Sexuelle Liebe in der
Superehe



Kapitel 7




Allgemeinerscheinungen
beim Coitus bzw. Nachspiel

Wir haben jetzt am Schlusse unserer Synousiologie noch die Erscheinungen zu erwähnen, die sich beim Geschlechtsakt im ganzen Organismus - dem männlichen wie dem weiblichen - abspielen. Im Gegensatz zu den bisher besprochenen physiolgisch-technischen Punkten finden diese Allgemeinerscheinungen in verschiedenen Werken Würdigung.

Wie wir gesehen haben, lassen sich die Vorgänge in den Geschlechtsorganen selbst bei der Paarung unterscheiden in solche, die die Drüsen, solche, die das Blutgefäßsystem, solche, die die Muskeln und solche, die die Nerven betreffen.

Dasselbe gilt für Allgemeinerscheinungen.

Die Wirksamkeit vieler Drüsen im Körper zeigt sich merkbar verändert und in der Hauptsache verstärkt.

Die Absonderung des Speichels kann, wenn die Befriedigung des Entspannungstriebs zu lange auf sich warten lässt, vermindert sein (sogar in unangenehm spürbarer Weise); beim Herannahen des Orgasmus ist sie deutlich vermehrt und steigert sich gelegentlich zu einem Speichelfluss, der häufigeres Schlucken bedingt. Die Harnsekretion wird durch die sexuelle Erregung vermehrt, eine Erscheinung, die uns auch als Folge von psychischer Erregung anderer Art bekannt ist. Die Schweißdrüsen treten in lebhafte Tätigkeit und zwar nicht nur im Höhenstadium der Erregung, wo das durch die Anstrengung des ganzen Körpers mitbedingt sein mag, sondern schon vor. Es bestehen in dieser Hinsicht ziemlich große persönliche Unterschiede, aber die Erscheinung macht sich, zum Beispiel in den Achselhöhlen, oft auch in den Kniekehlen, bei den meisten Menschen, besonders aber bei Frauen, deutlich bemerkbar, und zwar in der Regel schon vor dem Coitus, besonders beim Liebesspiel, machmal auch schon beim Vorspiel.

Es dürfte dabei der erhöhten Tätigkeit der Hautdrüsen wahrscheinlich neben der allgemeinen Bedeutung (als Teilerscheinung der vermehrten sekretorischen Wirksamkeit des Körpers überhaupt) die besondere Aufgabe zukommen, die sexuelle Erregung des Partners durch vermehrte Absonderung von Riechstofen zu steigern.

Als Erscheinungen des Kreislaufs sind sowohl Erweiterungen wie Zusammenziehen der kleinen Blutgefäße im ganzen Körper zu erwähnen. Blässe wechsel mit hochroter Gesichtsfarbe. Das Weiße der Augen enthält oft starke rote Äderchen. Der Blutdruck ist erhöht. Das Herz arbeitet stärker und schneller. Diese Erscheinungen wachsen mit fortschreitender Erregung und Spannung. Sie erreichen ihr Maximum unmittelbar vor dem Orgasmus, behalten es während des Anfangs des Orgasmus und verlieren sich mit dem Abklingen der Erregung. Die Intensität der zirkulatorischen Veränderungen wird durch das eigentümliche Verhalten der Atmung erhöht. Wenn sich die Erregungskurve ihrem Gipfel nähert, wird die Atmung oberflächlich, schnell und immer stockender. Der Gasaustausch wird dadurch vermindert, und es findet eine gewisse Anhäufung von Kohlesäure im Blut statt, wodurch die Gehirnzentren, welche die Blutverteilung und den Blutdruck regeln, gereizt werden. In den Geschlechtsorganen führt das zu einer nochmaligen Verstärkung der Erektion (Phallos, Clitoris, Vorhofzwiebel), die also gerade vor dem Orgasmus maximal wird. So wirkt dieses Stocken der Atmung auf den Ablauf der örtlichen Vorgänge bei der Paarung in begünstigender Weise ein.

Als weniger günstig - nicht selten sogar ungünstig - ist der stark erhöhte Blutdruck in anderer Hinsicht zu betrachten, weil auf diese Weise bei manchem älteren Mann mmit brüchigen Gehirngefäßen bei dem Coitus ein Schlaganfall bedingt wird.
Das Muskelsystem des Körpers beteiliigt sich ebenfallls ganz an der Tätigkeit der Vergattung.

Neben den koordinierten, teilwesie noch tatsächlich willkürlichen, teilweise aber auch schon automatischen bis reflektorischen Muskelkontraktionen, welche die eigentlichen Coitusbewegungen darstellen, macht sich eine allgemeine Neigung zu halb oder ganz unwillkürlichen Muskelanstrengungen bemerkbar, die schließlich vor und beim Orgasmus einen krampfartigen Charakter annehmen können, zum Teil selbst gesetzmäßig diesen Charakter zeigen. So sind, um ein auffallendes Beispiel zu nennen, die krampfartigen Bewegungen der Augenmuskeln und der Augenlider derart typisch für den unmittelbar bevorstehenden und für den eben eingetretenen Orgasmus, dass sich der Zustand der höchsten geschlechtlichen Spannung hierdurch dem Liebespartner in unleugbarer Weise erkennbar macht. Wadenkrämpfe können bei dazu neigenden Personen als Teilerscheinungen des allgemeinen Spasmus auftreten und dann unliebsame Störungen bereiten. Auch die Ausstoßung unartikulierter Laut und kleiner Schreie gehört (jedenfalls zum Teil) in diese Kategorie der Allgemeinerscheinungen bei der Paarung.

Die glatte (unwillkürliche) Muskulatur ist ebenfalls stark beteiligt. Außer in den Geschlechtsorganen selbst, wo sie eine sehr wichtige Rolle spielt, und in den Wänden der Blutgefäße, in denen gerade sie die obenerwähnten Veränderungen des Kreislaufs und den erhöhten Blutdruck bedingt, zeigt sich die - oft ebenfalls krampfhafte - Kontraktion der glatten Muskelfasern unter anderem durch den gelegentlichen Ausbruch von Darmgasen und durch Harndrang infolge einer Zusammenziehung der Blase. Diese kann beim Mann während des Coitus nicht zum Abgang von Urin führen, weil die bei der Erektion bestehende Schwellung der betreffenden Teile der Urethra dessen Durchtritt verhindert. Wird aber die mechanische Reizung des erschlafften Penis nach Vollendung des Coitus fortgesetzt, so kann es vorkommen, dass Harn ausfließt, bevor eine genügende Erektion zustandegekommen ist. Bei der Frau liegt die Sache sowie anders, weil die Schwellung der erektilen Gewebe bei ihr für den Durchgang des Harns kein Hindernis bildet. So kann es bei großer Reizbarkeit oder bei besonders starken Reizen leicht zum Abgang von geringen Urinmengen kommen.


Die Entstehung der beiden letztgenannten Erscheinungen (Blasen- und Mastdarmkontraktion) ist wohl in der Hauptsache die Folge eines Übergreifens der Erregung der genitalen Nervenzentren auf die benachbarten Zentren dieser Organe.

Ein derartiges Übergreifen der Zentrenerregung auf Nachbargebiete, eine allmähliche Ausbreitung, ein weiter und weiter Sichfortpflanzen des Erregungszustands auf immer mehr vom ersten Zentrum entfernte Gebiete im Gehirn und Rückenmark, ist übrigens charakterisch für den ganzen Ablauf der geschlechtlichen Erregung. Das ganze Nervensystem wird durch die sexuelle Erregung in einen hochgradigen Spannungszustand versetzt, von dem alle örtlichen und allgemeinen Vorgänge abhängig sind (auch die vorhin beschriebenen - sekretorischen, zirkulatorischen, motorischen - Erscheinungen.

Die Empfänglichkeit der Sinnesorgane für die Eindrücke ist erhöht. Das Auge ist für Licht empfindlicher als sonst; durch die beim Herannahen des Orgasmus eintretende Erweiterung der Pupillen wird die Lichtempfindlichkeit zur Lichtscheu gesteigert. Dies verursacht, zusammen mit den bereits erwähnten krampfartigen Kontraktionen der Augenmuskeln, das für den Orgasmus so typische eigentümliche Verhalten der Augen.

Der Geruchssinn ist verschärft. Da außerdemm zwischen bestimmten Stellen der Nasenschleimhaut und den Geschlechtsorganen, besonders bei der Frau, gewisse eigenartige reflektorische Beziehungen bestehen, können sich während des Geschlechtsverkehrs eigentümliche Erscheinungen in der Nase einstellen, von denen Anfälle beim Niesen und Überempfindlichkeit für Gerüche am meisten auffallen. Das Gehör ist ebenfalls verschärft.

Die meiste Bedeutung kommt der vermehrten Empfindlichkeit des Tastgefühls zu, die sich gewöhnlich schon während der Präliminarien zum Coitus geltend macht und während des stärksten Ansteigens der Erregungskurve beim Akt selbst noch weiter erhöht wird.

Natürlich übt diese, mitunter zu übergroßer Kitzlichkeit mit dazugehörigen Reaktionen auf die Wahrnehmung im Allgemeinen eine begünstigende Einwirkung auf die Wahrnehmung der Reize und dadurch auf den fortschreitenden Verlauf der sexuellen Erregung aus. Besonders macht sie sich in einer gesteigerten Aufnahmefähigkeit für die auf die Geschlechtsorgane selbst einwirkenden Reize bemerkbar und trägt dadurch das ihrige zur Erreichung der Akme (des Gipfels) bei.

Mit dieser erhöhten Empfindlichkeit der Sinnesorgane steht die Tatsache in scheinbarem Widerstreit, dass ein Individuum, welches sich in starker geschlechtlicher Erregung befindet, in der Regel überhaupt nicht auf Eindrücke reagiert, die sonst die heftigsten Reaktionen herbeiführen würden. Der im Paarungsakt völlig Aufgehende mag noch so starke Eindrücke mitbekommen, mag sogar Schmerzen erleiden - er merkt sie nicht, weil er sie nicht merken will.

Wenn auch die Überempfindlichkeit seiner Sinne die Eindrücke verstärkt - zu seinem Tagesbewusstsein lässt er sie nicht durchdringen, weil er alles, was sich seinem Befriedigungstrieb entgegenstellt, ausschaltet. Denn es ist das Kennzeichen der maximalen geschlechtlichen Erregung, dass ihr auch die höchsten Gehirnfunktionen, wie die Betätigung des Geists, völlig unterstellt werden, und dass sich die seelischen Triebe gänzlich mit denen des Körpers identifizieren.

Ist es verwunderlich, wenn ein Vorgang, der Psyche und Körper so vollkommen und so intensiv für sich in Anspruch nimmt, eine Anstrengung bedeutet, der natürlicherweise eine gewisse Müdigkeit folgt?

Wahrlich nicht!

Wollen wir aber diese Ermüdung richtig verstehen und werten - was mit Hinsicht auf praktische Schlussfolgerungen durchaus nötig ist - so haben wir einige Punkte näher zu betrachten.

An erster Stelle ist zu betonen, dass der normale Coitus nicht wegen der Musekanstrengungen ermüdet, sondern ausschließlich wegen der Beanspruchung der Nervenzentren.

Dass dabei auch die mehr oder weniger plötzliche Entspannung, die einer so stark gesteigerten Spannung folgt, nicht nur eine einfache Ermüdung, sondern vorübergehend sogar eine gewisse Erschlaffung erzeugt, ist eine Erscheinung, der wir auch bei analogen Vorgängen auf rein psychischem Gebiet begegnen.

Je höher die Spannung und je steiler ihr Abfallen, umso ausgesprochener das Gefühl der Müdigkeit oder der Erschlaffung. Der erste Faktor erklärt, weshalb ein, sozusagen in ruhiger, sachlicher Weise, innerhalb kurzer Zeit, ohne aufregende Präliminarien praktizierter Coitus weniger ermüdet als eine unter Einsatz der ganzen Seele, mit verfeinerter Technik, in höchster Liebesbegeisterung ausgeführte Vergattung.


Der Zweite erklärt die alt- und allgemeinbekannte Tatsache, dass die Frau mit ihrer allmählich abklingenden Kurve dieser Ermüdung viel weniger ausgesetzt ist als der Mann.

Indessen ist es mit dem Müdigkeits- und Erschlaffungsgefühl in der Regel nicht so schlimm: dieses gibt sich normalerweise bloß in einem gewissen Schlafbedürfnis kund.

Nur in Fällen, wo ein Zuviel verlangt wurde - sei es durch häufige Wiederholung des Aktes, sei es bei schon vorher bestandener anderweitiger Übermüdung - kann ein wirkliches Erschöpfungsgefühl und sogar ein richtiger Erschöpfungszustand eintreten. Dann trägt auch die körperliche Überanstregung, die in solchen Fällen von der aktiven Partei gefordert wurde, um den Orgasmus überhaupt zu erreichen,, noch das ihrige zu dieser Erschöpfung bei.

Dass unter derartigen Umständen der Geschlechtsverkehr schädigend auf den betreffenden Menschen einwirkt, ist offensichtlich. Doch kommt das nur verhältnismäßig selten vor; am meisten noch dort, wo mehrere ungünstige Faktoren zusammentreffen, wie das zum Beispiel der Fall  ist, wenn von einem schon durch irgendeine Ursache bedeutend geschwächten Körper außerordentliche sexuelle Leistungen verlangt werden. Gewöhnlich aber schadet die nicht forcierte Erfüllung der geschlechtlichen Funktionen nicht einmal einem kranken Körper.

Unter normalen Umständen wirkt sich die Vergattung auf das seelische und körperliche Wohlbefinden der beiden Beteiligten geradezu wohltätig aus. Besonders wenn nachher dem Schlafbedürfnis durch eine, sei es auch nur kurze, Ruhe - die nicht ein wirklicher Schlaf zu sein braucht - genügt wird, stellt sich ein Gefühl des Befriedigtseins, des Gleichgewichts, des Selbstvertrauen, der Gesundheit und der geistigen und körperlichen Kraft ein, wie es auf andere Weise nur selten in diesem Maße erreicht wird.

Das Summum an Glücksgefühl jedoch - das höchste Glück, das Menschen zu empfinden imstande sind - bietet, wenn sich die Partner wirkliche Liebende sind, gerade  diese der Vergattung unmittelbar folgende Zeit der Ruhe. Mehr, weit mehr noch als die Ekstase des idealen Zusammengenießens bindet die Liebenden die glückselige Wunschlosigkeit, die aus der restlosen Befriedigung ihrer heißesten Wünsche entsteht, wenn sie, einander in den Armen liegend, dem natürlichen Ruhebedürfnis nachgeben und das Genossene im Wachtraum nacherleben, im Vollgefüh, dass ihre Seelen noch ineinander überfließen, wenn auch die Vereinigung der Körper ein Ende nehmen musste.

Das ist das Anfangsstadium des Nachspiels.

Das Nachspiel bildet einen wesentlichen Teil des Geschlechtsverkehrs - der aber leider nur allzusehr vernachlässigt wird.

Der Mann, der es sich zur Gewohnheit macht, nach vollendetem Coitus ohne Weiteres seinem Schlafbedürfnis nachzugeben - und es gibt auch liebende Männer, die sich aus Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit so verhalten - der sich umdreht und schnarcht, während bei seiner Frau die geschlechtliche Erregung erst am Abklingen ist, bringt sich nicht nur selbst um die schönsten seelischen Empfindungen, er zerstört bei seiner Frau auch Illusionen und zeigt, dass er von ihrem Wesen, von der Schönheit der Liebe, von den Gefühlen, die er in ihr erweckt, von ihrem Verlangen nach Liebkosungen, nach lieben Worten - ein Verlangen, das den erreichten Orgasmus weit überdauert - nicht die geringste Ahnung hat. Im Nachspiel zeigt sich die Liebeskultur des Mannes.

Auch nach Beendigung der Vergattung bleibe der darum bemüht, die Glücksgefühle der Frau zu erhalten. Das kann er mit einem Wort erreichen oder mit einem Kuss, einem Streicheln, einem An-sich-Ziehen. Es genügt der liebenden Frau, zu fühlen, dass auch bei ihrem Partner nicht plötzlich alles vorbei ist, dass auch er beseligt bleibt wie sie. Sie selbst wünscht nichts Besseres als eine Gelegenheit, um ihm ihre Beseligng zeigen zu können.

Das Nachspiel ist deshalb ein wesentlicher Teil des Geschlechtsverkehrs, weil es die Liebesverstärkung, die durch die Vergattung erzielt wurde, konsolidert. Und zum Geschlechtsverkehr gehört es, weil es aus einem Austausch von erotisch betonten Eindrücken besteht. Dass diese Eindrücke eine essentiell-psychische Prägung tragen, sodass körperliche Berührungen allein als Hilfsausdrucksmittel in Betracht kommen, verkleinert ihre Bedeutung sicher nicht. Denn das stempelt das Nachspiel zum feinsten und zartesten Teil der ganzen Vergattungssymphonie.

Deshalb lässt sich an dieser Stelle auch nicht viel mehr darüber sagen. Die Technik des Nachspiels liegt auf rein psychologischem Gebiet, und man müsste eine vollständige Psychologie der Liebe - einschließlich ihrer subtilsten Regungen, ihrer geringsten Strömungen, Unterströmungen und Gegenströmungen - verfassen, wollte man ihr Genüge leisten.

Ich beschränke mich auf einen einzigen Rat: Pflegen Sie diesen Teil Ihrer sexuellen Beziehung mit größter Sorgfalt und Hingabe!

Zugleich sollten Sie sich aber von einem Zuviel hüten!

In keinem Stadium schaden Überschwänglichkeiten so sehr wie hier, wo alles so fein nuanciert ist, so zart getönt, dass es nur angedeutet werden kann.


Die Physiologie der Nachspielperiode lässt sich für das erste Stadium in folgenden Begriffen zusammenfassen:

Abklingen des Erregungszustands und Rückkehr zum Gleichgewicht, und für die weitere Zeit steht das Wort:

Ruhezustand!

Die Technik hat sich, wie in den übrigen Abschnitten des Geschlechtsverkehrs so auch hier, mit den physiologischen Vorgängen in Einklang zu setzen. Es lässt sich denn auch, besonders solange das Gleichgewicht noch nicht erreicht ist, nur eine Richtschnur empfehlen - das ist die Enthaltung jeglicher Reizung, die Anlass geben könnte, die gesetzmäßige Rückkehr zum Gleichgewichtszustand zu beeinträchtigen.

Mag jugendlicher Übermut es gelegentlich bevorzugen, das post-orgastische Nirwana mit einer Spanne des Scherzens und Schäkerns zu vertauschen, bis sich eine neue Erregungswelle Bahn bricht; mögen auch reifere Paare im Vollgefühl ihrer sexuellen Kräfte nicht selten eines neues Liebesspiel anfangen, bevor der erste Erregungszyklus gänzlich abgelaufen ist; das bedeutet nur ein Hinausschieben des eigentlichen Nachspiels auf später und schwächt keineswegs den Grundsatz ab, dass sich das endgültige Abklingen der Erregung unmittelbar an einen Orgasmus anschließen soll und keine keine Genitalreizung gestört werden darf!

Eine Dauer des Nachspiels lässt sich nicht angeben, weil sich sein Ende nicht bestimmen lässt.

In der Superehe geht es unmerklich in ein neues Vorspiel über. Denn auch, wenn dieses erst nach längerer Zeit wieder anfängt, klingt doch inzwischen jenes weiter - in einem Liebeswort, in einem Blick, in einer leise gesprochenen Erinnerung an das zusammen Genossene und einer zarten Anspielung auf das kommende Glück einer neuen Vereinigung.

Und wenn eine Erneuerung dieses Glückes ausgeschlossen ist, wenn die Partner getrennt sind - sei es für immer - so tönt es fort und klingt es nach ... solange die Seele fähig ist, sich zu erinnern.

Denn der Nachklang einer solchen Glückseligkeit erlischt nie.


Als PDF abspeichern - 5 Seiten

Weiter (Körperliche Hygiene der Superehe)

Beitrag hilfreich? Inwiefern?