassen will.

Gut. Machen wir weiter. Es bleiben noch zwei Stufen.

Stufe 4


Bleiben Sie fest entschlossen, aufgeschlossen und bereit. Vertrauen Sie dem Prozess!

Alles hat seine Zeit.
Alles braucht seine Zeit

schrieb der Prediger Salomon - wann? Na ja, seinerzeit ..

Es könnte sein, dass Ihnen diese Wartezeit schwerfällt.
Glauben und vertrauen, schön und gut, aber scheinbar tut sich ja doch nichts.

Falls Sie damit Schwierigkeiten haben, sollten Sie klein anfangen. Ihr Wunsch muss aber real sein, Sie müssen diese Sache oder was immer es ist, wirklich wollen. Falls nicht, wird es nicht ausreichen, um das Feuer der Begeisterung in Ihnen zum Entfachen zu bringen.

Wattles weist jedoch mehrfach darauf hin, dass wir in keiner Weise zögern sollten, groß zu bitten. Je größer Ihr Wunschbild, umso größer die Begeisterung.

Und nun zur

Stufe 5


Diese Stufe betrifft die Dankbarkeit. Das ist eine äußerst wichtige Stufe, Wattles widmet ihr ein ganzes Kapitel, wir bieten darüberhinaus als Teil eines anderen E-Books weitere Seiten zu diesem Thema an.

Wir werden in späteren Kursteilen näher darauf eingehen, für heute soll es damit getan sein. Immerhin haben Sie ja auch noch einen praktischen Teil vor sich.