Psychokybernetik

Psychokybernetik

von Maxwell Maltz


Textschnipsel Nr. 3

Auch Sie können sich entspannen! Voraussetzung dafür ist, dass Sie Ihr Bestes geben und sich selbst als die Persönlichkeit akzeptieren, die Sie in Wirklichkeit sind und Ihre Grenzen anerkennen.

Hören Sie auf, sich selbst zu bestrafen. Haben Sie doch Mitleid mit sich selbst. Sehen Sie Ihre Stärken ebenso wie Ihre Schwächen. Sehen Sie sich selbst so, wie Sie sind – als menschliches Wesen mit einzigartigen individuellen Eigenschaften.

Sehen Sie sich selbst in einem freundlicheren Licht, und diese mildere Selbstauffassung wird Ihr Verhältnis zu anderen Menschen entkrampfen und schließlich zu einer freundlicheren Anerkennung Ihrer Persönlichkeit führen.

Wenn Sie ein bestimmtes Problem anpacken, geben Sie Ihr Allerbestes. Wenn Sie Ihr Ziel erreichen – großartig!

Wenn nicht, und Sie haben Ihr Möglichstes getan, geben Sie sich den kleinen vernünftigen Rat, dass Sie nicht mehr tun konnten. Machen Sie einen Spaziergang. Gehen Sie ins Kino. Schlafen Sie – Kurzum: Entspannen Sie sich. Lösen Sie sich von der bewussten Verantwortung für das Ergebnis!


Textschnippsel 1
Textschnippsel 2

Wenn Sie sich schon etwas weniger angespannt fühlen, konzentrieren Sie sich auf die beiden Haupthindernisse, die Ihnen den Weg zur Entspannung versperren:

1. Akzeptieren Sie Ihre Grenzen. Begreifen Sie, dass Sie nicht mehr tun können, als ein Mensch zu leisten vermag. Sagen Sie sich, dass Sie aufhören müssen, sich selbst wie einen Sklaven voranzutreiben – dass Sie Ihr Tempo verringern müssen.

Wenn Sie merken, dass Sie ein Leben in ständiger Hetze führen, fragen Sie sich, was Sie eigentlich damit erreichen wollen. Einen Herzanfall? Oder wäre Ihnen ein ruhiges Leben innerhalb der Leistungsgrenzen lieber?

Diese Fragen müssen Sie sich stellen und Ihre Vernunft antworten lassen.

2. Begreifen Sie die heilende Kraft der Vergebung. Sagen Sie sich, dass Sie allen Groll gegen sich selbst und gegen andere Menschen aufgeben müssen. Sie können sich die Last der Ressentiments einfach nicht leisten. Für die Ausgeglichenheit Ihrer Gefühle sind Mitgefühl und Liebe eine Voraussetzung. Wenn Sie inneren Frieden erlangen wollen, lernen Sie, mit sich selbst und anderen Menschen nachsichtig zu sein und sich von allem Groll zu befreien.

Wenn Sie meinen, Sie müssten überall und zu jeder Zeit erfolgreich, werden Sie versagen, denn vollkommen ist niemand!

Eine Hausfrau, die sich beispielsweise einbildet, ihr Haushalt müsste stets und ausnahmslos blitzsauber sein, macht sich zur Sklavin eines Ticks. Ein Haushalt ist schließlich kein steriles Labor.

Ein Schüler, der glaubt, er müsse in jedem Fach eine 1 haben, wird sein Ziel sicherlich nicht erreichen, selbst wenn er in allen Fächern ungewöhnliche Begabungen aufweist. Früher oder später wird er auf einen Lehrer treffen, der nur selten die besten Zensuren vergibt.

Der Mann, der glaubt, er dürfe niemals seine Gefühle zeigen, umgibt sich lediglich mit einer Mauer. Er ist weder besonders nobel noch vollkommen männlich.

Die Frau, die sich einbildet, sie müsse alles tun, um klassisch schön zu werden, degradiert sich selbst, da sie sich zu einer Puppe umstilisiert.


Textschnipsel 1
Textschnipsel 2
Textschnipsel 4