Das Geheimnis des Erfolgs
Von William Walker Atkinson





Eine anziehende Persönlichkeit

In unserer Lektion über die Individualität haben wir erläutert, dass das, was als „Persönlichkeit“ bekannt ist, nicht das wirkliche Selbst des Individuums ist, sondern vielmehr der herausgebildete Ich-Anteil eines Menschen - die äußere Erscheinung des Individuums.

Wie wir ausgeführt haben, stammt das Wort „Persönlichkeit“ von dem lateinischen Wort für die „Maske“ des Individuums ab, das im großen Drama des Leben seine Rolle spielt. Wie der Schauspieler seine Maske und sein Gewand wechselt, so kann auch der einzelne Mensch seine Persönlichkeit anhand anderer, ihm wünschenswerter erscheinender Merkmale verändern und austauschen.

Wenngleivh die Persönlichkeit auch nicht das wahre „Selbst“ ist, spielt sie im Drama des Lebens dennoch eine wichtige Rolle, insbesondere deshalb, weil das Publikum generell mehr auf die Persönlichkeit achtet als auf den wahren Menschen, der sich hinter seiner Maske verbirgt.

Aus diesem Grunde kann gesagt werden, dass jeder Mensch eine Persönlichkeit kultivieren und annehmen sollte, die für sein Publikum attraktiv ist, und die ihn in seinen Augen akzeptabel macht.

Damit soll keinen Täuschmanövern das Wort geredet werden. Wir betrachten die Individualität als das wahre Selbst und sind der Auffassung, dass man sich nach den Gesetzen der individuellen Entfaltung zum Höchsten und Besten seiner selbst aufbauen sollte. Dennoch stülpen wir uns im Leben eine Persönlichkeit über, weshalb es nicht nur vorteilhaft, sondern gleichsam eine Pflicht des Menschen ist, diese so angenehm und anziehend wie möglich zu gestalten. Sie wissen, dass ein noch so guter, intelligenter und gebildeter Mensch dann, wenn er eine unattraktive und unangenehme Persönlichkeit hat, große Nachteile in Kauf nehmen muss und dass er andere Menschen abstößt, denen er nützlich sein könnte und die gerne mit ihm zusammen arbeiten würden, wenn sie hinter seine unattraktive Maske blicken könnten.

Wenn wir von einer „unattraktiven“ Maske sprechen, meinen wir nicht die äußere Erscheinung. Wenngleich die äußere Erscheinung im Einzelfall eine Rolle spielen kann, gibt es einen darüber hinausgehenden Charme.

Es gibt viele Menschen mit gut geschnittenen Gesichtszügen und guter Statur, deren Persönlichkeit alles andere als charmant oder bezaubernd bezeichnet werden kann und die sogar abstoßend wirken.

Andere wiederum, die mit einem „Allerweltsgesicht“ ausgestattet sind und deren Körperformen etwas unförmig sind, haben dennoch etwas Gewinnendes an sich, das anziehend wirkt.

Es gibt Menschen, die  immer gerne gesehen sind und deren Charme uns vergessen lässt, dass sie nicht den Schönheitsnormen entsprechen. Das meinen wir mit „Persönlichkeit“. In diesem Sinne wollen wir das Wort im Folgenden benutzen. Sie hängt eng mit einem „persönlichen Magnetismus“ zusammen, über den wir bereits gesprochen haben.

Eines der ersten Dinge, die derjenige, der den Charme der Persönlichkeit entwickeln will, pflegen sollte, ist eine geistige Atmosphäre der Fröhlichkeit. Es gibt nichts Belebenders als die Gegenwart eines fröhlichen Menschen, und nichts so Niederziehendes wie menschliche Leichentücher, deren Kühlheit sich über jeden anderen ausbreitet, mit denen sie zu tun haben.

Denken Sie an Ihren Bekanntenkreis und Sie werden rasch feststellen, dass Sie eine Einteilung in zwei Gruppen vornehmen können:

die Fröhlichen und die Düsteren.

Fröhlichkeitsverbreiter sind immer willkommen, während man vor Miese-Stimmung-Machern Reisaus nimmt.

Die Japaner verstehen dieses Gesetz der Persönlichkeit; eines der ersten Dinge, die sie ihren Kindern beibringen, ist, dass sie sich fröhlich zeigen sollten, auch wenn ihre Herzen am Zerbersten sind. Bei den Japanern gilt es als ein Verstoß gegen die guten Sitten, Sorgen, Probleme und Schwierigkeiten in Gegenwart anderer anzusprechen. Diese Seite ist für die eigenen vier Wände vorbehalten, der Außenseite wird immer das Sonntagslächeln vorgeführt. In diesem Punkt verhalten sie sich sehr klug, und zwar aus einer Reihe von Gründen:

    1. bringen sie sich damit selbst in eine beschwingtere Stimmung,


    2. ziehen sie aufgrund des Gesetzes der Anziehung fröhlichere Menschen und Dinge in ihr Leben und


    3. zeigen sie anderen damit eine attraktive Persönlichkeit, die gerne gesehen ist.


Die „trübe Tasse“ ist im normalen Geschäftsleben nicht willkommen, und man bietet ihr keine Unterstützung an. Man geht ihr vielmehr aus dem Weg, und meidet sie wie die Pest. Jeder hat mit sich selbst bereits genug zu tun. Denken Sie deshalb daran:

Lächeln Sie.


Das ist ein wichtiges Plus in Ihrer Persönlichkeit. Nicht das dümmliche, idiotische Grinsen, sondern ein Lächeln, das etwas bedeutet und aussagt. Ein solches Lächeln kommt von innen. Falls Sie eine Gedankenstützte brauchen, die in Ihnen diese äußere Erscheinung der Persönlichkeit erzeugt, nehmen Sie diese:

FRÖHLICH, WOHLGELAUNT UND GUTER DINGE“.



Geben Sie ihr in Ihrer geistigen Gallerie einen Ehrenplatz. Lernen Sie sie auswendig, stellen Sie sich sie vor, damit Sie sie vor Ihrem geistigen Auge wie ein Neonschild sehen:

„FRÖHLICH, WOHLGELAUNT UND GUTER DINGE“.


Dann setzen Sie diese Idee in die Wirklichkeit um. Denken Sie daran, handeln Sie danach – und es wird für Sie Wirklichkeit werden.

Das mag Ihnen simpel und kindisch vorkommen, aber wenn Sie es umsetzen, wird es Ihnen Tausende von Dollars einbringen, egal, in welcher Sparte Sie tätig sind.

Ein weiterer Zug der Persönlichkeit ist die Selbstachtung.
Wirkliche Selbstachtung wird sich in Ihrem Benehmen und in Ihrer Erscheinung äußern. Sollte es Ihnen daran mangeln, tun Sie gut daran, die Selbstachtung zu kultivieren; denken Sie auch daran, dass Sie ein Mensch sind und kein kriechender Wurm an einem Türabstreifer. Treten Sie der Welt fest und ohne Angst gegenüber, und richten Sie Ihren Blick gerade nach vorne.

HALTEN SIE IHREN KOPF HOCH!

Mit einem geraden Rückgrat und einem hocherhobenen Kopf begegnet man der Welt. Wer mit eingezogenem Kopf durchs Leben geht, entschuldigt sich dafür, dass er auf Erden ist, und die Welt überlegt es sich mit ihrer Einschätzung kein zweites Mal.

Ein hocherhobenes Haupt gestattet es Ihnen, an den Drachen vorbei bis zur Schwelle des Erfolgs zu gelangen. Ein Schriftsteller gibt hierzu folgenden Rat:

„Halten Sie Ihre Ohrläppchen direkt über den Schultern, sodass sich eine lotrechte Linie von den Ohren zu Ihrem Körpern ergibt. Neigen Sie Ihren Kopf weder nach rechts noch nach links, sondern halten Sie ihn gerade. Viele Menschen begehen den Fehler, vor allem, während sie darauf warten, dass ein Kunde noch einen wichtigen Schritt erledigt, dass sie ihren Kopf nach rechts oder links neigen. Das deutet auf Schwäche hin. Das Studium des Menschen zeigt uns, dass die Starken ihren Kopf niemals neigen. Ihr Kopf sitzt kerzengerade auf einem starken Hals. Die Haltung der Schultern flöst Stärke ein und bringt Gelassenheit zum Ausdruck. Die gesamte Körperhaltung vermittelt das Selbstbild des Betreffenden.“


Der Wert dieser Ratschläge liegt nicht nur in der Tatsache begründet, dass sie den „Anschein“ von Selbstachtung vermitteln, sondern dass sie dafür sorgen, dass Sie in sich die entsprechende Geisteshaltung aufbauen. Denn so wie Gedanken durch die Tat Gestalt annehmen, entwickeln Taten eine Geisteshaltung.

Denken Sie deshalb an Selbstachtung bringen Sie diese durch Ihr Handeln zum Ausdruck. Lassen Sie das „ich bin“ in sich nach außen treten. Kriechen Sie nicht, katzbuckeln Sie nicht, winden Sie sich nicht. Seien Sie ein wahrer Mensch!

Ein weiterer Bestandteil der Persönlichkeit ist die Anteilnahme an anderen. Viele Leute sind so in ihre eigenen Angelegenheiten verstrickt, dass Sie wie „weggetreten“ wirken und bei anderen einen geistesabwesenden Eindruck hinterlassen. Das ist die unschönste Form der Persönlichkeit.

Solche Leute werden nicht nur als „kalt“ eingestuft und man spricht ihnen Herz und Seele ab, sondern sie hinterlassen auch den Eindruck von Selbstbezogenheit und Härte. Man überlässt sie gerne sich selbst. Ein solcher Mensch wird nie beliebt.

Sich für andere zu interessieren, ist eine Kunst, die sich für den Studenten des Erfolgs zu erlernen lohnt. Das soll nicht bedeuten, dass man seine eigenen Interessen hintenanstellt und den Interessen anderer opfert. Unvernünftiger Altruismus ist ebenso einseitig wie unangebrachte Selbstsucht. Aber es gibt einen Mittelweg. Sie können bei jedem Menschen, mit dem Sie in Konakt kommen, etwas Interessantes finden. Wenn Sie sich darauf konzentrieren, wird der betreffende Mensch dieser Sache bewusst und wird es schätzen. Er wird seinerseits gerne Anteil an Ihnen nehmen. Das ist keine Irreführung oder Schmeichelei. Es ist das Gesetz des Ausgleichs auf der geistigen Ebene. Sie erhalten, was Sie geben. Wenn Sie einen Augenblick nachdenken, werden Sie feststellen, dass die Menschen, deren Persönlichkeit Ihnen am anziehendsten erscheint, auch die Menschen sind, die an Ihrer Persönlichkeit Interesse zeigen.

Diese Anteilnahme zeigt sich auf vielerei Art. Eine davon ist, ein guter Zuhörer zu sein. Das soll nicht heißen, dass Sie jedem anderen gestatten sollten, ihnen mit seichtem Geschwätz die Zeit zu stehlen. Dies würde bald dazu führen, dass Ihnen keine Zeit für Besseres mehr bliebe. Sie müssen Urteilskraft und Taktgefühl anwenden, um die Zeit, die Sie anderen widmen, richtig zu bemessen, je nach Mensch und je nach den gegebenen Umständen. Was wir sagen wollen ist, dass Sie etwas nicht nur hören, sondern gut hinhören sollten. Sie können einem anderen Menschen kein subtileres Kompliment geben als ihm aufmerksam zuzuhören. Aufmerksam zuzuhören, bedeutet interessiert zuzuhören. In einem Buch lässt sich das nicht besonders gut vermitteln. Am besten lässt es sich vielleicht mit der Formulierung umschreiben:

„Hören Sie so zu, wie Sie wollen, dass man ihnen zuhöre“.

Diese goldene Regel gilt für vieles und bringt viele Vorteile und gute Ergebnisse. Der gute Zuhörer hinterlässt bei den anderen, denen er zuhört, einen guten Eindruck. In diesem Zusammenhang werden wir immer an die alte Geschichte von Carlyle erinnert, der, wie allgemein bekannt, für seine bärbeißigen und sarkatischen Bemerkungen sowei für sein barsches Verhalten bekannt war.

Man erzählt sich die Geschichte, dass eines Tages ein Mann bei Carlyle zu Besuch kam. Dieser Mann verstand etwas von der Kunst des guten Zuhörens. Er verstand es, das Gespräch geschickt so zu lenken, dass Carlyle über eines seiner Lieblingsthemen redete, während sich der Besucher still verhielt und nur zuhörte. Carlyle sprach wie einer Wasserfall – stundenlang. Er ereiferte sich über sein Thema und steigerte sich ziemlich hinein.

Als sich der Besucher erhob, um sich zu verabschieden, musste er sich förmlich von Carlyle losziehen, der ihm bis zur Tür nachfolgte und weiterhin eine ungewöhnliche Begeisterung an den Tag legte.

Er winkte ihm nach und sagte warm: „Schauen Sie bald wieder vorbei, lieber Mann. Kommen Sie ruhig oft. Sie haben einen scharfen Verstand und ich habe das Gespräch mit Ihnen in der Tat sehr genossen. Sie sich ein ausgezeichneter Unterhalter“.

Einige der besten Kaufleute schärfen ihren Vertretern ein, dass sie eine Geisteshaltung und Persönlichkeit zu pflegen haben, die beim Kunden den Eindruck hinterlässt, dass das Personal auf der Seite des Kunden stünde, das heißt, dass es ein persönliches Interesse daran habe, dass der Kunde gut bedient würde und zufrieden sei.

Dies ist schwierg zu beschreiben, aber etwas Beobachtung und Nachdenken bewirken viel in dieser Richtung.

Ein Autor äußerte sich vor kurzem wie folgt zu diesem Thema: „Nehmen wir an, dass Sie in einem Geschäft oder Beruf tätig seien und Ihren Umsatz steigern wollen. Wenn Sie Waren oder Dienstleistungen anbieten, wird es nicht genügen, dass Sie einfach nur das Geld des Kunden im Empfang nehmen, auch wenn Sie ihm einen guten Wert dafür geben, und ihn mit dem Gefühl verabschieden, dass Sie ansonsten kein Interesse an ihm zeigten. Solange der Kunde nicht spürt, dass Sie an ihm und an seinen Befürfnissen auch ein persönliches Interesse haben, und dass Sie den ersten Wunsch haben, sein Wohlergehen zu fördern, haben Sie einen Fehler begangen und verlieren an Terrain. Wenn Sie jedem Kunden das Gefühl vermitteln können, dass Sie an seinen Interessen genau viel Anteil nehmen wie an Ihren eigenen, wird Ihr Geschäft wachsen. Dazu ist es nicht nötig, Prämien oder mehr Ware fürs gleiche Geld zu geben; dies geschieht, indem Sie in jede Transaktion, wie klein sie auch sein mag, Leben und Interesse bringen.“

Dieser Autor hat die Idee klar, bestechend und wahrheitgemäß wiedergegeben und Sie tun gut daran, seinem Rat zu folgen.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Zusammenhang mit der Persönlichkeit ist die Selbstbeherrschung, vor allem was das Temperament anbelangt. Wut ist ein Zeichen von Schwäche, nicht von Stärke. Der Mensch, der die Beherrschung verliert, bringt sich sofort in eine ungünstige Lage.

Ein altes Sprichwort sagt: „Wenn die Götter jemaden zerstören wollen, machen sie ihn zuerst wütent“. Unter dem Einfluss von Wut und Ärger stellt ein Mensch ganz mancherlei Dummes an, das er später bereut. Er wirft Urteilskraft, Erfahrung und Vorsicht in den Wind und verhält sich wie ein verrückt Gewordener. In der Tat ist Wut eine Art Verrücktheit – eine Phase der geistigen Verwirrung.

Falls Sie daran zweifeln, sehen dem Nächsten, der von Wut zerrissen ist, ins Gesicht und achten Sie auf sein Verhalten. Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass derjenige, der einen kühlen Kopf behalten kann, während ein anderer wütend wird, einen entschiedenen Vorteil hat. Ein sich bei Sinnen befindlicher Mensch steht einem außer Sinnen befindlichem gegenüber. Es ist besser, den anderen in seinem eigenen Sud braten zu lassen und dabei selbst einen klaren Kopf zu behalten. Es ist relativ leicht, einen wütenden Menschen zu beruhigen, ohne dass er sich an ihnen vergreifen wird. Immerhin sind für eine Auseinandersetzung zwei Personen nötig. Sie werden bemerken, dass Ihnen eine Kontrolle des äußeren Ausdrucks auch eine Kontrolle über Ihren inneren Zustand ermöglicht.

Wenn Sie Ihre Stimme kontrollieren können, wenn Sie sie ruhig belassen können, werden Sie nicht von der Leidenschaft befallen werden und Sie werden sogar feststellen, dass die Stimme des anderen allmählich von der lauten und heftigen Tonlage herunterkommt und Sie beide letztendlich auf derselben Stimmlage miteinander sprechen. Sie aber haben den Ton vorgegeben. Die Kontrolle Ihrer Stimme ist das Geheimnis, das Ihnen in solchen Fällen gute Dienste erweist.

Über die Stimme gibt es noch etwas zu sagen. Ein Mensch mt einer gut kontrollierten, gleichmäßigen und angenehmen Stimme hat gegenüber anderen, denen diese Eigenschaft abgeht, einen Vorteil. Eine kräftige, weiche und flexible Stimme hat einen hohen Wert. Falls Sie eine solche Stimme haben, sind Sie gesegnet. Falls nicht, können Sie sie trainieren. Ja, auch das lässt sich kultivieren. Haben Sie je von Nathan Sheppard gehört, dem Vortragsredner? Die folgende Passage erzählt mit seinen eigenen Worten die natürlichen Nachteile, die er überwinden musste, um ein großartiger Redner zu werden. Er sagt: „Als ich mich entschloss, mich der Rednerlaufbahn zu widmen, erzählten mir meine Lehrer, dass ich mit Sicherheit scheitern würde. Meine Artikulierung war schauderhaft. Meine Sprechorgane waren ungenügend ausgebildet. Man äußerte sich mit sehr grausamen Worten über meine Begabung. Ich werde das nie vergessen. Vielleicht haben mich meine Lehrer damit auch auch herausgefordert und mir eine Beharrlichkeit verliehen, die ich sonst nicht erhalten hätte. Vielleicht wäre sonst nicht viel aus mir geworden. Ich hatte zumindest keine entsprechenden Ansprüche. Aber ich lebe jetzt bereits seit zwanzig Jahren von öffentlichen Rednerauftritten und habe jedem Hindernis und jeder Entmutigung getrotzt. Ich habe meinen Willen auf meine Stimme und meine Stimmorgane gelenkt, habe mein Ohr für die Kadenzen der Rhethorik geschult und konnte das Beste aus mir machen, weil ich wusste, was ich war.“

Nach dieser Aussage erübrigt sich alles, was sonst noch über die Aneigung einer guten Stimme, über Übung und Verlangen, gesagt werden könnte. Wenn Mr. Sheppard mit seinen Hindernissen ein bekannter öffentlicher Redner werden konnte, können Sie sich nicht sagen: „Ich kann das nicht“. Das würde Sie als Schwächling ausweisen.

Uns wurde gesagt, dass wir mit ein paar Worten auf das physische Auftreten eines Menschen, inbesondere auf seine Gangart, eingehen sollten. Wir sind jedoch der Meinung, dass dem, was wir über den Geisteszustand der Selbstachtung gesagt haben, in diesem Zusammenhang nichts mehr hinzuzufügen sei.

Im Wesentlichen geht es um die Kultivierung des Geisteszustands der Selbstachtung, das Übrige ergibt sich daraus als natürliche Konsequenz.

Gedanken nehmen in Form von Taten Gestalt an und ein Mensch mit Selbstachtung wird sich sicherlich so benehmen, dass sein Geisteszustand in jeder physischen Aktion, Geste, Körperhaltung und Bewegung zum Ausdruck gelangt. Das Innere und das Äußere gehen Hand in Hand.

Natürlich ist auch dem Äußeren Aufmerksamkeit zu widmen, vor allem bei der Kleidung. Es ist auf Sauberkeit des Körpers und der Kleidung zu achten. Gut gekleidet zu sein, bedeutet nicht, sich herauszuputzen. Der Bestgekleidete ist meist unauffällig gekleidet. Pflegen Sie einen unaufdringlichen und feinen Geschmack, der mehr auf Qualität als auf Show aus ist. Und vor allem – achten Sie auf Sauberkeit.

Abschließend wollen wir nochmals darauf hinweisen, dass das, was wir Persönlichkeit nennen, nur die äußere Maske des inneren Individuums ist. Die Maske kann über die Willenskraft verändert werden. Finden Sie heraus, welche Persönlichkeit Sie haben sollten und dann kultivieren Sie sie. Entwickeln Sie sie. Erstellen Sie ein Vorstellungsbild dessen, wer Sie sein wollen. Dann denken Sie daran, wünschen es sich inbrünstig und wollen es haben.


Als Nächstes handeln Sie danach. Immer wieder.


Üben Sie es ein, bis sich Ihr Ideal in der objektiven Realität zeigt. Fertigen Sie eine gute geistige Gußform an und gießen dann Ihr geistiges Material langsam in sie hinein! Aus der Gußform werden die von Ihnen gewünschten Charaktereigenschaften und die benötigte Persönlichkeit kommen. Dann polieren Sie diese neu gegossene Persönlichkeit solange, bis Sie glänzt.

Sie können derjenige sein, der Sie sein wollen, aber Sie müssen es ernsthaft genug wollen. Das Verlangen ist die Mutter der Tat. Denken Sie noch einmal an die alte Regel:

ERNSTHAFTES VERLANGEN – ZUVERSICHTLICHE ERWARTUNG – FESTER ENTSCHLUSS.

Das sind die Pfeiler, die den Erfolg tragen. Nun liegt Ihnen das kleine Erfolgsgeheimnis vor.
Wenden Sie es an! Von nun an liegt es an Ihnen.