Reinknien oder lockerlassen?

Welcher Weg führt am sichersten zur Erfüllung unserer Wünsche?

Zunächst einige Zitate:

"Wer gewinnen will, braucht ein klares Ziel, und das brennende Verlangen, dieses zu erreichen."

Napoleon Hill ("Denke nach und werde reich")


"Verbringen Sie möglichst viel Freizeit mit der inneren Betrachtung Ihres Wunschbildes."

Wallace Wattles ("Die Wissenschaft des Reichwerdens")


"Ein Wunschträumer ist jemand, der zwar ständig betet, und seine Ideen und Wünsche aussendet, aber zu sehr mit dem Träumen beschäftigt ist. Er weiß nicht, dass er seinen Traum loslassen muss, damit er sich erfüllt, und das Gewünschte zur rechten Zeit herbeikommt".

Dr. Raymond Holliwell ("Im Einklang mit dem Großen Gebot")


"Als Erstes werden Sie sich klar darüber, was Sie erleben wollen.

Sie malen sich eine innere Szene aus, in der Ihr Wunsch bereits erfüllt ist. Es ist bereits so.

Und schließlich leben Sie so vom verwirklichten Endzustand aus, als ob Sie Ihr Ziel bereits erreicht hätten."

Neville Goddard ("Genauso hatte ich es mir ausgemalt")


"Die Ursache des Leidens ist Unwissenheit, Verlangen und Abneigung."

Buddha


"Da dem Einsatz Ihres Unterbewusstseins kein Widerstand entgegensteht, werden Sie durch eine größere Anstrengung auch keine besseren Ergebnisse erzielen. Willensstärke wird Ihnen hier nicht weiterhelfen."

Dr. Joseph Murphy ("Die Macht Ihres Unterbewusstseins")


Bei den obigen Zitaten finden wir einige Übereinstimmungen, aber gerade beim Vergleich von Napoleon Hill und Neville Goddard einen unterschiedlichen Ansatz.

Brauchen wir wirklich ein "brennendes Verlangen", um unser Ziel zu erreichen?

Was geschieht, wenn wir ein "brennendes Verlangen" nach etwas haben?

Wir sind dann hochmotiviert, uns ins Zeug zu legen. Vielleicht investieren wir Monate, um fit zu werden oder um eine gewisse Summe zusammenzusparen.

Auf diese Weise können wir das Angestrebte durchaus erreichen.

Doch...

es geht uns hier nicht um das Erreichen eines Zieles durch Klimmzüge und Willenskraft, sondern es geht um die Wunscherfüllung auf spirituellem Wege.

Das tut dem Lebenswerk Napoleon Hill keinen Abbruch. Hill hatte zwanzig Jahre lang - ohne Gegenleistung - über fünfhundert erfolgreiche Persönlichkeiten seiner Zeit befragt, und seine Erkenntnisse in den "Erfolgsgesetzen in 16 Lektionen" zusammengefasst.

Aber leben wir wirklich vom bereits erreichten Endzustand aus, wenn wir ein "brennendes Verlangen" haben?

Eindeutig NEIN!

Denn wenn wir etwas bereits erleben, hat sich das Verlangen danach erübrigt. Egal, ob es sich um etwas Materielles, Spirituelles oder Gesundheitliches handelt.

Das "Verlangen" besteht nur während der Dauer des Nicht-Erreicht-Habens. Wer sein Traumurlaub bereits genießt, sein Wohlfühlgewicht erreicht hat oder sich in einer liebevollen Partnerschaft befindet, braucht dieses "Verlangen" nicht mehr.

Der "Wunsch" beziehungsweise das "Verlangen" hilft uns durchaus, herauszufinden, wo wir eigentlich hin wollen.

Wir vertun unsere Zeit dann nicht mit der Suche nach etwas, das uns ohnedies nicht interessiert.

Doch wenn wir den Übergang vom Wunschzustand zum Zustand des bereits Erreichten nicht kennen, steht uns das "Verlangen" sogar im Wege.

Warum?

Weil wir dann weiterhin im Mangelzustand leben.

Unsere äußere Erlebniswelt wird unseren inneren Mangel dann bestätigen, indem sie uns das Gewünschte vorenthält.


"Was immer ihr gläubig erbittet,

glaubt nur, dass ihr es bereits erhalten habt,

und es wird euch zuteil!"


Genau das ist der Grund, warum manche Leute manchmal monatelang Vision Boards erstellen, Affirmationen wiederholen oder andere Techniken anwenden, und dennoch nicht vom Fleck kommen. Sie denken an ihren Wunsch, jedoch nicht vom bereits erfüllten Wunsch aus.

Irgendwann sind sie dann dieser Hilfsmittel überdrüssig - und auf einmal trifft das Ersehnte ein.

Weil ...

sich die Dinge jetzt fügen können.

Das krampfhafte Festhalten und Verbeißen hat sich aufgelöst, und die physische Welt hat wieder Gestaltungsspielraum.

Das fortwährende "Verlangen" (Habenwollen) hatte alles sabotiert.

Um inneres Glück zu empfinden, brauchen wir nicht abzuwarten, bis sich die äußeren Umstände ändern. Wir brauchen auch keinen Grund, um glücklich zu sein.

Lebensglück ist ein innerer Zustand. Es gibt Menschen, die scheinbar "alles" haben und dennoch todunglücklich sind; und es gibt andere, die gerade mal über die Runden kommen, aber immer "gut drauf" sind.

Es ist eine Frage der Entscheidung.

In unserer Vorstellung können wir jetzt bereits - sofort! - all das erleben, was wir gerne hätten.

Die Außenwelt wird sich dann ganz von selbst auf die Verwirklichung dieses Vorstellungsbildes zubewegen.