Die Offenbarung
eines Eingeweihten


Eine klassische Erzählung vom
Geheimnis des Erfolgs




Kapitel 4


Gesundheitlich ging es immer mehr bergauf mit mir und ich spürte, wie ich immer mehr zu Kräften kam. Ich war von einem unstillbaren Verlangen erfüllt, zurückzukehren und wieder von vorne anzufangen.
Ich tadelte mich selbst dafür, dass ich so viele wertvolle Jahre fruchtlos verschleudert hatte und war erpicht darauf, es auf diese neue Weise neu anzupacken. Als die Überfahrt ihrem Ende zuging und in dem Wissen, dass es nun bald Abschiednehmen hieß, überreicht ich ihm meine Karte und bat um die seinige. Erstaunt vernahm ich: «Ich habe keine Geschäftskarte, keinen Namen, keine Anschrift. Ich bin wie der Wind. Ich komme aus dem Nirgendwo und gehe überall hin. Nennen Sie mich einfach Ihren „Freund“».

Ich antwortete ihm, dass ich es vorzöge, ihn „der Eingeweihte“ zu nennen. «Nein, nicht Eingeweihter, Freund ist durchaus ausreichend». Dann warf er einen Blick auf meine Karte. «Ich tauche an den ungewöhnlichsten Orten auf. Vielleicht sehe ich Sie also bald wieder. Ich werde Ihnen dann schreiben.»

Seine Abschiedsinstruktionen werde ich nie vergessen. Beinahe väterlich sagte er mir:
«Sie sind in der Tat ein Mann des Glücks. Denken Sie nur an die Millionen begabter und hochtalentierter Menschen, viele davon mit außergewöhnlichen Qualitäten begnadet, deren Leistungen so viel für die Menschheit bedeuten würden, deren Gaben ihnen selbst, ihren Angehörigen und ihren Mitmenschen Glück und Zufriedenheit bringen könnten und all diese Menschen wissen nichts von dem, was Sie jetzt wissen. Diese Menschen verschwenden wertvolle Lebenszeit und Lebenskraft, verausgaben sich und stolpern weiter, nur um dann feststellen zu müssen, dass sie letztendlich unzufrieden, entmutigt, verzagt und geknickt sind, so wie Sie es einmal waren, obgleich sie instinktiv spüren, dass es einen Weg geben muss. Sie interpretieren diesen aber falsch und in ihrer Unwissenheit finden sie sich nach jahrelanger Schinderei als gescheiterte Existenzen.

Dies alles können Sie sich jetzt ersparen. Gehen Sie nach Hause. Sie haben jetzt gelernt, was Sie brauchen.

Wenn Sie die erhaltenen Instruktionen unermüdlich umsetzen, können Sie in große Höhen emporsteigen. Sie können jedes lohnenswerte Ziel leicht und schnell erreichen. Sie brauchen sich keineswegs zu begrenzen. Ihre Erfolge werden sich vervielfachen und entsprechend Ihrer Meisterung des Gesetzes zunehmen. Mit jedem weiteren Erfolg wird auch Ihr Glaube an das Gesetz stärker werden, bis es Ihnen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Dann sind Sie unbesiegbar!

Denken Sie aber an die Warnung, die ich Ihnen mehrmals erteilt habe. Schweigen Sie selbst Ihrem engsten Freund gegenüber! Über diese Dinge zu reden, bevor Sie das Gesetz verstärkt haben, würde Ihre Pläne nur durchkreuzen und Ihre Kräfte zersplittern, so dass diese letztendlich völlig verschwinden würden. Verwahren Sie Ihr Geheimnis fest verschlossen in Ihrem Herzen. Sie werden nie die Probleme eines Anderen lösen können. Und ein anderer wird niemals die Ihren lösen können. Jeder ist für die Lösung selbst verantwortlich. Etwas zu erreichen, egal in welchem Bereich, ist das Ergebnis des Wirkens einer inneren Kraft, die es zu entdecken und dann einzusetzen gilt. Dafür ist jeder selbst zuständig. Einen anderen Weg gibt es nicht!

Wenn Sie sich eines Tages von Ihren Geschäften zurückziehen, können Sie dieses Geheimnis, nach der Befragung Ihres Gewissens, zum Nutzen anderer preisgeben. Solchermaßen von den Lockungen des Geschäftslebens befreit, werden Sie auch die Freiheit besitzen, Ihr Leben zum Wohle Ihrer Mitmenschen einzusetzen und Ihre Unterstützung bei der Befreiung aus den Fesseln des Begehrens, des Elends und des Unglücks anzubieten»
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Widerwillig nahm ich von meinem Gönner Abschied, der sich mit seinem Assistenten mit dem Taxi auf den Weg zu einem Hotel begab. Ich blicke ihm nach und war mir kaum der Umstehenden bewusst, als ich mehr schwebend als gehend meinen Schritt weiterlenkte. Mir war nicht nach schlafen zumute und so begab ich mich nur ungern ebenfalls in ein Hotel.

Auf der Rückreise nach Hause vermied ich im Zug alle unnötigen Kontakte mit meinem Mitreisenden. Ich zog es vor, in meiner Kabine zu bleiben. Ich wollte alleine sein - nachdenken. Das oberflächliche Gerede und Getratsche der Reisegäste war ohne Reiz für mich. Wie unnütz erschien es mir dieses jetzt, wo ich endlich einen zwingenden Grund gefunden hatte, dieses neue Wissen in die Tat umzusetzen. Ich wollte keinen weiteren Tag mehr vergeuden. Dies war mein Hauptinteresse.

Ich habe dir jetzt soviel erzählt, wie ich dir zum jetzigen Zeitpunkt erzählen kann. Ich hoffe, dass es dir ein Ansporn sei, damit du jedes persönliche Opfer als Preis für angemessen hältst, um in den Besitz dieses Wissens zu gelangen. Ich war jahrelang blindlings auf der Suche nach etwas, von dem ich gar nicht wusste, dass es existierte; und jetzt habe ich es. Kein Preis ist dafür zu hoch!“

Ben bemerkte, dass sein Unvermögen, mich weiter einzuweihen, eine nachhaltige Wirkung auf mich ausübte. Dies veranlasste ihn zu der Versicherung, dass er dafür sorge würde, dass ich mit dem Eingeweihten in Kontakt käme, sobald dieser in unserer Gegend erscheinen sollte.

Diese Aussage trug lediglich zu einer Verstärkung meines Wunsches bei, aufgeregt rief ich aus: „Ich werde auf keinen Fall auf eine Ankunft warten, die vielleicht nie eintreffen wird. Gib mir den Namen dieses Hotels, ich werde ihn dann schon finden“.

Ganz entgegen seiner vorherigen Art, blieb er völlig ruhig und selbstbeherrscht. Ben sagte mir, dass er den Namen nicht gehört habe.


Die Offenbarung eines Eingeweihten - Kapitel 5