Online-Kursus
Reichsein will gelernt sein


Kursteil 27
Die Macht des Wortes


Im letzten Kapitel der Wissenschaft des Reichwerdens gibt uns Wallace Wattles "einige Warnhinweise und abschließende Bemerkungen" mit auf den Weg. Diesen Hinweisen wollen wir einige weitere Empfehlungen hinzufügen.

"Die Wissenschaft des Reichwerdens" wurde vor annähernd hundert Jahren verfasst. In dieser Zeit hat sich viel getan. Wir können mit Fug und Recht annehmen, dass Wattles heute nicht nur moderner formulieren würde, sondern vermutlich auch einiges mehr zu sagen hätte.

Unterhalb der Ebene unseres Bewusstseins geht die Post ab, dort werden die Schalthebel betätigt und die Dinge bewegt. Bei den nachfolgenden Hinweisen können wir uns zwar nicht mehr auf Wattles berufen, sie dürften Ihnen eine wertvolle zusätzliche Erkenntisse vermitteln:

In der vorhergehenden Kurseinheit sind wir bereits kurz auf die Macht des Wortes eingegangen. Egal, ob wir diese Worte aussprechen oder niederschreiben, sie haben in jedem Fall eine weitreichende Wirkung. Damit bringen wir unsere Ideen zum Ausdruck und sie erlauben uns auch das Denken. Sie können nur in einer Sprache denken, die Sie auch sprechen. Unsere Worte sind also die erste Stufe hin zur Verwirklichung unseres klaren und präzisen Wunschbildes. Sobald wir eine noch formlose Idee in Worte kleiden, fangen wir an, ihr Gestalt zu verleihen und Form zu geben. Jetzt hat diese Vorstellung Gewicht. Sobald wir den klaren Entschluss gefasst haben, etwas Bestimmtes zu erreichen, ist etwas Neues in die Welt gekommen. Befassen wir uns heute also mit der Macht der Worte.

Wir tun Worte häufig als nicht so wichtig ab. "Worte sind Schall und Rauch." Nichts dergleichen! Über Worte definieren wir uns, drücken uns aus, zeigen unsere Gedanken und Gefühle.

Erinnern Sie sich noch den Ratschlag des Gelehrten Hillel aus Kurseinheit 9: "Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten!"?

Unsere Gedanken bestimmen über unser Lebensschicksal. Das ist das A und O der Wissenschaft des Reichwerdens. Unsere Worte sind ein nicht wegzudenkendes Bindeglied im Verwirklichungsprozess. Deshalb ist es so wichtig, bewusst auf sie zu achten!

Natürlich können wir nicht jeden einzelnen Gedanken bewusst wählen. Bei 40.000 bis 60.000 täglichen Gedanken ist dies schlichtweg unmöglich. Aber wir können uns für eine gedankliche Hauptrichtung entscheiden. Wir können bewusst entscheiden, in welche vorherrschenden Gedanken wir Gefühl und Glaube einbringen. Es liegt an uns, welchen Gedanken wir Nahrung geben, welche heranreifen sollen.

Zwar können wir also nicht über die Gesamtheit unserer Gedanken entscheiden, über unsere Worte jedoch durchaus. Immer! In dem Sekundenbruchteil, bevor wir unseren Mund zum Sprechen öffnen, können wir eine Entscheidung treffen. Wir haben es nicht immer in der Hand, ob unsere Worte so verstanden werden, wie wir sie aufgefasst haben möchten, aber unsere Absicht kennen wir immer. Es geht um "mehr Leben für alle."

Sofern Sie daran zweifeln, dass Ihre Worte Macht haben, können Sie spaßeshalber den gegenteiligen Ansatz probieren: Überzeugen Sie sich davon, dass Ihre Worte keine Schöpferkraft besitzen.

Sie brauchen dazu nur etwas zu beginnen oder zu sagen und dann nicht zu Ihrem Wort zu stehen. Sie geben jemandem Ihr Wort und halten es dann nicht. Damit haben Sie sich selbst überzeugt, dass Ihre Worte nur Hülsen sind.

Wir erschaffen ein Wunschbild, eine Zukunftsvision. Damit sagen wir der formlosen Substanz, dass dieses Bild unser Herzenwunsch ist. Das bin ich, das wünsche ich mir, so möchte ich sein, das möchte ich tun, jenes möchte ich haben. Dies bringen wir in der Gegenwartsform zum Ausdruck. Wenn wir dann zu unserem Wort stehen, erfreuen wir uns am Erfolg.

Erfolg muss keineswegs ein ewiger Kampf sein, Erfolg kann mit Leichtigkeit vonstatten gehen. Über all das haben wir in den bisherigen Kurseinheiten bereits gesprochen:

Ein klares Wunschbild,
eine Haltung der Dankbarkeit,
effiziente Aktionen im Hier und Jetzt.

Worte haben eine Macht, im Guten wie im Schlechten. Denken Sie bloß an Tratsch und üble Nachrede, oder an einen "Verriss" in einem Sensationsblatt. Das ist die destruktive Verwendung der Macht des Wortes.

Vielleicht kennen Sie den "4-Wege-Test" der Rotarier?

• Ist es die Wahrheit?
• Ist es für alle Beteiligten fair?
• Fördert es den guten Willen und bessere Freundschaft?
• Ist es für alle Beteiligten nutzbringend?

Diese ethischen Vorgaben wurden 1943 vom Rotary Club übernommen, gehen allerdings auf eine Idee von Herbert Taylor zurück, der 1932 mit der Aufgabe betraut worden war, ein Unternehmen vor dem Konkurs zu bewahren. Diese vier Fragen bildeten die Leitschnur, nach der sich jede Abteilung zu richten hatte - und sicherte das Überleben der Firma.

Es sind gute Fragen.

Für die heutige praktische Übung brauchen wir keine separate Seite. Richten Sie sich heute bei allem, was Sie tun, einfach nach den vier Fragen der Rotarier.

Bis zum nächsten Mal!