Die Unsinnigkeit
der Angst




A: Von Napoleon Hill


(Aus "The Folly of Fear")

Der Todfeind des Erfolgs ist die Angst.

Wir fürchten uns von der Armut, auch wenn wir uns in einem Überfluss von Reichtümern befinden.

Wir fürchten uns vor Krankheit, obwohl die Natur ein ausgefeiltes System vorgesehen hat, das den Körper automatisch intakt hält, repariert und pflegt.

Wir fürchten uns vor Kritik, obwohl wir selbst es sind, die kraft der negativen Verwendung unserer Vorstellungsgabe Kritik in unserem Denken zulassen.

Wir fürchten uns vor dem Verlust von Freunden und Angehörigen, obwohl wir wissen, dass unser eigenes Verhalten ausreichend sein könnte, um ungeachtet aller Umstände die Liebe in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten.

Wir fürchten uns vor dem Älterwerden, obwohl wir wissen, dass das Alter mehr Weisheit und Verständnisfähigkeit mit sich bringt.

Wir fürchten uns vor dem Verlust von Freiheit, wohlwissend, dass die Freiheit aus dem harmonischen Miteinander mit anderen erwächst.

Wir fürchten uns vor dem Tod, obwohl wir wissen, dass er unabwendbar ist und sich deshalb unserer Kontrolle entzieht.

Wir fürchten uns vor dem Scheitern und begreifen nicht, dass jeder Misserfolg den Keim für einen ebenso großen Vorteil in sich trägt.

Wir fürchteten uns auch vor dem Blitz, bevor Franklin, Edison und einige andere, die ihre Gedankenkraft nutzen, den Beweis erbrachten, dass der Blitz eine Form der physischen Energie ist und zum Nutzen der Menschheit eingesetzt werden kann.

Statt uns innerlich zuversichtlich der Führung der unendlichen Intelligenz anzuvertrauen, schotten wir uns mit jeder nur denkbaren selbstauferlegten Begrenzung, die auf unnötigen Ängsten beruht, geistig ab.

Geistig sind wir allen anderen Lebewesen auf dieser Erde überlegen, und doch gelingt es uns nicht, von den Vögeln und wilden Tieren die Lektion zu lernen, dass sie alle aufgrund eines universellen Plans mit Nahrung und allem Notwendigen versorgt werden.

Wir beklagen uns über mangelnde Gelegenheiten und wettern gegen je, die ihre Geisteskräfte aktiv nutzen; dabei übersehen wir, dass jeder, der im Vollbesitz seiner geistigen Möglichkeiten ist, das Recht und Macht besitzt, alles zu erhalten, was er sich wünscht.

Wir fürchten uns vor körperlichen Schmerzen und verstehen nicht, dass der Schmerz die universelle Sprache ist, durch welche wir vor Schlimmerem und vor Gefahren bewahrt werden und Korrekturen einzuleiten haben.

Aufgrund unserer Ängste und Befürchtungen richten wir uns mit Gebeten an unseren Schöpfer und erflehen Kleinigkeiten, die wir ohne weiteres auch selbst bewerkstelligen könnten, wenn wir nur den Glauben hätten und wenn unsere Gebete dann nicht erhört werden, erkennen wir nicht, dass wir stattdessen Dankesgebete für das, was uns bereits gegeben ist, zu sprechen hätten.

Wir geben und lauschen Predigten über Sünden und erkennen nicht, dass die größte Sünde darin besteht, den Glauben in die Weisheit der Schöpfung zu verlieren, die uns mehr Segnungen verschafft hat als menschliche Eltern ihren Spößlingen jemals bieten können.

Wir verwandeln Erfindungen in Zerstörungswerkzeuge, die wir beschönigend "Krieg" nennen und beklagen uns dann, wenn das Gesetz des Ausgleichs mit Hungersnöten und wirtschaftlichen Krisen zurückschlägt.

Wir missbrauchen die Kräfte unseres Geistes auf unzählige Art und Weise, weil wir nicht begreifen, dass diese Kräfte durch Selbstdisziplin konstruktiv genutzt werden können und dann allen dienen.

Und so gehen wir durchs Leben uns begnügen uns mit den Schoten, während wir gleichzeitig die Kerne der Fülle achtlos wegwerfen!

B: Von Henry Thomas Hamblin


(Aus "Seien Sie alles, was Sie sein können", Kap. 10)

Auf dem Weg zu Gesundheit und Erfolg gibt es zwei große Hürden: Angst und Hass.

Diese versperren uns nicht nur den Weg zum Erfolg und greifen unsere Gesundheit an, sie zerstören auch unser Glück und unseren inneren Frieden.

Von allen negativen Eigenschaften sind diese beiden die schlimmsten. Sie führen zu den negativsten Gedanken und den destruktivsten Gefühlen.

Sie machen das Charaktergebilde zunichte, befallen das Nervensystem und erzeugen Disharmonie und Störungen, welche uns Erfolg, Gesundheit, Seelenfrieden und Lebensglück vorenthalten.

Auf der Bühne der Menschheitsgeschichte gab es noch nie eine herausragende Persönlichkeit, welche sich von Ängsten hätte leiten lassen. Die wahrhaft Großen haben sich immer durch Zuversicht und Mut ausgezeichnet.

Große Persönlichkeiten und Menschen, die sich um das Wohl der Menschheit verdient gemacht haben, wissen nur allzu gut, dass sie nur in dem Maße Gutes tun oder große Errungenschaften vollbringen können, wie es ihnen gelingt, Ängste und Hass aus ihrem Denken und Leben zu verbannen.

Die Angst ist der Erbfeind aller Erfolge. Sie lähmt unsere Bemühungen, zerstört unsere Unternehmungslust und zersetzt die geistige Struktur.

Angst und Sorgen bedingen sich gegenseitig. Das eine erzeugt das andere.

Sorgen haben noch nie eine Schwierigkeit gemeistert oder ein Problem gelöst. Das Einzige, was sie uns bringen, ist, dass sie unsere Gesundheit angreifen, unser Glück und unseren inneren Frieden zerstören, und die Schwierigkeiten noch unüberwindbarer machen. Wir entfernen uns dadurch immer mehr von der Lösung unseres Problems.

Angst, Kummer und Sorgen – was für ein furchtbares Dreiergespann, das viele Existenzen zerstört und Leben ruiniert hat!

Begabung, Ausbildung, geburtsbedingte Chancen, Erziehung und Einfluss, die Unterstützung von Freunden und Verwandten, nicht einmal Genialität oder Schöpfergeist erweisen sich als hilfreich, solange das Bewusstsein angsterfüllt ist.

Erst wenn die Angst voll und ganz ausgetrieben ist, wird die Bahn zum Erfolg frei. Solange Sie sich mit Ängsten herumplagen, drehen Sie sich im Kreise. Die Angst ist das Totengeläut für Ihre Hoffnungen und Sehnsüchte.

Ängste lauern überall auf uns: Die Angst vor Mangel, die Angst vor Hunger, die Angst von der öffentlichen Meinung, die Angst vor privaten Meinungen, die Angst vor Verlust, die Angst vor Krankheit, die Angst vor dem Tod. Millionen von Menschen leben ständig mit solchen Ängsten.

Der Angstgedanke ist überall. Er wird von allen Seiten in unsere Richtung geschleudert. Ständig Angst zu haben, ständig zurückzuschrecken, in ständiger Angst vor allem zu leben, sei es der Verlust von Geld, von Liebe oder unseres Arbeitsplatzes, heißt, den Boden zu bereiten, um das Befürchtete anzuziehen.

Indem wir in der Angst leben, verbauen wir uns nicht nur das Weiterkommen, sondern erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich unsere Ängste verwirklichen.

Wer Angst vor Krankheiten hat, sorgt dafür, dass diese Angst sein Nervensystem angreift, und es Krankheiten dadurch leichter macht, ihn heimzusuchen.

Wer Angst vor beruflichen Schwierigkeiten hat, wird sich so verhalten, dass Misserfolge immer häufiger werden, was ihm den Ruin immer näherbringt.

Angst, Sorgen, Unruhe – diese fürchterliche negative Familie hat Millionen von Menschen auf dem Gewissen, und das Elend dieser Menschen geht in jedem Einzelfall auf einen Mangel an Vertrauen und Mut zurück.

Glauben Sie an die Allmacht der Ihnen innewohnenden Macht. Dann werden alle Ängste, alle Sorgen, alle Grübeleien verschwinden. Öffnen Sie sich der Wahrheit, dass Ihr Leben, Ihre Umstände, alles, was zu Ihnen kommt, das Ergebnis Ihres Denkens ist, und dass Ihre Zukunft entsprechend dem beschaffen sein wird, was Sie heute denken.

Erkennen Sie, dass die Gestaltung Ihres Lebens von Ihnen abhängt und dass Ihre Zukunft nur gut sein kann, wenn Sie heute für ein gutes Fundament sorgen. So unmöglich es ist, eine schlechte Zukunft zu haben, wenn Sie heute gute Vorleistungen bringen, so unmöglich ist es auch, mit schlechten Vorleistungen eine gute Zukunft zu erwarten.

Das Gesetz ist absolut. Sie ernten, was Sie säen. Säen Sie heute gut und der Tag kann nicht ausbleiben, an dem Sie unendlich viel Gutes ernten!

Verinnerlichen Sie diesen Gedanken. Alles liegt an Ihnen! Benutzen Sie Ihre angeborenen Fähigkeiten richtig, richten Sie Ihr Bewusstsein auf gute und positive Gedanken aus, dann kann es in Ihrer Zukunft nur zum Wohle stehen!

Denken Sie jetzt richtig, dann wird sich die Zukunft um sich selbst kümmern.

Es gibt nichts zu fürchten. Von nun an gibt es nichts Wechselhaftes oder Unsicheres mehr in Ihrem Leben. Alles entwickelt sich nach dem ewigen Gesetz. Alles, was von Ihnen verlangt wird, ist, dass Sie richtig denken und richtig handeln.