Glotze
aus!?





Gestern abend saßen wir zu dritt in einem Strandlokal und beobachteten gegen 21.00 Uhr gemeinsam einen spektakulären Sonnenuntergang.

Verónica, unsere Freundin aus dem entfernten Patagonien, erwähnte irgendwann ganz nebenbei, wieviel schöner dies doch als Fernsehen sei.

Dies brachte mich auf die Idee zu diesem Blog.

In der Tat habe ich selbst bereits seit sieben Monaten keinen Fernseher mehr im Haus und immer wenn das Gespräch hierauf kommt, pflichten mir die meisten bei. Das sei doch viel besser so.

Welchen Schaden kann schon anrichten, in eine Flimmerkiste zu starren?

Ist das nicht eine unschuldige und unterhaltsame Art der Entspannung?

So könnte man fragen.

Ich vergleiche das Fernsehen gern mit dem Naschen von Bonbons.
Ab und zu ein paar "Zuckerchen" richten sicherlich keinen Schaden an.

Wer die Disziplin aufbringt, seine Fernsehzeit auf, sagen wir, eine Stunde pro Tag zu begrenzen und die Programme bewusst auswählt, dem sei diese Zeit von Herzen gegönnt.

Zwei Fernsehstunden pro Tag sind vielleicht auch noch hinnehmbar.

Doch ab drei Stunden wir es meiner Meinung nach kritisch:
Man räkelt sich auf dem Sofa, der Körper will mehr Bewegung und es fängt an, erste "Nebenwirkungen" zu zeigen.

Richtig krass wird es ab einem Fernsehkonsum von vier Stunden pro Tag. Dann geschieht folgendes:

1. Ihre faktische Freizeit schrumpft!

Vielleicht sagen Sie jetzt, dass diese viereinhalb Stunden vor dem Fernseher schließlich Ihre Freizeit seien.
Doch diese Zeiten addieren sich zu Monaten und Jahren auf. Das ist Zeit, die Sie nicht im konstruktiven Gespräch mit Ihrem Herzblatt, für Ihre Persönlichkeitsentwicklung, für Ihre Fitness oder Ihre Weiterbildung investieren!

Wenn die Fernsehzeit nicht zu einer merklichen Steigerung Ihrer Lebensqualität beiträgt, wird sie zur Zeitvergeudung.

2. Sie fallen zurück!

Jede einzelne Stunde, die Sie vor dem Fernseher verdösen, wird von jemand anderem konstruktiv genutzt. In derselben Zeit ...

liest dieser Mensch etwas Aufbauendes,
bewegt seinen Körper,
spielt ein Instrument,
arbeitet an seinen Zielen oder
schafft etwas Neues.

Während dieser Mensch aktiv daran arbeitet, dass seine Zukunft besser aussieht, fällt der passive Fernsehzuschauer immer weiter zurück.

Natürlich können wir nicht jede Sekunde unseres Lebens effizent nutzen, aber wir sollten täglich eine gewisse Zeit investieren, um glücklicher, erfolgreicher, produktiver, gesünder, weiser und liebevoller zu werden.

Die meisten Fernsehprogramme helfen uns hierbei in keiner Weise.

3. Sie entfremden sich

Mami in der Küche, Papi vor dem Fernseher und Sohnemann in seinem Zimmer mit dem Computerspiel - Wenn das Szenario so aussieht, verbringt diese Familie keine qualitativ hochwertige Zeit miteinander.

Selbst wenn der Fernseher nur im Hintergrund läuft, wirkt sich dies bereits nachteilig auf die Gesprächsqualität aus!

4. Sie schaden Ihrer Gesundheit!

Vielleicht sollten wir den Ausdruck "Bierbauch" in "Fernsehbauch" umändern?

Letztendlich ist das Fernsehen ein Verkaufsinstrument. Die Werbeanzeigen, die einem zum Knabbern und Naschen verführen wollen, erreichen sicherlich ihr Publikum.

Zwischen dem Dickwerden und dem Fernsehen besteht auf jeden Fall ein Zusammenhang!

5. Sie werden zum bloßen Konsumenten!

Fernsehbilder gelangen direkt in das Unterbewusstsein. Was wir positiv nutzen können, z.B. indem wir ein Dream Board mit unseren persönlichen Träumen programmieren, wird von der Fernsehwerbung benutzt, um uns zum hilflosen Empfänger von Marketingbotschaften zu machen.

Wie Sie als Leserin und Leser der Artikel auf I-Bux.Com sicherlich wissen, hinterfragt das Unterbewusstsein nicht, ob eine Information sinnvoll oder nützlich ist. Falls die Zehntausende der Werbespots, die jedes Jahr gesendet werden, die sündteueren Kosten nicht wert wären (etwa 50.000 Euro pro 30 Sekunden), wären sie schon längst eingestellt worden.

Im Unterschied zu selbst gesteckten Zielen sind Sie hier jedoch einer völligen Fremdbeeinflussung ausgesetzt.

6. Sie vertun mehr Zeit mit Dingen, die Sie nicht brauchen!

Die genanntn 30-Sekunden-Spots sollen Sie natürlich anregen, die angepriesenen Produkte zu erstehen.

Dagegen ist sicherlich nichts einzuwenden, wenn Sie sie wirklich brauchen oder Ihnen diese Produkte oder Leistungen weiterhelfen.

Doch, wie gesagt, analysiert das Unterbewusstsein nicht.
Jede zusätzliche Stunde vor der Glotze erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihr Geld für etwas ausgeben, das Ihnen wenig oder keinen Nutzen bringt!

7. Sie werden abgestumpfter!

Wenn der Abendkrimi zum Standardprogramm gehört und Horrorszenen aus der ganzen Welt in unser Wohnzimmer gekippt werden, lässt uns dieser mit der Zeit kalt.

Wir können uns auch nicht mit völlig unbekannten Opfern von Flutkatastrophen, Erdbeben oder anderen Unglücken identifizeren - besser ist es, jemandem etwas Gutes zu tun, der sich in unser Nähe befindet.

8. Ihre Kinder werden zu Nörglern!

Kinder werden von Fernsehspots sogar noch stärker beeinflusst als Erwachsene.

Die Fernsehmacher wissen das.

Und arbeiten darauf hin, dass die Kinder nörgeln, damit ihnen die Eltern gewisse Dinge kaufen.

9. Ihr Selbstwertgefühl leidet!

Wenn wir ständig Shows und Serien sehen, in denen schöne Menschen teuere Autos fahren, in luxuriösen Villen wohnen und ausgelassene Partys feiern, können die meisten von uns damit nicht mithalten.

Vielleicht stimmt dann ja etwas nicht mit uns?

Obwohl ich Ihnen für die Verbeserung Ihres Selbstwertgefühls in jedem Fall einige Gratislektionen empfehle, möchte ich unabhängig davon auch dazu raten, angesichts unrealistischer Fernsehvorbilder die Glotze auszuschalten und lieber einen Spaziergang zu unternehmen!

10. Sie schaden der Gesundheit Ihrer Kinder!

Kinder, die viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, leiden an Konzentrationsschwäche.
Sie werden immer mehr zu Zombies.

Und Kinder unter drei Jahren sollten erst recht nicht in die Glotze gucken! Niemals!

11. Sie vereinsamen!

Vielleicht nicht wirklich. Jeder Mensch hat schließlich andere Bedürfnisse. Aber es liegt auf der Hand, das Sie in der Zeit, die Sie vor dem Fernseher verbringen, nichts mit Ihren Nachbarn, Freunden oder Sportkameraden unternehmen.

12. Ihre Fokus lässt nach!

Beim Fernsehen werden niedrige Alphawellen im Gehirn ausgelöst, wie sie meist im meditativen Zustand vorkommen.

Während die Meditation sehr heilsam und nützlich ist, weil wir neue Erkenntnisse gewinnen, uns entspannen und in diesem Zustand auch den Kontakt mit unserem Höheren Selbst aufnehmen können, verhält es sich bei den niedrigen Alpha-Wellen, die beim Fernsehen ausgelöst werden, jedoch anders: Diese sind etwa so als hätten wir stundenlang an eine leere Wand gestarrt.

Wir werden eingelullt und das Gehirn wird gleichsam betäubt.

13. Sie trinken mehr Alkohohl!

Auch diesen Punkt möchte ich nicht verallgemeinern, aber viele Leute holen sich eine Dose Bier (und dann noch eine und noch eine ...), während sie vor dem Fernseher sitzen.

14. Sie werden verängstigter!

Wer sich jeden Tag mit dem Schlimmsten dessen, was den Programmveranstaltern in den letzten 24 Stunden bekannt geworden ist, bombardieren lässt, trägt zwangsläufig dazu bei, dass seine Ängste größer werden.

Dann ist es nicht verwunderlich, dass ständig das Schlimmste erwartet wird, dass man nur noch über das letzte Unglück redet oder gar endlos darüber twittert.

Ihr Leben wird auf jeden Fall schöner und erfreulicher, wenn Sie weniger Zeit damit verbringen, sich die Abendschau, Krimis oder Gruselfilme anzusehen!

15. Sie werden fernsehsüchtig!

Und merken es wahrscheinlich nicht einmal.

Hierzulande stehen fast in allen Speiselokalen Fernseher.

Erst gestern mittag ist mir passiert, dass eine täglich um diese Zeit ausgestrahlte Serie, in der es um Morde (!) geht, gerade um die Zeit lief, als ich zum Essen in dieses Lokal wollte.

Ich war zu dieser Zeit der einzige Gast und bat die Besitzerin, das Gerät auszuschalten.

Anfänglich wollte sie das nicht tun, weil der Fernseher doch leise gestellt sei.

Sie merkt nicht mehr, dass sie abgestumpft ist.

Und auch nicht, dass sie einen Gast verloren hat.

Es liegt mir fern, zu "predigen".

Jeder soll es so handhaben, wie er/sie es für richtig hält.

Aber viellleicht geben diese fünfzehn Punkte etwas Stoff zum Nachdenken.

Eine schöne Sommerzeit wünscht Ihnen.

Ihr

Benno Schmid-Wilhelm