Die Gedankensaat eines Buches


Ab Seite 207 des Buches

Erfolg durch positives Denken

 von Napoleon Hill und W. Clement Stone ist Folgendes zu lesen:

Mit sieben Jahren wurde Orison Swett Marden Waise. Man brachte ihn bei fremden Leuten unter, wo er sich Unterkunft und Verpflegung durch Mitarbeit verdiente. Schon früh las er "Self-Help" (Selbsthilfe) , ein Buch des schottischen Schriftstellers Samuel Smiles, der - wie Marden - als kleiner Junge seine Eltern verloren und die Geheimnisse des wahren Erfolgs gefunden hatte. Die Gedankensaat aus "Self-Help" ließ in Marden einen brennenden Wunsch entstehen, der schließlich zu seiner wunderbaren Macht wurde und auch aus seiner Welt eine bessere machte.

Während der Hochkonjunktur, die der Panik von 1893 vorausging, war Marden Eigentümer und Geschäftsführer von vier Hotels. Nachdem er die Leitung dieser Hotels anderen übertragen hatte, widmete er einen großen Teil seiner Zeit der Niederschrift eines Buches, das die Jugend anspornen sollte, wie "Self-Help" ihn angespornt hatte. Unermüdlich arbeitete er an dem Manuskript, als er die Ironie des Schicksals zu spüren bekam, die seinen Charakter auf die Probe stellte.

Marden gab seinem Werk den Titel "Pushing to the Front" (in der deutschen Taschenbuchversion "Anfangen und durchhalten" - bzw. E-Book-Fassung) und als Motto wählte er den Satz:


"Betrachte jede sich bietende Gelegenheit als

denn du kannst nicht voraussehen, wann das Schicksal an dir Maß nimmt, weil es einen größeren Platz für dich bereithält!"

Gerade damals aber nahm ihm das Schicksal Maß für einen größeren Platz. Das Unglück, das ihn traf, hätte viele für immer zugrunde gerichtet. Was war geschehen?

Die Panik von 1893 brach aus. Zwei der Marden-Hotels brannten bis auf die Grundmauern nieder. Mardens fast beendetes Manuskript wurde zerstört. Sein materieller Wohlstand ging verloren, als ob es ihn nie gegeben hätte.

Aber Marden verfügte über eine positive Geisteshaltung.

Er blickte um sich, um zu sehen, was dem ganzen Volk und ihm selbst eigentlich zugestoßen war. Als Erstes kam er zu dem Schluss, dass Angst die Panik herbeigeführt hatte: Angst, die entstanden war, weil einige große Unternehmen Bankrott gemacht hatten, Angst um Aktienwerte und Angst vor Arbeiterunruhen.

Diese Ängste waren die Ursachen für den Zusammenbruch der Börse. 567 Banken, Kreditinstitute und Treuhandgesellschaften sowie 156 Eisenbahngesellschaften gingen bankrott. Streiks waren an der Tagesordnung. Millionen wurden arbeitslos. Dürre und Hitze verursachten Missernten.

Um sich herum sah Marden die Trümmer, die von den materiellen Gütern und dem Leben vieler Menschen übrig geblieben waren. Er erkannte, dass die Nation und das Volk jemanden oder etwas brauchte, der oder das sie von neuem mit Begeisterung erfüllte. Man bot ihm die Leitung anderer Hotels an - aber er lehnte ab. Er war durchdrungen von einem Wunsch, und er verband ihn mit einer positiven Geisteshaltung. Er begann mit der Arbeit an einem neuen Buch. Sein neues Motto war ein Selbstansporn:

"Jede Gelegenheit ist eine einmalige Chance!"

Er arbeitete in einem Zimmerchen über einer Mietstallung und lebte von eineinhalb Dollar in der Woche. Er arbeitete fast pausenlos. Noch im Jahre 1893 beendete er die erste Ausgabe von "Anfangen und durchhalten".

Das Buch fand sofort ein breites Publikum. In den Volksschulen wurde es ausgiebig als Lehrbuch und zusätzliches Lesebuch verwendet. Geschäftsbetriebe verteilten es an ihre Mitarbeiter. Hervorragende Erzieher, Staatsmänner und Geistliche, Geschäftsleute und Verkaufsleiter empfahlen es als überaus starken Ansporn zur Erarbeitung einer positiven Geisteshaltung.

Marden glaubte daran, dass "der Charakter der Eckstein ist, der das Gebäude des Erfolges trägt und stützt".

Er glaubte, dass das Höchste und Beste, das man als Mensch im Leben erreichen könne, edle Würde sei und dass die Erlangung wahrer Rechtschaffenheit und eines abgerundeten Charakters an sich bereits ein Erfolg sei.

Zwar lehrte er die Geheimnisse des finanziellen und geschäftlichen Erfolgs, aber er wandte sich in aller Schärfe gegen eine nimmersatte Habgier, die sich in der Jagd nach dem Geld erschöpft. Er lehrte, dass es etwas unendlich Besseres gibt, als nur Geld zu verdienen - nämlich ein untadeliges Leben zu führen.

Marden zeigte, wie manche Millionen zusammenraffen und doch menschlich völlig versagen. Wer alles - seine Familie, seinen guten Ruf, seine Gesundheit - dem Geld opfert, ist ein Versager im Leben, gleichgültig, wie viele Millionen er anhäufen mag.

Er zeigte auch, dass man Erfolg haben kann, ohne Präsident oder Millionär zu werden. Es war vielleicht einer der größten Erfolge von Mardens wunderbarer Macht, dass sie bei Männern und Frauen die Erkenntnis weckte, dass sie erfolgreich sein konnten, wenn sie selbst die Tugenden vorlebten, die sie in ihren Kindern gerne sehen wollten.

Was aber für Orison Swett Marden ein ebenso erhebender Lohn war - "Anfangen und durchhalten" trug dazu bei, die Geisteshaltung einer ganzen Nation vom Negativen zum Positiven zu verwandeln. Dieser Einfluss machte sich auf der ganzen Welt bemerkbar.

Marden bewies, dass ein brennender Wunsch den Drang zum Handeln hervorbringen kann, der für die Erreichung hoher Ziele unerlässlich ist.

Wie dieser Lebensgeschichte entnommen werden kann, bedurfte es von Seiten Orison Swett Mardens großen Mutes und vieler Opfer, um seine wunderbare Macht Wirklichkeit werden lassen.

Eine wunderbare Macht verlangt Mut.

Sie müssen vielleicht als einzelner gegen den Spott und den Unverstand von Fachleuten ankämpfen.

Mag sein, dass man Sie wie viele große Erfinder und schöpferisch tätige Menschen als "verrückt" oder als einen "sonderbaren Kauz" bezeichnet. Die Fachleute werden vielleicht behaupten, Ihr Vorhaben sei undurchführbar - aber mit der Zeit werden Ihr brennender Wunsch und Ihre ständigen Bemühungen Ihre wunderbare Macht Wirklichkeit werden lassen.

Wenn andere es für unmöglich halten, dann bemühen Sie sich, es dennoch  zu ermöglichen!








Großes entsteht nur, wenn jemand mehr tut als  er "eigentlich" tun müsste!