Dorothea Brande

Kurzbiografie

Dorothea Brande (1893-1948) stammte aus Chicago. Sie war Verlegerin und Schrifstellerin.

Frau Brande war ihrer Zeit weit voraus. Bereits Jahrzehnte bevor etwas über die beiden Gehirnhemisphären bekannt war, wusste sie über die Aufgabenverteilung von Tages- und Unterbewusstsein Bescheid.

 Dorothea Brande bezeichnete das Tagesbewusstsein als scheu und umständlich, wir können es jedoch zielgerichtet anleiten. Auch wenn das Tagesbewusstsein aufdringlich und rechthaberisch daherkommt, kann es durch konsequente Schulung dienstbar gemacht werden.

 Ihre bekanntesten Bücher sind:

1. "Ab jetzt gelingt’s! Abgespeicherte Fehlschläge erfolgreich ausblenden und konsequent auf Erfolgskurs schwenken“. Originaltitel: „Wake Up and Live“. Erscheinungsjahr des Originals: 1936. Von diesem Buch wurde 1937 eine Musical-Version erstellt.

Das einfach geschriebene Handbuch geht von der Prämisse aus, dass der Mensch einen „Willen zum Scheitern“ habe. Sie empfiehlt deshalb, sich grundsätzlich so zu verhalten, als sei ein Scheitern ausgeschlossen. Es enthält zahlreiche gute Umsetzungstipps und die Autorin verzichtet darauf, die Seitenzahl durch unnötige Fallbeispiele unnötig aufzublähen.

Dass die Autorin ein kreativer Mensch war, zeigt sich auch in einem weiteren Meisterwerk von Dorothea Brande:

2. Schriftsteller werden. Originaltitel: Becoming A Writer

Zwar stammt dieses Buch bereits aus dem Jahre 1934 und enthält einige nicht mehr zeitgemäße Passagen (zum Beispiel über Schreibmaschinen und Papierwarenhandlungen), aber für Jungautorinnen und -autoren ist es auch heute noch hochaktuell.

Die Verfasserin beschreibt, wie der frischgebackene Autor seine Zweifel und Ängste in den Griff bekommt, und sich auf Produktivität ausrichtet. Im Buch geht es weniger darum, dem Leser die Kunst des Schreibens zu vermitteln, sondern ihm aufzuzeigen, wie man sich die Geisteshaltung und Gewohnheiten eines Schriftstellers aneignet.

Brande ging davon aus, dass Genialität durchaus gelehrt und gelernt werden könne, und dass durch tägliches Schreiben, regelmäßiges Üben und eifriges Lesen eine Verbesserung des Schreibstils erreicht würde.

Sie empfahl, für das Schreiben feste Zeiten vorzusehen - vor allem morgens – und „nach Plan“ zu schreiben. Sie beschreibt auch gewisse mentale Übungen, um sanft in einen entspannten Geisteszustand zu gelangen und die Gedanken in die gewünschte Richtung zu lenken. Der angehende Autor solle seinen Geist ebenso still halten, wie seinen Körper.

Man dürfe durchaus über seine schriftstellerischen Aktivitäten sprechen, sie warnt aber davor, es hiermit zu übertreiben. Frau Brande betont, dass ihre Ratschläge von Fall von Fall durchaus abgeändert werden dürften. Jeder sei wieder anders, und müsse erst lernen, wie sein Schriftstellergehirn funktioniert. Auf diese Weise arbeite das Gehirn für und nicht gegen den Schreiber.