Der Mensch auf der Suche nach dem Sinn
Viktor Frankl



Philosophischer Hintergrund:
Viktor Frankl war zwischen 1942 und 1945 KZ-Häftling.
Dieses Buch ist ein Hauptwerk der Logotherapie, deren Begründer V. Frankl war. Die Logotherapie konzentriert sich auf die Suche nach dem Lebensinn als Grundlage für die geistige Gesundheit.
Neben Reportagen über den Alltag in Auschwitz werden in diesem Buch auch die Fundamente der Logotherapie beschrieben. Im Gegensatz zur Psychoanalyse wendet sich dieser therapeutische Ansatz nicht nach innen, sondern ist zukunftgerichtet. Unbhängig davon, was der Patient bisher erlebt hat, kreist diese Therapie um das, was er noch vor sich hat.

Zitat:

"Der Sinn des Lebens ist für jeden Menschen etwas anderes. Er ändert sich sogar von einem Tag auf den anderen, ja sogar stündlich. Worauf es ankommt, ist somit nicht der Lebenssinn im allgemeinen, sondern der Sinn, den das Leben in einem bestimmten Augenblick für einen Menschen hat."
Kernaussagen:
  • Der Mensch hat unabhängig von den Umständen immer die Freiheit, sich für eine Einstellung zu entscheiden
  • Man sollte keinen abstrakten Lebenssinn suchen, da jeder Mensch eine andere Aufgabe hat
  • Statt den Sinn des Lebens zu hinterfragen, ist es nützlicher, sich zu fragen, was das Leben von uns erwartet
  • Eine Extremsituation ist eine Chance für geistiges Wachstum
  • Man erfindet seinen individuellen Lebenssinn nicht, sondern entdeckt seinen Weg.



Verfasser:

Viktor Frankl (1905 - 1997) war Sohn des österreichischen Sozialministers und wurde 1905 in Wien geboren. Er fing bald an, sich für Psychologie zu interessieren.
1930 promovierte er zum Doktor der Medizin und arbeitete als Oberarzt im so genannten "Selbstmörderinnenpavillon", einer Abteilung, in der suizidgefährdete Frauen interniert waren.
1940 übernahm er die Leitung es Rothschild-Spitals, des einzigen jüdischen Krankenhauses während der Anfänge der Nazi-Zeit.
1942 wurde er zusammen mit seinen Eltern nach Theresienstadt deportiert. Viktor Frankl überlebte, und führt dies darauf zurück, dass er unbedingt das Gesicht seiner Frau wiedersehen wollte - obwohl er gar nicht wusste, ob sie überhaupt noch lebte. Diese Eindrücke verarbeitete er in seinem Buch "Trotzdem Ja zum Leben sagen".



Weiterführende Literatur:

"Trotzdem Ja zum Leben sagen"
"Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn"
"Der Seele Heimat ist der Sinn"
Viktor Frankl-Institut, Wien
Biblionetz