von Henry Thomas Hamblin






Lektion 4: Das Unterbewusstsein anweisen

Widmen wir uns nun dem Teil des Bewusstseins, welcher das Zentrum allen Geschehens und der Sitz des Gedächtnisses ist. Gemeint ist nicht nur die Erinnerung an Vorkommnisse in diesem Leben, sondern an sämtliche Ereignisse der Menschheit.

Diesen Aspekt wollen wir das „Unterbewusstsein“ nennen, und unterscheiden ihn vom bereits behandelten Bereich des Erschaffens, der Intuition und Inspiration und auch vom Tages- oder Wachbewusstsein, auf das wir an späterer Stelle eingehen werden.

Diese Untergliederung richtet sich nicht streng nach dem in der Tiefenpsychologie üblichen Schichtenmodell, bei dem die gesamten Anteile der Persönlichkeit unterhalb der Ebene der Sinne oftmals als „unterbewusst“ bezeichnet werden.

Dass eine solche Einteilung unrichtig wäre, liegt insofern auf der Hand, als das Unterbewusstsein nur weisungsgemäß und instinktiv tätig wird.

Gedanken und Anleitungen fließen ausgehend vom Sitz des Willens über das Tagesbewusstsein hinunter zum Unterbewusstsein, wo sofort auf sie reagiert wird.

Das Unterbewusstsein ist eine blinde Intelligenz. Es kann keine eigenständigen Überlegungen anstellen. Zwar kann es sich erinnern und aktiv werden, es kann aber nicht denken, planen oder abwägen.

Wir tragen aber ein Bewusstsein in uns, das inspirieren, erschaffen und die wunderbarsten Gedanken hervorbringen kann – ein Bewusstsein, das unsere kompliziertesten Probleme lösen und uns durch die schwierigsten Situationen lenken kann, sofern wir ihm vertrauen.

Dass dies nicht das Unterbewusstsein sein kann, ergibt sich aus der Tatsache, dass wir es hier, wie gesagt, mit einer blinden Intelligenz zu tun haben, welche nur auf Anweisungen, Suggestionen und Triebe reagiert. Folglich muss es neben dem Unterbewusstsein noch ein weiteres Bewusstsein geben, welches wir in Ermangelung eines besseren Begriffes „das Unbewusste“ genannt haben.

Das Unterbewusstsein ist eine Art schlafender Riese oder schlummernder Vulkan. Es muss nur wachgerüttelt werden, um seine enorme Kraft zur Entfaltung zu bringen.

Es ist ein riesiger geistiger Raum, dessen Herrlichkeit von unserem Tagesbewusstsein niemals ermessen werden kann.

Wir wissen lediglich, dass dieses wunderbare Lebens- und Wirkungszentrum unserem verstandesmäßigen Begreifen so weit entrückt ist, wie sich unser Bewusstsein dem Verständnis eines Käfers entzieht.

Und dennoch unterliegt dieses Unterbewusstsein unserem Wollen und unserer Führung. In uns befindet sich diese wunderbare Macht, eine beinahe unendliche Intelligenz, deren Nutzung und Kontrolle an uns selbst liegt.

Wir haben es in der Hand, eine Macht zu steuern, deren Ausmaß wir nicht ermessen können, und eine so große Intelligenz anzuweisen, dass wir ihre wahre Bedeutung nicht erfassen können.

Das Unterbewusstsein ist die Schaltzentrale des Wirkens. Dieser Aspekt des Bewusstseins sorgt für die Umsetzung all dessen, was wir erreichen. Er ist die Personifizierung der unermüdlichen Energie.

Das Unterbewusstsein ist ohne Unterlass tätig. Es schläft nie. Während wir schlafen, ist das Unterbewusstsein eifrig damit beschäftigt, den Körper zu reparieren und neu zu erbauen.

Jeder Gedanke, dem wir es gestatten, bis zum Unterbewusstsein durchzudringen, wird in die Tat umgesetzt, und befindet sich auf Weg zu seiner Verwirklichung.

Die wichtige Erkenntnis lautet: Da das Unterbewusstsein bestrebt ist, jeden Gedanken zu verwirklichen, ist Gedankenkontrolle das A und O der Lebensgestaltung!

Sobald Sie Ihre Gedanken steuern und kontrollieren können, haben Sie auch die Herrschaft über Ihr Verhalten und Ihr Tun erlangt. Sobald Sie Ihr Verhalten kontrollieren können, eröffnet sich Ihnen ein Leben voller Möglichkeiten!

Einer der Hauptgründe für Misserfolge im Leben ist die Unfähigkeit, seine Gedanken zielgerichtet zu steuern.

Falls falsche Gedanken zum Unterbewusstsein durchdringen, werden diese in falsche Maßnahmen umgesetzt und ziehen Misserfolge und Unglück nach sich.

Wenn Gedanken ungezügelt herumschweifen können, reagiert das Unterbewusstsein auf jeden beliebigen hereinströmenden Gedanken und auf jede Suggestion.

Gedanken und Suggestion kommen jedoch nicht nur aus dem eigenen Bewusstsein, sie strömen auch von außerhalb auf uns ein.

Wie ein drahtloser Apparat, welcher Schwingungen aus dem Äther aufnimmt, empfängt auch das menschliche Bewusstsein Eindrücke von außen.

Gedanken sind real. Sie sind Dinge, haben Form und Substanz und sie sind ewig. Sie wirken auf Ihr Tagesbewusstsein ein, und falls Sie sie nicht zurückweisen können, dringen Sie in Ihr Unterbewusstsein ein und bringen dann in Ihrem Leben und Ihrem Verhalten die entsprechenden Folgen zum Vorschein.

Falls der Gedanke etwas Schlechtes beinhaltet, wird sich die Folge als etwas Schlechtes zeigen. Falls er Schwächen beinhaltet, werden Fehlschläge die Folge sein. Sobald sich der Gedanke eingenistet hat, können Sie seine Auswirkung nicht mehr verhindern.

Umgekehrt gilt: Erhabene Gedanken führen zu erhabenen Folgen. Aufrechterhaltene Gedanken an Erfolge und Möglichkeiten bringen Erfolge und Möglichkeiten mit sich

Gedanken beherrschen unser Leben. Wer seine Gedanken im Griff hat, hat sein Leben im Griff.

Suggestionen lauern an jeder Ecke auf uns. Wohlmeinende Freunde machen eine Bemerkung über die Blässe Ihrer Haut und pflanzen Ihnen dadurch Krankheit ein. Ihre scheinbar harmlosen Sprüche senden die Suggestion an eine Krankheit zu Ihrem Unterbewusstsein, welches nach einiger Zeit dann eine echte Krankheit in Ihrem Körper entstehen lässt.

Zeitungsartikel über Diäten,  Grippen und ähnliche Themen suggerieren Ihnen Krankheiten. Selbst Werbeanzeigen suggerieren Ihnen, dass Sie ein Nierenleiden oder Schlimmeres haben, und dass Sie am besten mit diesen oder jenen Tabletten vorsorgen oder gegensteuern sollten.

Die Zeitungen und Medien überbieten sich darin, Ihnen Schlimmes einzureden. Die Spalten sind voll mit Berichten über die Schattenseiten des Lebens. Wenn jemand ein Verbrechen begeht, ist ihm ein Platz in der Zeitung sicher.

Widersteht dieser Mensch jedoch seiner Versuchung, und tut etwas Gutes, wird nur selten davon Notiz genommen. Zeitungen vermitteln deshalb ein völlig verzerrtes Bild vom Leben.

Für die Medien ist Gutes nicht berichtenswert. Man präsentiert Ihnen lieber Schreckliches und Schlechtes, und wenn Sie nicht aufpassen, wird dadurch der Keim für Missgeschicke in Ihrem Leben gepflanzt.

Auf jede Schandtat, die in den Medien erscheint, kommen Tausend gute Taten, über die kein Wort verloren wird. Die Welt ist voll von lobenswerten Taten und schönen Gedanken, und wer danach Ausschau hält, kann sie auch erkennen.

Seien Sie bei der Auswahl Ihrer Nachrichten, Zeitungen und Medien deshalb sehr wählerisch und achten Sie darauf, wie Sie diese Informationen aufnehmen.

Meiden Sie Berichte über die Schattenseiten des menschlichen Daseins. Halten Sie lieber Ausschau nach dem Guten – Sie werden es finden! Halten Sie sich bei der Zeitungslektüre nicht mit Nichtigkeiten auf. Informieren Sie sich über die großen Dinge, welche Geschichte schreiben werden.

Gehen Sie dem Gemeinen und Unwichtigen aus dem Weg. Auf diese Weise schließen Sie einen Gutteil gefährlicher und unzuträglicher Suggestionen von vorneherein aus.

Zeitungen, Zeitschriften und auch manche Bücher wollen Ihnen vorgaukeln, dass das Leben ein Jammertal sei.

Sogar einige Hymnenschreiber haben sich dazu verstiegen, die Welt als einen unwirtlichen Ort zu beschreiben. Schenken Sie solchen ungesunden Suggestionen keinen Glauben!

Das Leben ist lebenswert! Es ist voller Schönheit, Liebe, Frieden und Glück. Das Leben ist das, was wir daraus machen. Wir können es grandios gestalten – oder zu einer Hölle machen.

Da wir darauf einen sehr großen Einfluss haben, sollten wir Zeitungen, Medien oder Bücher meiden, wenn sie uns das Leben als etwas Unerfreuliches darzustellen versuchen.

Lesen Sie keine Schundromane. Lesen Sie lieber gute Bücher, die von brillanten Denkern verfasst wurden. Saugen Sie hehre Gedanken auf. Lesen Sie gute Gedichte, sofern Ihnen so etwas liegt. Suchen Sie nach dem Schönen, dem Noblen, dem Wahren, und Sie werden es finden.

„Wie kann ich die Fülle dieser schädlichen Suggestionen denn vermeiden?“, fragen Sie jetzt. „Mir ist doch bewusst, dass es in meinem Leben Schlechtes gibt. Ich weiß nicht, was als Nächstes kommt. Wie soll ich mich gegen die schlechten Suggestionen wehren, die aus allen Seiten auf mich einströmen?“

Die Antwort lautet: Durch Verneinung.

Zunächst gilt es festzuhalten, dass Ihr Leben nur aus dem besteht, was sich in Ihrem Bewusstsein befindet. Ihre Außenwelt ist nur ein Spiegelbild Ihres inneren Bewusstseins.

Wir sehen dies auch daran, dass sich zwei Menschen in exakt denselben Verhältnissen befinden können, und dennoch empfindet jeder sein Leben und die Welt ganz anders.

Der Eine sieht das Leben als etwas Großartiges und findet viele Gründe, um dankbar zu sein, während der Andere von einer Enttäuschung zur nächsten schreitet.

Der Unterschied ergibt sich nicht aus den Lebensumständen, sondern liegt im Bewusstsein. Das Bewusstsein ist das einzig Wahre. Die Außenwelt ist flüchtig und besitzt, philosophisch betrachtet, keine wirkliche Existenz. Aber das Bewusstsein ist dauerhaft.

Der Blickwinkel des natürlichen oder „vergänglichen“ Lebens und der Welt ist fast immer das genaue Gegenteil der spirituellen Wahrheit.

Die Metaphysik sagt uns, dass die sichtbare Welt ein umgekehrtes Spiegelbild der realen Welt ist. Da sie umgekehrt ist, ist sie solange natürlich, bis unsere spirituellen oder inneren Augen die Wahrheit sehen können, und die Dinge als das genaue Gegenteil dessen, was sie wirklich sind, erkennen.

Es ist deshalb nicht überraschend, dass das vergängliche Bewusstsein der Sinne zwar der Auffassung ist, dass die Welt das Wahre und dass das Bewusstsein ein Schatten sei, es sich in Wirklichkeit aber so verhält, dass Bewusstsein und Geist das Wahre und Ewige sind, und dass die sichtbare Welt nur etwas Vergängliches ohne wahre Realität ist.

Das Einzige, worauf es somit ankommt, ist das, was sich im Bewusstsein befindet beziehungsweise was sich nicht im Bewusstsein befindet.

Solange wir an das Schlechte glauben oder in unserem Bewusstsein solche Gedanken halten, werden wir in unserem Leben ebenfalls Schlechtes vorfinden.

Sobald wir aber Gedanken an das Schlechte aus unserem Bewusstsein vertreiben, wird das Schlechte auch aus unserem Leben verschwinden.

Indem wir uns über das Leben der Sinne erheben, und unsere dauerhafte Welt des Bewusstseins erkennen, sowie in unserem Bewusstsein jegliches Schlechte, allen Mangel, alles Scheitern, alle Krankheiten und sonstigen Beschwerden und Sorgen verneinen, merzen wir dadurch aus die Gedanken aus, welche für solche Erscheinungen ursächlich verantwortlich sind.

Dann wird an deren Stelle das treten, was wir in unseren Affirmationen bekräftigen.

Wenn wir das „Schlechte“ verneinen, affirmieren wir „Gutes“. Wenn wir Krankheit verneinen, affirmieren wir Wohlergehen und Fülle. Über Verneinungen können wir alles Schlechte, Kranke, Angstmachende und Sorgenvolle aus unserem Leben vertreiben und mittels unserer Affirmationen das Gute, den Erfolg, die Fülle, Gesundheit, Liebe, Seelenfriede und Beherztheit aufbauen.

Da sich alles im Bewusstsein befindet, wird alles, was aus dem Bewusstsein entfernt wird, auch aus dem Leben entfernt, und alles, was in das Bewusstsein gelassen wird, kommt auch in unser Leben.

Da sich alles im Geist befindet, wird alles, was daraus entfernt wird, auch aus unserem Leben entfernt, und alles, was vom Geist aufgenommen wird, tritt mit der Zeit in unser Leben.

Die Schlussfolgerung ist, dass wir unser Leben neugestalten können, dass wir Unerwünschtes vertreiben und an seine Stelle Schönes, Gutes und Wahres erleben können.

Das Leben ist das, was wir daraus machen.

Wir können es in einen Himmel oder in eine Hölle verwandeln. Akzeptieren Sie deshalb keine Suggestionen von Versagern, die nur harte Worte für das Leben übrighaben.

Wir können das Leben durchaus in ein fortwährendes Freudenfest verwandeln. Dazu ist es notwendig, dass wir das Himmelreich in uns schaffen, wozu wir uns der Gedanken und geistiger Prozesse bedienen.

Alles, was wir im Leben sehen, alles, was wir erleben, ja, das Leben selbst, ist nichts anderes als der äußere Ausdruck des inneren Lebens. Das innere Leben erbauen wir durch unser Denken.

Sie werden mittlerweile bereits den Sinn und Zweck von Affirmationen gesehen haben.

Affirmationen sind gebündelte Zielanweisungen. Hinter jeder Affirmation steht ein starkes Gefühl, das ihr eine große Antriebskraft verleiht.

Affirmationen wirken nicht nur prägend auf das Unterbewusstsein ein und erzeugen dadurch ein Verhalten im Einklang mit dem Gewollten, sie werden vom Bewusstsein auch in den Raum hinaus projiziert, ziehen von anderen Quellen segensreiche Kräfte und Hilfe an.

Darüber hinaus regen sie das Unbewusste an, uns Eingebungen zu liefern, zu erschaffen und uns Weisheit zu verleihen.

Mithilfe von Affirmationen werden die feineren Kräfte aktiviert, und das Leben wird von Schwäche oder Unfähigkeit in Stärke oder Entschlossenheit verwandelt.

Affirmationen stärken den Willen und den Körper. Sie machen ihn gesund, und Leibesübungen und Sport werden zu einer Freude.

Affirmationen helfen uns dabei, schwierige Aufgaben zu meistern und unliebsame Pflichten zu erledigen.

Wir können uns auch Affirmationen bedienen, um schlechte Angewohnheiten abzulegen und uns bessere Verhaltensweisen anzugewöhnen. Wir können an unserem Charakter arbeiten, unsere Lebensumstände verbessern, unser Schicksal gestalten, und zu dem Menschen zu werden, der wir sein wollen. Mithilfe von Affirmationen können wir alle unsere Ideale erreichen.

Daraus ergibt sich, dass wir nicht sorgfältig und eifrig genug sein können, wenn es um die Praktizierung von Affirmationen geht. Achten Sie auf Regelmäßigkeit!

Lassen Sie keine einzige Nacht und keinen einzigen Morgen ausfallen: Sehen Sie immer einige Minuten für die stille Konzentration auf die in diesem Kurs genannten Affirmationen vor!

Die bloße Lektüre dieses Kursus dürfte Ihnen kaum nennenswerte Verbesserungen bringen. Sie müssen das Gelesene umsetzen! Nur so werden Sie stark und erfolgreich.

Die geistige und körperliche Trägheit muss überwunden werden. Nur die kontinuierliche Praktizierung wird Ihnen den Erfolg bringen, Sie können ihn nicht herbeiträumen.

Deshalb müssen Sie sich auf die Affirmationen konzentrieren und in Ihre Vorstellungsbilder hineinleben. Ein ums andere Mal! Konzentration, Konzentration und nochmals Konzentration!

Ein Wort der Warnung

Lassen Sie den Wortlaut der Affirmationen unverändert! Affirmieren Sie nicht heute dies und morgen etwas anderes. Das würde in Ihrer geistigen Welt nur Verwirrung stiften.

Sobald Sie eine Schwäche oder schlechte Angewohnheit gemeistert haben, werden Sie die Formulierung natürlich ändern. Es wird immer einen Mangel geben, der nach Abhilfe ruft.

Solange es nicht so weit ist, sollten Sie bei den in diesen Lektionen genannten Affirmationen bleiben.

Damit soll nicht gesagt werden, dass Sie keine Verneinungen, Revidierungen und Affirmationen einsetzen sollen, die an die wandelnden Umstände und Schwierigkeiten des Lebens angepasst sind. Solche Anpassungen sind zu Ihrem eigenen Schutz notwendig.

Falls Sie etwas zu Gesicht bekommen, das Übles verheißt, zum Beispiel einen Trunkenbold, einen Akt des Hasses, einen Streit, ein unmoralisches Verhalten, oder falls Sie etwas lesen, das Sie deprimiert oder Ihnen niedrige Dinge nahelegt, müssen Sie solche Vorkommnisse zu Ihrem Selbstschutz revidieren.

Nehmen wir an, dass Sie einen wütenden Menschen sehen. Falls Sie dieses Ereignis nicht geistig umpolen, wird sich Ihnen die Suggestion des Schlechten aufgrund dieses Anblicks einprägen. Sie wird in Ihr Unterbewusstsein absinken, und dafür sorgen, dass Ihre Körperzellen dementsprechend zum Schwingen gebracht werden. In der Folge werden Sie selbst anfälliger für Gedanken der Wut und auch Ihre allgemeine Stimmungslage wird sich verschlechtern.

Sie müssen sich deshalb auf Ihre vollkommene geistige Welt erheben, und die Wut verneinen, indem Sie sich sagen: „Als vollkommenes geistiges Wesen kann der Mensch niemals wütend sein. In der vollkommenen geistigen Welt gibt es keine Wut. Es gibt nur Liebe und Wohlwollen.“

Auf diese Weise verhindern Sie nicht nur, dass die Suggestion des Schlechten einen Schaden bei Ihnen anrichtet, Sie werden gleichzeitig auch stärker als zuvor und, so seltsam sich dies vielleicht anhören mag, vermindert sich sogar die Wut bei dem anderen Menschen.


Dies ist deshalb so, weil es in Wirklichkeit nur ein einziges Bewusstsein gibt. Wir alle sind Zuflüsse zum selben Ozean, und indem wir das Schlechte aus unserem eigenen Bewusstsein verbannen, machen wir auch die Welt und die Bewusstseine unserer Mitmenschen besser.

Diese in Ihrer vollkommenen Welt des Geistes vorgenommenen gedanklichen Umpolungen, Verneinungen und Affirmationen müssen Sie täglich vornehmen. Auf diese Weise wird das Schlechte in Gutes verwandelt. Jede Schwierigkeit wird zu einem Gelingen, jedes bedrohliche Scheitern wird zu einem Erfolg, jeder Gedanke an Schmerz und Krankheit verwandelt sich in vollkommene Gesundheit.

Das ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich über den gesamten Tagesablauf erstreckt. Dadurch wird Ihre Macht täglich zunehmen.

Davon abgesehen haben Sie sicherlich einige Zukunftsvorstellungen. Sie werden das eine oder andere Ziel haben, und gewisse Dinge anstreben.

Verneinen Sie den Misserfolg und lehnen Sie ihn kategorisch ab. Bekräftigen Sie das Gelingen mithilfe einer Affirmation. Darüber hinaus malen Sie sich ein Vorstellungsbild des Erstrebten so aus, als ob Sie es bereits erreicht hätten. Bleiben Sie dabei!

Bleiben Sie bei Ihrer Formulierung. Ändern Sie die Affirmation nicht mehr ab! Dasselbe gilt für Ihr Vorstellungs- oder Wunschbild. Bleiben Sie unverändert so lange bei Wort und Bild, bis sich Ihr Wunsch erfüllt hat! Andernfalls werden Sie Verwirrung und Unordnung in Ihr Leben bringen.

Das ist der Schöpfungsplan für Ihr Leben. Lassen Sie ihn unverändert. Die einzige Änderung sollte sein, dass Ihr Vorstellungsbild von Tag zu Tag plastischer, wirklichkeitsnaher und schärfer wird.

Wenn Sie so vorgehen, wird sich Ihr Ziel mit mathematischer Präzision verwirklichen.

Dieser Kurs soll Ihnen dabei helfen, Ihre Ziele und Wünsche sicher zu erreichen. Wenn Sie sich exakt nach den einzelnen Lektionen richten, wird dies unter Garantie eintreffen. Verwässern Sie dieses Wissen nicht, indem Sie zusätzlich auch noch andere geisteswissenschaftliche Literatur heranziehen.

Bleiben Sie bei den Aussagen aus diesem Kurs. Machen Sie beharrlich mit der praktischen Umsetzung weiter, und Sie werden die Früchte ernten.

Entwickeln Sie vor allem Ihre Visualisierungsfähigkeiten. Dies wird sich auch in Form eines besseren Gedächtnisses bemerkbar machen.

Was Sie in Ihr Vorstellungsbild einbringen – und beharrlich aufrechthalten! – wird sich in Ihrem Leben verwirklichen!

Für Ihre Lebensgestaltung stehen somit zwei Methoden zur Verfügung:


1.    Verneinungen und Affirmationen
2.    Meditation, Konzentration und Vorstellungsbilder.

Beide Ansätze sollten ineinandergreifen. Erstellen Sie zum Beispiel eine Affirmation, nachdem Sie über eine Verneinung etwas Unerwünschtes zurückgewiesen haben. Als Nächstes bauen Sie vom Affirmierten ein inneres Vorstellungsbild auf.

Sie wollen Erfolg haben. Deshalb müssen Sie zunächst das Unerwünschte ablehnen und das Gewünschte bekräftigen, denn das Unerwünschte oder Schlechte ist ja der Grund für Ihre Probleme oder Ihren mangelnden Erfolg.

Als Nächstes bekräftigen Sie das Gewünschte – den Erfolg – in Form einer Affirmation, und als weiteren Schritt bauen Sie ein Vorstellungsbild auf, in dem Sie sich entweder in Ihrer vollkommenen geistigen Welt kerngesund, erfolgreich und strahlend sehen, oder einfach nur in der vollkommenen Welt des Geistes sehen, in der es keinerlei Beschränkungen oder Misserfolge gibt.

Als Erstes verscheuchen Sie die Nebelschwaden des Unerwünschten, welche Ihnen den Blick auf Ihr Wunschbild verbauen und Probleme in Ihr Leben bringen. Dies tun Sie in Form einer Verneinung: „Es gibt nichts Schlechtes!“

Tun Sie dies so lange, bis sich die Schwaden verzogen haben und Sie einen ungehinderten Blick auf die vollkommene Welt des Geistes haben. Dann affirmieren Sie: „Es gibt nur das unendliche Gute!“

Verneinen Sie Armut und Misserfolge, denn in einer vollkommenen Welt haben sie nichts zu suchen, und sie können Ihnen nichts anhaben, weil Sie im Kern ein vollkommenes geistiges Geschöpf sind.

Nachdem Sie Armut und Misserfolge durch die Verneinung ausgemerzt haben, affirmieren Sie: „Ich bin Erfolg. Ich bin ein vollkommenes geistiges Geschöpf. Ich bin eins mit der Quelle allen Guten. Ich bin ein Teil des universellen Bewusstseins. Ich bin Erfolg! Wie ein Magnet ziehe ich alles an, was ich brauche. Tausend unsichtbare Kräfte eilen mir zu Hilfe. Ich werde von einer unwiderstehlichen Macht unterstützt. Ich bin Erfolg!“.

Diese Affirmation nehmen Sie im Anschluss an die Verneinungen vor, und zwar am Abend und am Morgen, wobei Sie sich in „Ihre vollkommene geistige Welt“ begeben. Verstärken Sie sie, indem Sie sie auch tagsüber wiederholen und sich auch hierbei auf Ihre höhere Welt erheben. Das wird Ihr Leben umkrempeln.

Um die Effizienz Ihrer Vorstellungsbilder zu verstärken, gehen Sie folgendermaßen vor:

Nehmen Sie eine Blume oder ein Bild, und betrachten Sie es einige Minuten lang aufmerksam. Untersuchen Sie die Pflanze oder das Bild aus jedem Blickwinkel.

Prägen Sie sich jede Einzelheit genauestens ein. Dann schließen Sie die Augen und rufen sich das Betrachtete wieder genau auf. Falls es Ihnen gelingt, sich eine exakte, scharfe und vollständige Vorstellung zu machen, herzlichen Glückwunsch! Andernfalls wiederholen Sie die Übung so lange, bis Ihnen das gelingt.

Begutachten Sie sorgfältig jedes Detail, wenn Sie ein fremdes Zimmer oder Büro betreten. Wo befindet sich jedes Möbelstück? Welche Bilder hängen an den Wänden? Wie ist der Fußboden beschaffen? Welche Heizung oder Lüftung ist vorhanden? Achten Sie bewusst auf jede Kleinigkeit.

Nachdem Sie wieder zu Hause sind oder sich in einem öffentlichen Verkehrsmittel auf der Heimfahrt befinden, schließen Sie die Augen und vergegenwärtigen sich nochmals, was Sie gesehen haben.

Üben Sie diese Art der Visualisierung im Laufe der kommenden Woche so oft wie möglich, und erstellen Sie Affirmationen, die an Ihre zunehmende Entwicklung angepasst sind.

Unabhängig davon, wie Ihre momentane Situation beschaffen sein mag, können Sie immer eine Verneinung und die gegenteilige Affirmation vornehmen. Mithilfe von Verneinungen und Affirmationen, die Sie sich in Ihrer vollkommenen Welt des Geistes einprägen, können Sie jede schwierige Lage überwinden.

Dieser Kurs ist so aufgebaut, dass zuerst der Sockel des Charakters erbaut wird, auf dem später das Erfolgsgebäude ruht. Trachten Sie danach, zunächst sämtliche charakterlichen Schwächen auszumerzen, um dann an ihre Stelle das jeweilige Gegenteil zu setzen.

Falls Sie zum Beispiel dazu neigen, Dinge auf die lange Bank zu schieben, sollte es Ihr Bestreben sein, künftig für unverzügliches Handeln bekannt zu sein. Falls Sie zur Schwarzmalerei neigen, sollten Sie danach streben, frohgemut und optimistisch zu werden.

Sollte die Unpünktlichkeit Ihre Schwachstelle sein, trachten Sie danach, künftig der pünktlichste Mensch zu sein, den Ihre Kollegen und Bekannten kennen. Falls Sie miesmutig und mürrisch sind, sollte es Ihr Anspruch sein, freundlich und umgänglich zu werden.

Über Verneinungen, Affirmationen und geistige Vorstellungsbilder ist all das ziemlich leicht zu erreichen.

Nachdem Sie Ihren Charakter gefestigt haben, gestaltet sich der Weg zum Erfolg relativ mühelos, da der Erfolg hauptsächlich eine Sache des Charakters ist.

Die grundlegende Allgemeinaffirmation hat nun ihren Zweck erfüllt und bedarf jetzt der Verstärkung. Sie sind weit genug fortgeschritten, um die größte Verneinung und Affirmation überhaupt kennenzulernen, nämlich:

Schlechtes gibt es nicht.
Es gibt nur das unendliche Gute!

„Schlechtes gibt es nicht“. Für den Neueinsteiger ist so etwas schwer zu begreifen.

Es gibt Instanzen in Ihrem Bewusstsein, welche Sie daran hindern, diese Wahrheit zu verstehen. Über die Verneinung werden diese jedoch ausgetrieben. Diese Verneinung ist so mächtig, dass manche Menschen am Anfang sogar gesundheitlich ziemlich angegriffen wurden.

Doch das beweist nur, mit welcher Macht die Läuterung in den Tiefen des Bewusstseins vor sich geht. Bleiben Sie unbeirrt bei den Verneinungen. Richten Sie den Blick auf Ihre vollkommene Welt des Geistes, und nach einiger Zeit werden auch Sie erkennen, dass es Schlechtes oder Übles nicht gibt. Es gibt nur die unendliche Vollkommenheit und alles, was schön und wahr ist.

Setzen Sie vor jede sonstige Affirmation immer zuerst die obige Verneinung und Affirmation.

Machen Sie davon Gebrauch, bevor Sie sich an eine wichtige Arbeit setzen. Verwenden Sie sie grundsätzlich vor jeder Art von Meditation, wobei Sie immer darauf achten, sich in Ihre vollkommene Welt zu begeben. Auf diese Weise reinigen und stärken Sie Ihr Bewusstsein dermaßen, dass eine Transformierung Ihres Lebens unvermeidbar ist.

Bei Ihrer Meditation in dieser Woche sollten Sie auch folgende Worte von James Allen bedenken:

„Eine unreine, schäbige und selbstsüchtige Seele steuert mit unfehlbarer Sicherheit auf Unglück und Katastrophen zu. Eine reine, selbstlose und noble Seele begibt sich mit derselben Sicherheit auf den Weg zu Glück und Wohlergehen.

Jede Seele zieht ihresgleichen an, und es kann nur das zu ihr kommen, was zu ihr gehört.“

Beherzigen Sie auch Buddhas Worte:

„Alles, was wir sind, ist das Ergebnis unseres Denkens. Es gründet in unserem Denken und es besteht aus unseren Gedanken.“

Ebenfalls von James Allen stammen folgende Worte:

„Ihre eigenen Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte machen Ihre Welt aus. Alles, was es im Universum der Schönheit und Freude, oder der Hässlichkeit, der Sorgen und Schmerzen gibt, befindet sich in Ihnen.

Über Ihre eigenen Gedanken gestalten oder verunstalten Sie Ihr Universum“.


Es sei nochmals darauf verwiesen, dass die gewünschten Ergebnisse schneller eintreffen werden, wenn Sie zusätzlich zu einem Vorstellungsbild, in dem Sie sich als erfolgreich sehen, eine genau definierte Vorstellung von der Art und Weise des angestrebten Erfolgs ausmalen.

Falls Sie Geld anstreben, „sehen“ Sie, wie sich Geldscheine auf Ihren Schreibtisch anhäufen. Falls Sie den Dienst am Nächsten anstreben, „sehen“ Sie, wie Sie Kranke pflegen und ihnen Trost spenden. Was immer Sie sich vor Ihrem inneren Auge ausmalen wird – sofern Sie dem Vorstellungsbild treu bleiben – mit der Zeit im Außen in Erscheinung treten.

Nichts geschieht einfach „nur so“. Alles wurde „hervorgebracht“. Durch frommes Wünschen werden Sie das, was Sie sich wünschen, nicht erhalten. Sie müssen es durch die Aufrechthaltung von Vorstellungsbildern bewirken. Zeitverzögert wird es dann auf unerfindliche Weise in Ihr Leben treten.

Konzentrieren Sie sich weiterhin auf einen einzigen Gedanken oder ein Vorstellungsbild, und schließen Sie alle übrigen Gedanken so lange aus, bis die Sinne zur Ruhe gekommen sind. Dann sagen Sie sich: „Mein Unbewusstes verbindet sich mit der Allweisheit und löst alle meine Probleme und Schwierigkeiten“.