Kursreihe
Reichsein will gelernt sein

Kursteil 8
basierend auf der Wissenschaft des Reichwerdens von Wallace D. Wattles

Wahrheit oder Anschein




Es liegt auf der Hand, dass Sie nicht mal so und mal so denken können, wenn Sie bestimmte Ergebnisse erzielen wollen.
Solange Sie in einem ambivalenten Einerseits/Anderseits-Konflikt gefangen sind, weiß Ihr Unterbewusstsein nicht, was es eigentlich tun soll.

Nun sind wir aber ständig äußeren Einflüssen ausgesetzt, die uns sehr wohl in unserem Denken durcheinanderbringen.

Irgend etwas geschieht. Wir nehmen die Information über dieses Ereignis über unsere Sinne wahr (hören sie, sehen sie, lassen sie durch unsere Wahrnehmungsfilter laufen ...). Dann entscheiden wir, ob diese Information für uns von Belang ist. Wir messen dieser Information also unseren persönlichen Stellenwert bei.

Hierzu wieder ein Zitat, diesmal aus dem vormals bei uns erschienenen E-Book "Die Millionärsdenke - Reichtum von innen". Hier lesen wir auf Seite 136:

Um etwas am Eindringen zu hindern, müssen Sie es bewusst ablehnen. Aber sogar dann, wenn es eingedrungen ist, reicht eine Änderung Ihrer Wahrnehmung aus, damit es positiv statt negativ abgespeichert wird, wodurch Sie das beste Ergebnis erhalten. Damit etwas unsere Aufmerksamkeit erweckt und das Tagesbewusstsein veranlasst, als Zensor aufzutreten, muss es schon wirklich dramatisch sein.
Wenn Sie in den Nachrichten hören, dass eine religiöse Sekte für übermorgen den Weltuntergang vorhergesagt hat, bewerten Sie die Nachricht bewusst und lehnen sie ab.

Wie aber reagieren Sie, wenn die Nachrichtensprecherin bekannt gibt, dass in Ihrer Stadt ein weiterer terroristischer Anschlag bevorstünde?

So etwas ist immerhin bereits einmal vorgekommen. Jetzt agiert Ihr Tagesbewusstsein wie ein Verkehrspolizist, der Ihre Gedanken in bestimmte Bahnen lenkt und Sie werden die Nachricht wahrscheinlich als nützliche Information betrachten, die Sie direkt zu Ihrem Unterbewusstsein durchwinken ....


Wir sehen also, dass wir individuell entscheiden, ob die betreffende Nachricht für uns von Belang ist. Falls ja, halten wir sie für real. Anderes filtern wir weg. Das ist für uns irreal. Ob wir etwas für real oder irreal halten, hängt also von unserer Wahrnehmung ab.

Aufgrund dessen, was wir über unsere Sinne wahrnehmen (im obigen Beispiel, was wir in den Nachrichten hören), bilden wir uns unsere eigene Meinung. Nach dieser Meinung leben wir dann - und verteidigen sie auf Teufel komm raus!

Betrachten wir diesen Punkt aus einer anderen Warte. Jeder, der Sie kennt, hat eine bestimmte Meinung über Sie? Aber - wer von all den Leuten hat nun Recht? Wer kennt die Wahrheit? Vielleicht täuschen sich einige durch und durch. Falls aber niemand das gesamte Bild sieht, kennt er auch die gesamte Wahrheit. Und sicherlich stimmen Sie der Aussage zu, dass einige der Meinungen, die über Sie kursieren, mehr über den oder die Verbreiter dieser Meinungen aussagen als über Sie selbst.

Folgendes geschieht:

Wir denken an etwas und dabei fängt eine gefühlsmäßige Reaktion an, sich aufzubauen. Dafür sind unsere Gedanken verantwortlich. Die dadurch ausgelösten Gefühle veranlassen uns dann zu bestimmten Handlungen oder Verhaltensweisen. Wir halten uns selbst für "vernünftig", weil wir gute Gründe für unser Handeln haben, aber - wie Ihnen jeder Werbepsychologe bestätigen kann - unsere Gründe haben mit unserem Handeln gar nichts zu tun. Wir handeln aufgrund bestimmter Gefühle!

Und dann schaltet sich der Verstand ein und rechtfertigt unser Handeln.

Die Reihenfolge lautet also: Gedanken - Gefühle - Verhalten - Ergebnisse.

Was geschieht nun, wenn wir zulassen, dass sich unsere Gedanken mit etwas beschäftigen, was wir nicht wollen?

Hierzu eine Geschichte des griechischen Philosophen Platon.
Platon erzählt von Gefangenen, die für alle Zeiten in einer dunklen Höhle in Ketten gelegt sind. Hinter ihnen flackert ein Feuer, sie sind aber so aneinander gefesselt, dass sie das Feuer nicht sehen können. Sie wissen nicht einmal, was das ist. Sie sehen lediglich den Schatten, den das Feuer auf die Höhlenwand vor ihnen wirft.

Zwischen den Gefangenen und dem Feuer ist ein ständiges Kommen und Gehen. Leute kommen herein und bringen Brennholz, Nahrung und so weiter.

Die Gefesselten sehen das nicht; sie sehen nur die Schatten an der Wand.

Eines Tages gelingt es einem der Gefangen, sich von seinen Fesseln zu befreien. Zum ersten Mal sieht er, worum es sich hier handelt. Er sieht die Wahrheit. Zuerst blendet ihn das grelle Sonnenlicht, aber nach und nach dämmert es ihm. Auf einmal merkt er, dass der Schatten nur eine Illusion war.

In dieser Geschichte erzählt Platon weiter, dass dieser freigekommene Gefangene den anderen Gefesselten mitteilen wollte, was er gesehen hatte. Doch keiner glaubte ihm. Sie lachten ihn aus und wurden wütend. Sie wollten lieber weiter in ihrer dunklen Höhle bleiben.

Jeder von uns ist in einer gewissen Weise wie diese Gefangenen. Wir sind auf die Umstände und Erfahrungen geeicht, die wir für wahr halten. Das ist die Welt die wir kennen, das eine halten wir für gut, das andere für schlecht. Und wir glauben auch, dass wir selbst beurteilen könnten, was gut und schlecht ist, was Andere davon halten, entspricht nicht unserer "Wahrheit".

Diese Einstufung in "gut" und "schlecht" scheint eine Art erster Impuls zu sein. Und aufgrund dieser Einstufung reagieren wir dann. Mit der wahren Situation oder dem wahren Geschehen hat das meist nichts zu tun, sondern nur mit unserer individuellen Wahrnehmung. In seinem Buch "Die sieben Wege zur Effektivität" (eine Kurzrezension befindet sich auf I-Bux.Com) beschreibt Stephen Covey eine Fahrt in der New Yorker U-Bahn. Covey befindet sich also im Zug, als ein junger Vater mit seinen kleinen Kinder einsteigt. Die Kinder fangen zu schreien an, hüpfen auf den Bänken umher und machen einen ziemlichen Lärm. Den Vater scheint das nicht zu kümmern.

Irgendwann scheint es Covey für richtig zu halten, den Vater auf das Verhalten seiner Kinder anzusprechen. Der Vater entschuldigt sich: "Es tut mir leid, ich weiß auch nicht, was ich tun soll. Wir kommen gerade aus dem Krankenhaus, wo ihre Mutter heute verstorben ist."

In dieser Sekunde veränderte sich Coveys Wahrnehmung um 180 Grad. Seine Genervtheit wich dem Mitgefühl.

In diesem Augenblick konnte er die Situation anders sehen.
Jetzt sah er die Wahrheit - was zu veränderten Gefühlen und damit auch zu einem veränderten Verhalten führte.

So ergeht es jedem von uns - falls wir uns dazu entscheiden, nach der Wahrheit zu suchen, dass uns wie ferngesteuert zu verhalten.

Wir alle waren schon in Situationen, in denen unsere Welt zusammengebrochen ist. Vielleicht hat uns jemand verlassen, vielleicht wurde unser Vertrauen missbraucht, vielleicht hat man uns auf andere Weise übel mitgespielt.

In solchen Zeiten ist es sehr schwer, sich bewusst daran zu erinnern, dass wir selbst die Entscheidung treffen können, woran wir denken. Wie von unsichtbarer Hand gezogen, scheinen unsere Erinnerungen immer wieder auf die Schmach oder das Leid zuzusteuern.

Und dennoch tun wir uns damit nichts Gutes. Gerade dann, wenn es so unsagbar schwer ist, sollten wir uns bewusst dazu entscheiden, unseren Blick in eine andere Richtung zu lenken. Weil die Energie unserer Aufmerksamkeit folgt. Solange unsere Gedanken ständig um das kreisen, was uns anscheinend fehlt, prägen wir dieses Fehlen der formlosen Substanz ein, wodurch es uns auch weiterhin fehlen wird. Dann gelangen wir in einen Teufelskreis. Wenn wir daraus ausbrechen wollen, bleibt uns gar nichts anderes übrig als uns zuerst bewusst zu werden, was wir da tun und dann bewusst eine ander Entscheidung zu treffen.

Es steht immer in unserer Macht, darüber zu entscheiden, welchen Stellenwert wir einem Ereignis beimessen. Die Wahrheit verbirgt sich hinter dem äußeren Anschein; solange wir es damit bewenden lassen, auf den Anschein zu blicken, wird dies zur Ursache dessen, was wir erhalten.

Alles, was in Ihrem Leben passiert, ist Teil Ihres Weges, der Sie Ihrem Herzenswunsch näher bringt - sofern Sie dies zulassen können. Falls Sie bestimmte Erlebnisse als "schlecht" bezeichnen wollen und sich von dieser Position aus nicht weiterentwickeln, geben Sie auch in Zukunft Aufmerksamkeit, Gefühle und Glaube in die Erlebnisse. Dann verpassen Sie die Gelegenheit, aus dem Ereignis eine wertvolle Lektion zu ziehen und an der Erfahrung zu reifen. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ähnliche Erlebnisse - wenngleich vielleicht mit anderen Personen - wieder in Ihr Leben ziehen - bis Sie die Lektion begriffen haben.

In seinem bekannten Buch "Denke nach und werde reich" schreibt Napoleon Hill unter anderem:

In meiner Jugend bin ich Widrigkeiten aus dem Weg gegangen. Wenn ich sie jetzt auf mich zukommen sehe, sage ich 'Hallo, ihr Burschen! Ich weiß zwar nicht, welche Lektion ihr mir diesmal mitbringt, aber ich werde sie lernen, damit ihr kein zweites Mal vorbeischauen müsst'"

Kennen Sie Weihnachtssterne? Dieser intensive Winterblüher ist in der Advent- und Weinachtszeit besonders beliebt, aber er braucht etwas, damit er zum zweiten Mal blüht: Dunkelheit!
Die Pflanze verträgt nicht einmal Störlicht durch Leuchtstoffröhren oder Glühbirnen, beim geringsten Lichteinfluss bleibt die Blüte aus.
So wie diese Pflanze wochenlange Dunkelheit braucht, um erneut zu blühen, braucht auch der Mensch seine dunklen Phasen. In dieser Zeit sammeln wir wieder Energien und bereiten uns auf das Licht vor.

In diesem Kursus kommen nur wenige Graphiken vor, dass der Weihnachtsstern hier abgebildet ist, hat seinen Grund. Diese Methaper soll Sie daran erinnern, dass wir diese "dunklen" Zeiten brauchen. Manchmal dauern sie lange, aber rückblickend erkennen wir dann doch das Gute an der "schlechten" Situation.

Es kann noch etwas passieren, auf das Sie vorbereitet sein sollten:
Wenn Sie anfangen, sich eine neue "Denke" anzueignen und sich anders zu verhalten, kann es so aussehen, als ob jetzt auf einmal "alles" schief ginge. Das ist natürlich verwirrend, weil Sie das genaue Gegenteil erwarten. Was aber geschieht in Wirklichkeit?

Die Dinge "gehen nicht schief", aber die altbekannten Ergebnisse, an die wir uns so gewöhnt haben, bleiben aus, damit neue Ergebnisse an ihre Stelle treten können. Wir machen den Weg frei, schaffen Platz. Das ist die schwerste Strecke auf dem gesamten Weg, in dieser Phase müssen wir uns entscheiden, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken wollen.

Eine Möglichkeit, dies konstruktiv anzugehen, besteht darin, dass Sie sich bessere Fragen stellen. Statt sich zu fragen: "Was ist denn jetzt schon wieder los?" könnten Sie sich zum Beispiel fragen: "Was ist das Gute an dieser Situation? Zum Abschluss dieses Gedanken nochmals ein Zitat von Napoleon Hill:

Jede Widrigkeit des Schicksals trägt in sich den Keim eines noch größeren Vorteils

Nach diesem Keim müssen Sie suchen!

Der amerikanische Erfinder Thomas A. Edison sagte einmal: "Die Taubheit war mir eine große Hilfe. Sie hat mich davor bewahrt, mir viel belangloses Geschnatter anhören zu müssen und sie hat mir geholfen, nach innen zu horchen."

Eines Morgens an einem kalten Dezembertag stand er im Regen und blickte auf die Asche seines Labors, das die Nacht vorzu in Feuer aufgegangen war. Und er sagte: "Gott sei Dank für all meine Fehler, die jetzt verbrannt sind."

Oder nehmen Sie Helen Keller. Diese Frau war berühmt, weil sie im neunzehnten Jahrhundert als Taubblinde ein Universtitätsstudium absolivierte. Damals waren solche Gebrechen das absolute Aus für einen Menschen. Was aber sagte Helen Keller?

"Ich danke Gott für meine Widrigkeiten.
Ohne sie wäre ich nicht zu der geworden, die ich jetzt bin."


Es liegt also an jedem von uns selbst, wie er/sie eine Situation beurteilt. Keiner sagt, dass es leicht sei. Aber es ist jede Mühe wert!

Überlegen Sie sich bitte zum Abschuss dieses achten Kursteils, ob Sie vieleicht zu etwas Gutem, das sich auf dem Weg zu Ihnen befand, Nein gesagt haben, weil sie es nicht erkennen konnten. Das kann die unterschiedlichsten Bereiche betreffen. Zwar geht es in diesem Kursus ums Reichwerden, es könnte genauso gut aber Ihre gesundheitliche, partnerschaftliche oder andere Situation betreffen.


Was tut sich momentan in Ihrem Leben, das Sie als "schlecht" bezeichnen?

Wie viel Energie stecken Sie in diese Sache oder Situation?

Wie sehr hängen Sie an der Vergangenheit fest?

Und wie sehr bringt Sie dieses Sich-Sorgenmachen oder Verurteilen näher an Ihre Ziele heran?
Gefallen Ihnen die Ergebnisse?
Wie wirkt sich das auf Ihr Umfeld aus?

Wie könnten Sie die Situation anders sehen?


Stellen Sie bessere Fragen - und bleiben Sie nicht bei dem stehen, wie es "aussieht" - die Wahrheit verbirgt sich dahinter!

Im nächsten Kursteil gehen wir kurz auf praktische Möglichkeiten ein, wie Sie Ihre Gedanken schützen können. Das macht Ihr Leben auch stressfreier.

Und danach befassen wir uns mit dem, was Wattles "ein klares Vorstellungsbild" genannt hatte. Das ist das, was Sie der formlosen Substanz einprägen wollen.

Sie werden Erfolg haben! Gehen Sie davon aus!