Sieben Lebensgesetze
von Emmet Fox






Von Dr. Emmet Fox scheint es nur wenige Bücher auf Deutsch zu geben.

Eines davon ist Macht durch positives Denken

; ein weiteres ist seine Auslegung der Bergpredigt

.

Von uns gibt es die Übersetzung einer Broschüre mit dem Titel "Sieben Tage ohne Klage".

Nachstehend ein Artikel von Dr. Fox über sieben geistige Gesetze.

Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig, vor allem fehlt - unseres Erachtens - das Gesetz der Dankbarkeit. Weitere Lebensgesetze, die in diese Liste genannt werden könnten, finden sich im Buch von Raymond Holliwell "Im Einklang mit dem Großen Gebot.

Das Gesetz des Ersatzes

Es gibt einige Lebensgesetze, die das gesamte Denken regieren, genauso wie es beispielsweise im Bereich der Chemie, der Physik und der Mechanik Gesetze gilt.

Wir wissen, dass die Gedankenkontrolle der Schlüssel des Schicksals ist. Eine Steuerung der Gedanken können wir nur erlernen, wenn wir diese Gesetze erkennen und verstehen, genauso wie der Chemiker die Gesetze der Chemie und der Elektriker die Gesetze der Elektrotechnik erlernen muss.

Eines dieser großen Gesetze ist das Gesetz des Ersatzes.

Damit ist gemeint, dass wir einen bestimmten Gedanken nur dann verscheuchen können, wenn wir ihn durch einen anderen ersetzen.

Einen Gedanken können wir nicht direkt loslassen. Dies geht nur, indem wir an seine Stelle einen anderen setzen.

Im physischen Bereich ist dies nicht der Fall.
Wir können ein Buch oder einen Stein loslassen, indem wir einfach nur die Hand öffnen, doch bei einem Gedanken funktioniert dies nicht.

Wenn wir einen negativen Gedanken loshaben wollen, geht dies nur, indem wir ihnen durch etwas Positives und Aufbauendes ersetzen.

Das ist in etwa so, als könnten wir einen Stift nur fallen lassen, wenn wir stattdessen ein Buch oder einen Stein in die Hand nehmen; nur dann würde der Stift fallen.

Wenn ich Sie bitte, nicht an die Freiheitsstatue zu denken, werden Sie genau an diese denken.

Wenn Sie sagen: "Ich denke jetzt nicht an die Freiheitsstatue", denken Sie an sie.

Erst wenn Ihr Interesse von etwas anderem geweckt wird, weil Sie zum Beispiel das Radio anstellen, vergessen Sie die Freiheitsstatue.

Das ist das Gesetz des Ersatzes.

Wenn Ihnen ein negativer Gedanke kommt, sollten Sie nicht dagegen ankämpfen.
Denken Sie stattdessen an etwas Positives.

Vorzugsweise sollten Sie an Gott denken.
Doch wenn Ihnen dies in diesem Augenblick schwer fällt, denken Sie an etwas Positives oder Schönes - das Negative wird sich dann zurückziehen.

Manchmal belagern uns negative Gedanken so hartnäckig, dass wir sie nicht überwinden können. Vielleicht handelt es sich um einen Anflug einer Depression, einer Sorge oder sogar einer Verärgerung.

In solchen Fällen empfiehlt es sich, sich einen guten Film oder ein Schauspiel anzusehen oder ein interessantes Buch zu lesen. Geeignet wären zum Beispiel Biographien, Reiseerzählungen oder ein guter Roman.

Solange wir jedoch gegen die Negativität ankämpfen, wird sie wahrscheinlich nur noch größer werden.

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes, weg von der aktuellen Schwierigkeit.
Später, wenn Sie sich innerlich davon gelöst haben, können Sie wieder darauf zurückkommen und sie mit Zuversicht angehen.

"Leistet dem, das euch Böses antut, keinen Widerstand" (Matthäus 5,39).

Das Gesetz der Entspannung

Ein weiteres großes geistiges Gestz ist das Gesetz der Entspannung.

Wer mit der Macht des Geistes arbeitet, sollte keinen Kraftaufwand betreiben; das wäre kontraproduktiv.

Je größer der Kraftaufwand, umso schwächer das Ergebnis.

Im physischen Bereich ist genau das Gegenteil der Fall. Doch dies ist nicht weiter überraschend, denn sehr oft sind die geistigen Gesetze eine Kehrseite der physischen.

Im physischen Bereich erzielen wir mit einem größeren Kraftaufwand meist auch ein besseres Ergebnis. Je fester wir den Bohrer in das Brett drücken, umso schneller geht er durch.

Je kräftiger wir den Nagel mit dem Hammer einschlagen, umso eher geht er in die Wand.

Je kraftvoller wir die Schaufel ansetzen, umso schneller haben wir den Graben ausgehoben.

Doch beim Denken gilt das genaue Gegenteil!

Jeder Versuch, geistige Kraft auszuüben, ist zum Scheitern verurteilt, weil in diesem Augenblick Spannung entsteht. Dann kann der Geist nicht mehr schöpferisch wirken und bleibt in den altbekannten Bahnen stecken.

Wenn wir versuchen, auf geistigem Wege etwas zu erzwingen, wenn wir geistig huddeln oder wenn es uns nicht schnell genug gehen kann, bremsen wir unsere schöpferische Macht.

Der Geist kann nur dann schöpferisch tätig sein, wenn er entspannt ist.

Bei allem geistigen Tun ist auf Entspannung und Lockerheit zu achten!

Kraftanstrengung macht unsere Bemühungen zunichte.

"Nur in Umkehr und Stille liegt eure Rettung" (Isaias 30,15).

Das Gesetz der unterbewussten Aktivität

Sobald das Unterbewusstsein eine Idee akzeptiert hat, fängt es sofort damit an, an der Umsetzung zu arbeiten.

Dabei setzt es sämtliche Ressourcen (die viel ergiebiger sind als den meisten Menschen bekannt) ein, um das angestrebte Ziel zu erreichen.

Es verwendet jede noch so kleine Wissenseinheit, die Sie jemals abgespeichert haben, auch wenn Sie das Meiste bereits vergessen wähnten.

Es mobilisiert Ihre geistigen Kräfte, von denen Sie die meisten mit dem Tagesbewusstsein nicht nutzen.

Es greift auf die unbegrenzte Energie der Menschheit zu. Es bedient sich aller Naturgesetze, sowohl derjenigen, die in Ihnen als auch derjenigen, die außerhalb von Ihnen wirken.

Manchmal erreicht es sein Ziel sehr schnell. Manchmal dauert es länger. Und manchmal dauert es sehr lange, je nachdem, welche Hürden zu überwinden sind.

Falls das Angestrebte jedoch nicht völlig menschenunmöglich ist, wird das Unterbewusstsein für die Erfüllung sorgen, sofern es die geistige Vorstellung akzeptiert hat!

Dieses Gesetz gilt im Guten wie im Schlechten.

Wenn es negativ genutzt wird, bringt es Probleme, Krankheiten, Schwierigkeiten und Misserfolge.

Wenn es positiv genutzt wird, bringt es Heilung, Freiheit und Erfolge.

Daraus ergibt sich, dass Sie lediglich dafür zu sorgen haben, dass Ihr Unterbewusstsein die Vorstellung akzeptiert, die Sie in der Wirklichkeit reproduziert haben wollen - den Rest übernehmen die Naturgesetze.

Es wird Ihnen einen gesunden Körper, harmonische Lebensumstände, eine erfolgreiche berufliche Laufbahn bringen.

Sie erteilen die Anweisungen, das Unterbewusstsein erledigt die Arbeit.

Das Gesetz der Übung

Übung macht den Meister. Dieser bekannte Ausspruch trifft auch auf eines der großen Gesetze der menschlichen Natur zu. Da es sich um ein Gesetz handelt, kann es nicht gebrochen werden.

Um es in einem bestimmten Bereich zur Meisterschaft zu bringen, muss der Mensch üben. Wer nicht übt, kann sich nicht vervollkommnen und je mehr der Mensch intelligent übt, umso besser wird er die Fremdsprache oder das Musikinstrument beherrschen, umso besser wird er Skifahren oder schwimmen können.

Das gilt für alle menschlichen Bereiche.

Im Geschäftsleben nimmt das Üben die Form der Erfahrung an und auch hier macht Übung wieder den Meister.

Deshalb wird man dem erfahrenen Bewerber in der Regel den Vorzug geben.

In der Metaphysik sind die Auswirkungen des Übens sogar noch auffälliger. Die Gedankensteuerung ist eine Sache des intelligenten Übens. Und wahre Religion lässt sich als das Einüben der Gottesgegenwart zusammenfassen.

Man bedenke allerdings, dass ich "intelligent" gesagt habe. Etwas erzwingen zu wollen, ist nicht intelligent!

<"Seid Täter des Wortes, nicht Hörer allein!" (Jakobus 1,22)

Zwei Faktoren

Jeder Gedanke besteht aus zwei Faktoren: Information und Gefühl.

Ein Gedanke besteht aus einem gefühlsbeladenem Informationsfragment. Erst das Gefühl gibt dem Gedanken Macht.

EineInformation kann noch so wichtig oder großartig sein - , solange kein Gefühl damit verbunden ist, geschieht gar nichts.

Auf der anderen Seite kann eine völlig belanglose Informationen etwas bewegen, wenn damit viel Gefühl verbunden ist.

Ob die Information richtig oder falsch ist, ist dabei unerheblich; es kommt darauf an, was Sie glauben. Wenn Sie einen Bericht über etwas vernehmen, der in keiner Weise der Wahrheit entspricht, ihn jedoch glauben, wirkt er auf Sie ebenso als wäre er richtig.

Diese Auswirkung hängt von der Intensität des Gefühls an, das Sie einbringen.

Das ständig Gedachte wächst

Ständig und wiederkehrend Gedachtes wird immer größer.

Was Sie geistig beschäftigt, wird in Ihrem Leben zunehmen.

Ob es sich hierbei um etwas Gutes oder Schlechtes handelt, ist dem Gesetz egal.

Was Sie jedoch aus Ihrem Denken verbannen, wird abnehmen.

Je mehr Sie über Rheuma oder Verdauungsbeschwerden nachdenken, umso schlimmer werden sie. Je mehr Sie sich mit Gesundheit beschäftigen, umso gesünder wird Ihr Körper werden.

Je mehr Sie über schlechte Zeiten, Mangel und dergleichen nachgrübeln, umso schlechter für Ihre Finanzen und Ihren Beruf.

Je mehr Sie sich mit Wohlstand, Fülle und Erfolg beschäftigen, umso mehr bringen Sie diese Folgen in Ihr Leben.

Je mehr Sie über erlittene Ungerechtigkeiten nachdenken, umso mehr ziehen Sie ähnliche Erfahrungen wieder an. Je mehr Sie über die Erfolge nachdenken, die Ihnen zuteil wurden, umso mehr werden Sie auch in Zukunft haben.

"Was ehrbar, gerecht, lieblich, tugendhaft und wohl ist, darüber denket nach!" (Philipper 4,8)

Das Gesetz des Verzeihens

Es ist ein unbeugsames Gesetz, dass Sie anderen verzeihen müssen, wenn Sie Schwierigkeiten überwinden und im Bereich der Spiritualität nennenswerte Fortschritte erlangen wollen.

Die herausragende Bedeutung des Verzeihens ist vielleicht nicht auf Anhieb erkennbar, aber Sie können sicher sein, dass es seine Bewandtnis hat, wenn alle großen spirituellen Lehrer immer wieder darauf beharrt haben.

Sie müssen das angetane Unrecht nicht in Worten, sondern von Herzen verzeihen!

Dies tun Sie nicht dem Anderen zuliebe, sondern für sich selbst.

Groll, Verurteilung, Wut, der Wunsch nach Bestrafung - solche Dinge vergiften Ihre Seele, auch wenn Sie nach außen hin so tun, als würden sie Ihnen nichts ausmachen. Solche Dinge sind gefühlsbeladener als man annehmen könnte; sie vernieten Ihre Unpässlichkeit gleichsam fest mit Ihnen und bringen im Schlepptau weitere Probleme mit sich.

Verzeihen bedeutet nicht, dass Sie den Übeltäter mögen oder sich mit ihm treffen wollen; Sie müssen ihm aber alles Gute wünschen!

Dies heißt nicht, dass Sie sich zum "Türabstreifer" degradieren oder dass man mit Ihnen alles machen könne. Stehen Sie für Ihre Sache ein und tun Sie dies redlich.

Ob Sie das Unrecht danach vergessen können, ist nicht das Wesentliche, allerdings werden Sie es wahrscheinlich vergessen, wenn Sie es nicht mehr geistig ständig durchkauen.