Die Vorstellungskraft
wissenschaftlich beleuchtet



In Lektion 7 hat Napoleon Hill das „Vorstellungsvermögen“ behandelt.

Ein fantastischer Aspekt der menschlichen Vorstellungskraft ist, dass wir etwas „sehen“ können, und zwar nicht so wie es jetzt ist, sondern wie es sein kann!

Die Vorstellungskraft kann die Zukunft vorwegnehmen, so wie wir sie erwarten und sie uns wünschen. Sie kann ein plastisches Bild vor unserem geistigen Auge entstehen lassen, das wir eines Tages in Wirklichkeit verwandeln wollen.

Die Vorstellungskraft kann also der Beginn einer Neuschöpfung sein.

Interessante Erkenntnisse kommen von der amerikanischen Harvard-Universität. Ein gewisser Dr. David McClelland (1917 - 1998) hatte dort eine Reihe so genannter “projektiver Tests” durchgeführt. Dabei verwendete dieser Verhaltenspsychologe Fotos oder Zeichnungen, auf denen einfache Szenen abgebildet waren.

Ein Foto zeigte zum Beispiel einen Mann, der mit geschlossenen Augen auf einem Bett lag. Eine Hand streckte er zu einem Wecker, der neben dem Bett auf einem Tischchen stand. Ein Fenster im Hintergrund zeigt, dass dieses Foto am frühen Morgen aufgenommen wurde, da die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster schienen.
McCleeland forderte seine Testteilnehmer nun auf, die Szene zu beschreiben oder eine Geschichte dazu zu erzählen. Bei den Teilnehmern wurde immer darauf geachtet, dass sie demselben biologischen Geschlecht angehörten, aus einer vergleichbaren sozialen Schicht stammten und das Bildungsniveau bei allen mehr oder weniger dasselbe war.

McClellands Hypothese war folgende: Da jede Art von Motivation aus den inneren Vorstellungsbildern herrührt, würden die Teilneher, die die ausgeprägteste Vorstellungskraft aufweisen, ihre persönlichen Ziele am erfolgreichsten verwirklichen. Diese Gruppe nannte er „hochmotivierte Erfolgsmenschen“.

Seine Experimente bestätigen diese Hypothese. Er stellte fest, dass hochmotivierte Erfolgsmenschen Geschichten zu den jeweiligen Szenen erzählten, in denen die Aktion und Zielorientierung vorherrschte. Testteilnehmer, die ein niedrigeres Motiviationsniveau aufwiesen, gaben eher langweilige und passive Beschreibungen ab.

Bei dem oben genannten Beispiel mit dem Mann, der die Hand zum Wecker ausstreckte, würde ein hochmotivierter Erfolgsmensch einen Mann beschreiben, der früh aufstehen muss, weil er bis spät in den Vorabend hinein an einem wichtigen Projekt gearbeitet hat. Ein solcher Teilnehmer würde das Projekt dann detailliert beschreiben.

Ein weniger motivierter Testteilnehmer würde die Szene eher passiv interpretieren. Er würde zum Beispiel sagen, dass der Mann den Wecker ausschaltet, weil es Samstag ist und er nicht zur Arbeit gehen muss.

McClelland wollte jedoch auf Nummer Sicher gehen.
Er stellte sich folgende Frage: Was geschieht, wenn der Testteilnehmer nicht mit einer lebhaften Vorstellungskraft ausgestattet ist, seine berufliche Position aber eine solche verlangt? Falls hochmotivierte Erfolgsmenschen ihre Vorstellungskraft berufsbedingten Anforderungen verdanken sollten, würde das bedeuten, dass die jeweilige Vorstellungskraft nicht dafür verantwortlich ist, dass diese Menschen außergewöhliche Erfolge erringen konnten.

Anders ausgedrückt: Wie konnte McClelland sicher sein, dass die lebhafte Vorstellungskraft dieser Menschen die Ursache – und nicht die Folge – von Erfolg war?

Für die Beantwortung dieser Frage brauchte er vierzehn Jahre! Vier Jahre lang führte er bei seinen Hochschülern projektive Tests durch. Nach dem letzten Mal wertete er die Ergebnisse aus und unterteile die Studenten in zwei Gruppen. Die erste Gruppe bestand aus denen, die dieselben Züge aufwiesen, wie die hochmotiverten Erfolgsmenschen aus seinen früheren Studien – die zweite Gruppe bestand aus den durchschnittlich Motivierten.

McClelland wartete dann zehn Jahre, bevor er diese Studien weiterführte. In dieser Zeit waren die Studenten ins Berufsleben eingetreten und hatten einige Zeit in ihren Laufbahnen verbracht. Wenn diejenigen mit dem lebhaftesten Vorstellungsvermögen auch dieselben waren, die beruflich am weitesten gekommen waren, hätte er den Beweis, dass eine lebhafte Vorstellungskraft eine Rolle spielt, wenn es um das Weiterkommen im Beruf geht. Er hätte dann den Beweis, dass eine lebhafte, aktionsorientierte Vorstellungskraft die Ursache – eine Voraussetzung – für eine hochgradige Motivation sei, und nicht das Ergebnis von Erfolg.

Letztendlich wurden McClellands Vermutungen bestätigt. Die hochmotivierten Erfolgsmenschen, jene Studenten also, die die lebhaftestens und aktionsorientiertesten Geschichten erzählten, hatten sich überwiegend für berufliche Laufbahnen entschieden, bei denen ein hohes Maß an Eigeninitiative und persönlichem Risiko mit im Spiel war. Die übrigen Studenten tendierten zu Berufen, die nicht mit der Wirtschaft und dem Unternehmertum zu tun haben und in denen weniger persönliche Initiative gefordert wurde. Aus dieser vierzehnjährigen Studie schloß McClelland, dass die hochmotivierten Erfolgsmenschen die Stärke für ihre Motivitation aus ihrer Vorstellungskraft ziehen.

Diese Forschungsarbeit wirkt vielleicht ziemlich komplex, es gibt jedoch ein Prinzip, das sich durch all seine Studien hindurchzieht:


Je lebhafter und realer das innere Bild ist, das Sie motiviert, umso stärker ist die Motivation!


Wenn wir vor unserem inneren Auge – in unserer Vorstellung – ein geistiges Bild halten, wirkt die enorme Kraft unseres Bewusstseins auf seine Verwirklichung hin.

Und dieses Bild wird – je nach Schwierigkeit und Komplexität unterschiedlich schnell – unsere gelebte Wirklichkeit – eine Wirklichkeit, die vorher nur in der Vorstellung bestand.


Wie der Mensch denkt, so ist er!
Das Schicksal meistern
Wohlstand magnetisch anziehen

Ihre E-Mail


Ihr Vorname

Dann


Das Leben ist zu kurz, um es mit Belanglosem zu verplempern. Nutzen Sie Ihre Zeit, um 1x pro Monat einen kostenlosen
Erfolgstipp zu studieren!
Beispiel