Back to Back Issues Page
Über den Wert der Zeit
June 18, 2014
Einen wunderschönen guten Tag,!

Erfolgstipp für Fortgeschrittene
Exklusiv für Abonnenten des monatlichen Newsletters




19. Juni 2014



Einen wunderschönen guten Tag!

Zunächst wieder vielen Dank und ein herzliches Willkommen an alle, die sich neu zu diesen Erfolgstipps angemeldet haben!

In diesem heutigen Erfolgstipp geht es um etwas oft Verschleudertes, Geringgeschätztes oder mangelhaft Genutztes.

Es geht um die Zeit.

Wenn wir eine Woche lang über jede einzelne Handlung und Tätigkeit genau Buch führen würden, wären wohl die Meisten von uns überrascht und beschämt, wie viel Zeit wir schlichtweg vertrödeln und so gut wie nichts Sinnvolles damit anfangen.

Um diese Aussage zu veranschauliche, wollen wir in diesem Erfolgstipp einen kurzen Auszug aus einem Aufsatz des englischen Schriftstellers Arnold Bennett (1867-1931) wiedergeben. (Auf Deutsch scheinen von ihm nur zwei Werke in deutscher Übersetzung vorzuliegen: "Hotel Grand Babylon" und "Jeder Tag gehört dir")

Bennett brachte Jahr für Jahr beinahe eine halbe Million Worte zu Papier, was seine Freunde und Bekannten sehr erstaunte. Was diese Schaffensfülle ermöglichte, finden Sie hier:


Er gehört zu denen, die einigermaßen gut dastehen. Eine gute Stellung. Regelmäßige Einnahmen. Und auch für Luxus bleibt ab und zu etwas übrig, wenngleich nichts Extravagantes.

Aber dennoch ist er immer wieder in Schwierigkeiten. Mit Geld kann er einfach nicht umgehen.

Da haben wir ein Wohnhaus in bester Lage, aber es steht zur Hälfte leer. Immer macht er den Eindruck, als hätten gerade die Pfandleiher bei ihm vorbeigeschaut.

Neuer Anzug, alter Hut. Schmucke Krawatte, verknitterte Hosen.

Er lädt Sie zum Abendessen ein: Feinstes Besteck, aber das Lamm ist ungenießbar. Türkischer Kaffee, Tasse mit Sprung.

Es passt einfach nicht zusammen. Und doch liegt die Erklärung auf der Hand: er geht schlecht mit seinen Einnahmen um. Wenn ich nur die Hälfte seiner Einkünfte hätte, könnte ich ihm noch etwas vormachen ...

In diesem Stil hat ein jeder von uns schon mal Kritik an seinen Mitmenschen geübt und sich dabei wichtig gemacht.

Wir sehen uns dann als Finanzminister. Die Zeitungen sind voll mit Artikeln, die uns erklären, wie wir mit soundsoviel Geld auskommen könnten. Ich habe schon Zeitungsbeiträge gesehen, in denen erklärt wurden, wie man mit acht Schilling pro Woche auskommen könne.

Und jeder kennt auch das geflügelte Wort, wonach Zeit Geld sei.

Doch das ist eine große Untertreibung. Die Zeit ist wesentlich mehr als Geld. Viel mehr!

Denn selbst wenn Sie die Einnahmen eines Hoteliers hätten, könnten Sie sich doch nicht eine einzige Minute mehr dazukaufen als ich habe oder als die Katze neben dem Kamin hat.

Die Philosophen haben den Raum erklärt. Die Zeit haben sie uns nicht erklärt.

Sie ist das unerklärbare Rohmaterial all dessen, was existiert.

Mit ihr ist alles möglich, ohne sie gar nichts!

Der Nachschub an Zeit ist fürwahr ein tägliches Wunder, ein Phänomen, das in Erstaunen versetzt. Sie wachen am Morgen auf und - voilà - Ihr Säckchen wurde auf magische Weise mit vierundzwanzig Stunden gefüllt, die Ihnen zur Verfügung stehen.

Das ist der wertvollste aller Schätze. Niemand kann ihn Ihnen rauben. Niemand erhält mehr oder weniger als Sie von diesem universellen Stoff.

Im Reich der Zeit gibt es weder eine Aristokratie des Geldes, noch eine des Intellekts. Auch das Genie erhält in dieser idealen Demokratie keine einzige Stunde mehr am Tag.

Es wird auch niemand bestraft. Auch wenn Sie heute Ihre gesamte Zeit verschwenden, wird Ihnen am nächsten Tag nichts abgezogen; der Nachschub geht ohne Unterlass weiter.

Keine mysteriöse Macht dreht Ihnen den Zeithahn zu.

Allerdings kann auch niemand einen Vorschuss verlangen. Sie können sich zeitlich nicht verschulden. Das Einzige, was Sie tun können, ist, dass Sie den gegebenen Augenblick nicht nutzen. Doch den morgigen Augenblick können Sie nicht bereits heute vergeuden. Er wird vorerst zurückbehalten.

Mit diesen vierundzwanzig Stunden müssen Sie heute leben. Diese stehen Ihnen zur Verfügung für Ihre Gesundheit, Ihre Vergnügen, zum Geldverdienen, zur Weiterentwicklung ...

Diese Zeit sinnvoll zu nutzen, ist von äußerster Wichtigkeit. Davon hängt alles ab! Auch Ihr Lebensglück!

Ist es da nicht seltsam, dass in den Zeitungen kein einziger Artikel zu diesem Thema zu finden ist?

Warum steht nirgends: "Wie Sie mit einem festen Pensum an Zeit auskommen!"

Im Vergleich zur Zeit ist Geld beinahe etwas Schnödes. Wer mit einem bestimmten Geldbetrag nicht auskommt, kann mehr dazuverdienen, sich Geld leihen oder - Gott bewahre - es stehlen. Wer mit Tausend Pfund im Jahr nicht zurechtkommt, kann sich anstrengen und sich etwas überlegen.

Doch wer mit vierundzwanzig Stunden am Tag nicht auskommt, kann sich nirgend Zeit hinzuborgen. Die Versorgung mit Zeit ist exakt bemessen, da gibt es keine Minute mehr!

Doch wer von uns vermag schon vierundzwanzig Stunden pro Tag zu leben? Ich sage "leben", nicht "durchmogeln".

Wer von uns hat nicht schon einmal gesagt: "Das mache ich, wenn ich mehr Zeit habe!"

Wir haben niemals "mehr Zeit". Immer schon hatten wir nur das Heute mit seinen vierundzwanzig Stunden. Und so wird das immer sein.


Zum Abschluss ein Hinweis für jene, die gedruckten Büchern den Vorzug zu E-Books geben. Eine Übersicht der bisher erschienen Titel finden Sie hier; weiter folgen.

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Aufsatz über den Wert der Zeit Stoff zum Nachdenken bietet und Sie Ihre Zeit konstruktiv nutzen. Meistens zumindest.

Alles Gute wünscht Ihnen

I-Bux.Com
Wissen, das Ihr Leben gestaltet
Back to Back Issues Page